Chapter 15

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POV. Min Yeon :

Ich blieb vor Soo- Ris Zimmertür stehen und atmete einmal tief in und wieder aus, bevor ich die Tür aufriss und Soo- Ri auf dem Bett liegend sah. Ich eilte zu ihm und bückte mich, um einen besseren Augenkontakt zu haben. Soo- Ri lächelte mich schwach an und musterte mich, als er mit seinem Blick an meinem Hals hängen blieb und mich angrinste. « Wer hat dir denn das angetan ? » Bevor ich ihm antworten konnte meldete sich Chan schon zu Worte und musterte meinen Hals ebenfalls. Die ganze Situation wurde mir unangenehm und ich wollte so schnell es ging das Thema wechseln und sah Soo- Ri sorgenerfüllt an. « Okay, das ist jetzt nicht wichtig, was wir getrieben haben, sondern wir müssen uns um dich kümmern ! » gab ich verzweifelt von mir und nahm Soo- Ris Hand in meine, während ich über seinen Handrücken streichelte. Soo- Ri sah mir in die Augen und hob seine linke Hand, um über meiner Wange zu streicheln. Ich nahm die Hand, die auf meiner Wange ruhte in meine Hand und lächelte leicht zurück. « Minnie...., hör mir zu..., egal was passiert, bleibe stark und zeig niemanden deine Schwäche ! Hast du mich verstanden ?! » Ich nickte und legte meinen Kopf sanft auf seine Brust, um seinen Herzschlag zu lauschen. Sein Herz schlug sehr langsam und jeder Schlag hörte man nur gedämpft. Ich wusste nicht was ich machen soll und hob sofort meinen Kopf. Soo- Ri lächelte mich an, doch ich drehte mich panisch zu Chan um und befahl ihm « Ruf Seonghwa ! » Meine Stimme zitterte und war voller Verzweiflung. Ich sah Soo- Ri traurig an und strich mit meinem Zeigefinger über seinen Arm. Seine Haut war blass, sehr blass, sie war fast schon schneeweiss. Ich blickte in seine smaragdgrüne Augen und sah einige Tränen, die sich anfingen zu bilden. Schnell wischte ich sie weg und versuchte meinen älteren Bruder zu beruhigen. Die Tür wurde aufgerissen und ein aufgewühlter Seonghwa, kam mit einem Sorgenvoller Hongjoong, ein verwirrter Mingi und Yunho, dazu noch Chan, der mich besorgt ansah. « Seonghwa, sein Herz schlägt sehr langsam und er ist relativ dumpf, bitte schau es dir an » bettelte ich und drückte mir meine Tränen zurück. Hongjoong öffnete seine Arme, während ich vom Stuhl, neben Soo- Ris Bett aufstand und sich Seonghwa darauf setzte. Ich fiel Hongjoong direkt in die Arme und schluchzte leise. Hongjoong strich mir beruhigend über meinen Kopf und versuchte mich zu beruhigen, während ich nur aufgewühlt war und nicht wollte, dass So- Ri am Ende seiner Kräfte war.

Seonghwa sah sich alles an und lauschte Soo- Ris Herzschlag. Ich wurde immer ungeduldiger und zitterte. Ich hatte Angst meinen geliebten Bruder zu verlieren, welcher immer für mich da war. Er half mir bei allem, unterstützte mich und nahm mich immer in Schutz. Er beschützte mich, wie sein wertvollster Schatz und kümmerte sich wie eine Mutter für mich, welche ich nie hatte. Soo- Ri war nicht nur mein Bruder, sondern auch mein bester Freund. Ihn zu verlieren, würde sich wie ein Stich, eines Schwertes direkt ins Herz anfühlen. Langsam spürte ich, wie das Shirt vor mir nass war. Ich entfernte meinen Kopfetwas und sah, dass ich Hongjoongs Shirt, mit meinen Tränen, komplett durchnässt habe. Ich entschuldigte mich leise bei ihm, doch mein Gegenüber lachte nur und winkte ruhig ab. In der Zeit gesellte sich Mingi zu mir und Hongjoong und strich mir über den Rücken. Ich beruhigte mich wesentlich etwas, aber meine Gedanken schwirrten immer noch in meinem Kopf herum.

