Kapitel 14

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Es geht weiter!!! Vielen Dank für euer liebes Feedback auf das letzte Kapitel. Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefällt. Heute nach ein paar Wochen mal wieder aus der Sicht von Nele. 🥰



Sicht Nele

Mit einem vorfreudigen Kribbeln im Bauch krame ich mich durch meinen Kleiderschrank und suche nach einem passenden Outfit für den heutigen Abend. Immer wieder tausche ich die verschiedenen Kleidungsstücke untereinander aus und werfe seufzend einen Blick auf das entstandene Chaos der letzten anderthalb Stunden. Schnell falte ich die Shirts, welche es nicht geworden sind, wieder zusammen und verstaue es in meinem Kleiderschrank.

Der Nachrichtenton meines Handys lässt mich aufschauen. Ich lasse meinen Blick über meine Armbanduhr gleiten und stöhne. Es war bereits kurz vor fünf und ich hatte nur noch eine knappe Stunde Zeit, um ein passendes Outfit zu finden. Ich greife nach meinem Handy und werfe einen Blick auf den Absender, welcher mich direkt lächelnd lässt. 

Jeans und Hoodie reichen 😊

Schmunzelnd über seine Nachricht schaffe ich wieder Ordnung und greife nach einer Mom-Jeans, sowie einem dunkelblauem Hoodie aus dem Schrank. Ich tausche meine Jogginghose gegen das ausgesuchte Outfit und finalisiere es mit einem leichten Make-Up. Knapp eine Stunde später schlüpfe ich in ein paar weiße Sneaker und schnappe mir meine Jeansjacke von der Garderobe. Das Klingeln an der Tür lässt direkt mein Herz schneller schlagen.

Schnell werfe ich einen Blick auf das kleine Display neben der Wohnungstür, werfe einen letzten prüfenden Blick in den großen Spiegel. Ich greife nach einer Jacke von der Garderobe, ehe ich die Tür hinter mir zuziehe und die Treppen nach unten steige. Ich bleibe auf dem letzten Treppenabsatz stehen und beginne nervös meine Hände zu kneten. Blitzartig erinnere ich mich an die Worte meines Therapeuten und beginne mit meinem Füßen Zahlen auf den Boden zu schreiben. Eine nach der andern und ich merke schnell, wie sich meine innere Anspannung löst und ich lockerer werde.

Ich atme ein letztes Mal tief durch und überbrücke die letzten Stufen, bis zu der Haustür, als ich diese öffne, sehe ich direkt den Brünetten, welcher mich mit einem sanften Lächeln ansieht. So unauffällig, wie möglich lasse ich meinen Blick über Wincent gleiten und kann nicht leugnen, dass er unfassbar gut aussieht. Er trägt eine schwarze Jeans, kombiniert mit einem beigen Hoodie, sowie seinen schwarzen Vans. Sofort ist auch der letzte Rest meiner Anspannung abgefallen. ,,Gut siehst du aus." Murmelt er, als er mich kurz zur Begrüßung in seine Arme zieht. ,,Danke gleichfalls." Erwidere ich schnell.

,,Wenn du soweit bist, können wir los." Ich nicke und folge ihm auf die andere Straßenseite, wo sein Wagen steht. Er öffnet mir die Beifahrertür. Meine Tasche und meinen Hoodie lasse ich in den Fußraum sinken und beobachte ihn einen Moment, wie er das Auto umrundet. ,,Wir fahren nicht lang." Lässt er mich wissen und ich nicke schnell. ,,Wie war deine Woche?" Frage ich und sofort beginnt er zu strahlen. ,,Die Arbeit mit den Kids ist wirklich toll. Sie strahlen so viel positives aus und sind noch so unbefangen in ihrer Meinung. Ich könnte mir nichts schöneres vorstellen." Schwärmt er. ,,Ich freu mich allerdings jetzt auch auf ein paar freie Tage. Ich hab sonst das Gefühl, ich komme zu nichts, weil ich den ganzen Tag nur im Studio unterwegs bin." Verständnisvoll nicke ich. ,,Und bei dir? Wie war deine Woche? Was hast du schönes gemacht?" Er wirft mir kurz einen Blick zu, ehe er sich wieder auf Straße konzentriert.

,,Ich war noch ein wenig Deko schoppen für die Wohnung und bin endlich final in meinem zu Hause angekommen. Am Donnerstag war ich bei meinem Therapeuten, was mir ganz gut getan hat und den Rest der Woche habe ich mich mit Anfragen und meinen Steuern herumgeschlagen." Seufze ich. ,,Klingt eher nach einer anstrengende Woche. Wolltest du nicht ein wenig herunterfahren?" Schnell nicke ich. ,, Du weißt doch wie das ist, wenn man selbstständig ist. Dadurch das ich alles allein mache, bleibt sonst so viel liegen." 

Ich lausche weiter dem Radio und lasse meinen Blick aus dem Fenster in die Abenddämmerung gleiten. ,,Was hast du eigentlich geplant?" Fragend sehe ich ihn wieder an, jedoch schüttelt er nur den Kopf und schenkt wir ein warmes Lächeln. ,,Das wirst du noch früh genug erfahren." Zwinkert er und lenkt den Blick wieder auf die Landstraße. ,,Was ich dir sagen kann ist, dass wir in knapp zehn Minuten da sind." Schelmisch grinst er und summt leise wieder zu dem Song aus dem Radio mit.

Nur wenige Minuten später biegt er in ein Industriegebiet ab und kommt vor einer großen Toreinfahrt zum Stehen. Mit einem lauten Quietschen öffnet sich das Metalltor und wir passieren die Pforte. Schnell erkenne ich ein mir bereits bekanntes Gebäude und sehe Wincent verwirrt an. ,,Was machen wir hier?" Fragend hebe ich eine Augenbraue. ,,Das wirst du gleich sehen." Er lenkt den Wagen vor die Eingangstür und bleibt dort stehen, ehe er den Motor ausstellt. ,,Ich hoffe nur du hast keine Höhenangst." Schnell schüttele ich den Kopf und folge ihm in das Innere des Hauses.

Etage für Etage steigen wir immer weiter nach oben. Meinen Blick lasse ich über die einzelnen Schilder der Firmen gleiten und zucke erschrocken zusammen, als Wincent abrupt stehen bleibt. ,,Bleibst du kurz hier stehen?" Schnell nicke ich, ehe er in seinem Büro verschwindet. Es dauert nur wenige Augenblicke, bis er mit einem Körbchen wieder vor mir steht. ,,Kannst du noch? Wir müssen noch weiter." Ich nicke und folge ihm weiter die Treppen nach oben. Im obersten Stock angekommen, öffnet er eine große Stahltür und direkt erblicke ich den freien Himmel. Er lässt mir den Vortritt und ich sehe mich überrascht auf der Dachterrasse um.

Auf den Grund - Wincent WeissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt