Ihr Lieben,
Es tut mir leid, dass das Kapitel heute erst so spät kommt. Ich hatte Nachtschicht und habe vergessen das Kapitel zu planen, dass es automatisch veröffentlicht wird.
Dafür gibt es aber endlich wieder ein Kapitel aus einer anderen Perspektive ;) Viel Spaß beim Lesen!
Schnell schüttele ich den Kopf. ,,Du verstehst das nicht!" Murmle ich und wende mich von ihm ab. Ich greife nach meinem Koffer und überbrücke den Abstand zu Amelie, welche bereits an der Haustür angekommen ist. Schnaufend stelle ich mein Hab und Gut um Flur ab und spüre, wie mir heiße Tränen aufsteigen. ,,Ach Maus!" Höre ich die Rothaarige seufzen und spüre, wie sie mich kurz darauf in ihre Arme zieht.
,,Das sind Tränen der Erleichterung." Schniefe ich und wische mir mit dem Handrücken über die Augen. ,,Ich hab es endlich aus diesem Hamsterrad geschafft und kann einen Neuanfang wagen. In den letzten Monaten ist so viel passiert und ich hatte immer einen vollen Terminkalender, da hatte ich gar nicht all zu viel Zeit, um nachzudenken. In den letzten Tagen ist mir bewusst geworden, dass ich auch wieder mehr auf mich achten muss. Ich kann nicht das ganze Jahr über von Termin zu Termin hetzen und dabei mich selbst auf der Strecke lassen." Stelle ich fest und erhalte nur ein zustimmendes Nicken.
Sicht Wincent
Einen Moment lang sehe ich den beiden noch hinterher, bis ich mich wieder auf den Fahrersitz sinken lasse. Seit dem ersten Aufeinandertreffen mit Nele waren mittlerweile knapp drei Monate vergangen und immer wieder aufs Neue hatte sie geschafft, mein Interesse zu wecken. Als vor wenigen Tagen der Anruf von Amelie kam, ob ich die begleiten würde, um ein paar Sachen aus der Wohnung von ihr und Moritz zu holen, konnte ich die Erleichterung nicht verbergen. Moritz ist mir seit der ersten Begegnung umsympathisch gewesen und daran hatte sich auch bei den darauffolgenden Aufeinandertreffen nichts geändert. Jedoch ergab erst jetzt alles rückblickend Sinn.
Schnell schüttele ich den Kopf und versuche meine Gedanken wieder zu ordnen. Ich werfe einen letzten Blick auf das Wohngebäude und starte den Motor. Während der Fahrt kreisen meine Gedanken immer und immer wieder um Nele und die vergangene Situation, die mir sofort einen kalten Schauer über den Rücken jagt.
Zu Hause angekommen schlüpfe ich aus meinen Schuhen und schlürfe in die Küche. Seufzend fahre ich mir mit meinen Händen über mein Gesicht. Immer wider tauchen die Bilder vor mir auch und ich schüttele ungläubig den Kopf. Warum hatte ich nichts mitbekommen? War ich zu sehr beschäftigt, dass die Anzeichen, welche ich ihr vor einer knappen halben Stunde entgegen gebracht habe, nicht alle Alarmglocken hätten läuten lassen müssen? Ich schüttele den Kopf und lasse meinen Blick aus dem Küchenfenster gleiten.
Das Klingeln an der Tür lässt mich am Abend erschrocken hochfahren. Ich tapse in den Flur und betätige den Summer. Kurz darauf blicke ich in das Gesicht meines besten Freundes, welcher mich freudig begrüßt. ,,Hey." Ich ringe mir ein Lächeln ab und deute ihm dann an mir ins Wohnzimmer zu folgen. Ich biege schnell in der Küche ab und besorge uns ein Bier. Zurück im Wohnzimmer lasse ich mich neben ihn auf das Sofa sinken. Ich stoße mit ihm an und lasse mich gegen die Lehne fallen.
,,Was ist los?" Überrascht sehe ich ihn an und seufze. Marco kannte mich über die Jahre einfach viel zu gut, um zu Wissen, wann mich etwas beschäftigt. ,,Ich hab dir doch von der Fotografin erzählt, die Paul bei der Hallen-Tour vertreten hat und danach auch noch ein paar andere Termine übernommen hat." Abwartend sehe ich ihn an, ehe er kurz überlegt und dann zustimmend nickt. Kurz schlucke ich und versuche die richtigen Worte zu finden.
,,Sie war immer distanziert zu mir und hat sich mit den anderen deutlich besser verstanden und war viel gelöster. Im Tourbus hatte sie immer wieder Albträume und blaue Flecken an den Handgelenken. Vor ein paar Tagen hat Amelie mich angerufen, ob ich ihr einen Gefallen tun würde und ich sollte keine Nachfrage stellen. Wir haben aus der Wohnung von ihr und ihrem Freund Sachen geholt und dann stand er plötzlich in der Tür und-" Ich breche ab und schüttele immer noch fassungslos den Kopf über die vergangenen Stunden.
,,Er hat sie geschlagen!" Lasse ich die Bombe platzen. Überrascht reißt Marco die Augen auf und sieht mich ungläubig an. ,,Dein Ernst? Und ihr habt nichts mitbekommen?" Fragend schaut er mich an und ich schüttele entschieden den Kopf. ,,Amelie und ich sind die Einzigen aus dem Team, die es wissen. Sie ist jetzt erst einmal bei Amelie untergekommen und wohl schon auf der Suche nach einer neuen Wohnung, wenn ich das richtig verstanden habe."
Ich lasse meinen Blick an meinem besten Freund vorbei nach draußen gleiten und beobachte, wie der Wind die Äste der Bäume hin und her wiegen lässt, während ich meinen Gedanken erneut hinterher hänge. ,,Du zerbrichst dir den Kopf darüber so sehr, weil du sie magst." Stellt er fest und ich sehe auf. ,,Sie war unsere Tour-Fotografin, da muss eine gewisse Sympathie schon da sein." Grinsend schüttelt er den Kopf. ,,Du weißt genau, dass ich das nicht meinte." Säuselt er und ich schlucke.
,,Ja!" murmle ich, während sich Marcos Lippen zu einem wissenden Grinsen verziehen. ,,Sei einfach für sie da und zeig ihr, dass sie dir vertrauen kann." Schlägt er vor, jedoch schüttele ich schnell den Kopf. ,,Ihre zurückhaltende Art mir gegenüber hat sie Interessant gemacht, aber als ich erfahren habe, dass sie vergeben ist, wusste ich, dass ich keine Chance haben werde. Und jetzt? Ihr Ex-Freund hat sie geschlagen und wer weiß, wie lang das ganze schon ging. Sie wird doch niemanden mehr so schnell an sich heranlassen und jemanden vertrauen, der darauf aus ist, sie näher kennenzulernen." Seufze ich und fahre mir mit einer Hand in den Nacken und schließe für einen Augenblick die Augen.
In den nächsten zwei Wochen wird es eine kleine Pause geben! Bedeutet, dass es hier am 08.01. wieder ganz gewohnt Montags weitergeht. Ich wünsche euch eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Genießt die Zeit mit euren Familien und bis bald!
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Auf den Grund - Wincent Weiss
FanficNele Frey, die junge Fotografin trifft während eines Jobs auf Wincent Weiss. Ihre zurückhaltende Art weckt das Interesse des Sängers, doch schafft er es auch hinter die kühle Fassade zu blicken und gemeinsam mit der 27-Jährigen auf den Grund zu gehe...