Nach einer Weile, gesellte sich Seonghwa wieder zu uns und sah mich entschuldigend an. « Es tut mir Leid, aber man kann ihm nicht mehr helfen, selbst mit deinen Heilkräften würde es nichts nützen. Er hat zu viel Blut verloren und sein Körper wäre zu schwach für eine Regenerierung. Würde man ihn heilen, könnte er für den Rest seines Lebens im Koma liegen oder im nach hinein sterben. » Ich sah Seonghwa traurig an und setzte mich wieder zu Soo- Ri. « Es tut mir so Leid, ich konnte mein Versprechen zu dir nicht einhalten und lass dich zurück. Du wirst mir nie verzeihen können, es tut mir einfach unendlich Mal Leid. Ich wusste selber, dass ich es nicht mehr schaffe aber ich wollte dir Hoffnungen machen, selbst mir gab dieses Versprechen Hoffnungen. » Ich sah meinen Bruder mit Tränen in den Augen an und liess mich auf ihn fallen, um ihn zu umarmen. Er keuchte kurz vor Schmerzen auf, als ich von ihm wegwollte hielt er mich bei sich und strich meinen Kopf. « Verspricht mir, dass ihr auf sie aufpasst, egal was es kostet ! » forderte er Hongjoong und Seonghwa auf. Beide nickten und gaben gleichzeitig von sich « Du hast unser Wort ! » Er lächelte die beiden an und wendete sich nun an Chan « Ich vertrau dir meine Schwester an, aber übertreibe es nicht, ja ? » Chan weitete seine Augen und Soo- Ri deutete mit seinen Augen auf die Knutschflecken an meinem Hals. Chan begriff schnell und gab ein leicht beschämtes « Ja » von sich. Soo- Ri lächelte noch einmal und wendet sich wieder zu mir. « Auch wenn ich sterbe, werde ich immer ein Teil von dir sein. Ich werde dich begleiten, durch schwere und glückliche Zeiten deines Lebens. Ich werde dein Schutzengel höchstpersönlich und gut auf meine kleine Schwester acht geben. Falls du dich einsam fühlen wirst, werde ich bei dir sein und neben dir stehen oder sitzen und dir über den Rücken streicheln, um dir Mut zu geben weiter zu machen, obwohl es nicht leicht sein wird. » Soo- Ris Wörter berührten mich und ich fing an zu weinen und kuschelte mich enger an ihn ran. « Soo- Ri, bitte bleib an meiner Seite und führe mich auf den richtigen Pfad. Ich werde dich vermissen und immer an dich denken, an unsere Kindheitszeit, als wir unserem Vater streiche spielten und wir jede Nacht gemeinsam gekuschelt haben. Du bist und bleibst für mein ganzes Leben, mein grosser Bruder und mein bester Freund. » Soo- Ri lächelte und liess seinen Tränen auch freien Lauf. Er drückte mich näher an sich und liess mich gar nicht mehr los.


Nach einer Zeit spürte ich seinen Herzschlag nicht mehr und seine Haut wurde rasant eiskalt. Ich lag immer noch in seinen Armen und konnte mich kaum von ihm lösen. Alle Erinnerungen spielten sich in meinen Kopf ab und meine Tränen wurden immer mehr, obwohl ich versuchte sie zu unterdrücken. Ich wollte es nicht wahr haben, dass mein Bruder mich verlassen hat, doch immer noch bei mir war. Ich wollte es nicht wahr haben, dass ich so hintergangen wurde und man mir das Wichtigste nahm. Ich wollte es nicht wahr haben, dass ich alleine weitermachen musste. Ich hatte die anderen auch noch aber das Verhältnis zwischen mir und Soo war anders. Ich hob meinen Kopf und sah in Soo- Ris leere Augen. Ich strich mit meiner Hand über seine Augen und schloss sie so. Ich drückte dem toten Körper meines Bruders einen Kuss auf die Stirn und stand auf, um direkt in mein Zimmer zu laufen und wieder in Tränen auszubrechen.

Hongjoong, Seonghwa, Chan und Mingi deckten Soo- Ri mit einem weissem Tuch zu und liessen mich in Ruhe. Ich wusste sie verstanden mich, sie wussten wie ich mich fühlte. Mein geliebter Bruder wurde von Jackson getötet, welcher Jahrelang mit mir an der Seite gekämpft hatte. Er und Soo- Ri waren sogar gute Freunde und haben sich immer schon sehr gut miteinander verstanden. Ich wusste nicht, wie er so etwas machen konnte. 


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Okay, das war ein etwas sehr langes Kapitel, aber trotzdem hoffe ich es hat euch geschrieben. Wisst ihr, ich bin so voll die emotionale Person und musste an einem bestimmten Teil während des Schreibens sogar weinen, also fragt bitte nicht warum !

Gute Nacht euch allen noch 3

Bleeding Heart// Stray Kids FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt