1. Kapitel

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T's Sicht:

Ein Schweißtropfen rann mir langsam von meiner Stirn hinunter zur Nasenspitze und benetzte nach dem fallen meine Lippen mit salzigem Geschmack. Ich griff nach der Wasserflasche, öffnete sie und trank. Das heutige Training hatte ich beendet und war bereit für meine Show heute Abend als Tj_BEASTBOY in dem Club, in welchem ich jetzt schon seit 4 Jahren arbeitete. Mein Beruf? Ich bezeichnete es gerne als meine Berufung, denn Striptease ist mehr als nur Arbeit. Du musst Körperkontrolle besitzen, jeden einzelnen Muskel kontrollieren können, außerdem brauchte man ein gutes Taktgefühl und die Fähigkeit sich der Musik hinzugeben, alles während einer Show vor Publikum. Mal abgesehen von der Tatsache, dass du in Topform sein musstest um überhaupt in Frage zu kommen. Es ist eine Kunstform, die nur von wenigen als solche angesehen wird, da sie einfach zu sehr an ihrer gesellschaftlich gesteuerten Einstellung festhalten und keinen Platz für Neues lassen.Ich zog das nasse Tanktop über meinen Kopf, ließ es in den Korb für die Wäsche fallen und begab mich mit meinem Handtuch in Richtung Dusche. Dort entledigte ich mich meiner restlichen Kleidung und genoss das kalte Wasser, welches auf mich herab prasselte. Frisch und voller Motivation für heute Abend trat ich durch die Tür für Angestellte in den Hauptraum des Clubs, in dem sich auch die Bühne befand. Schon jetzt, 3h vor Beginn, herrschte gedämmte Licht und im Hintergrund lief leise ein Radio. Der Club war keines Wegs schäbig. Es war ein Zimmer mit hoher Decke, welche mit Stuck geschmückt war. Ein dunkles Bordeauxrot schmückte die Wände und auch den Boden zierte ein dunkles Parkett. „T, komm mal rüber", Sabrina, eine langjährige Freundin meinerseits und Besitzerin des Clubs, rief mich zu sich. „Was gibt's Sab' ?"„Du trittst heute Abend nicht auf."„Wa-"„Nichts was, das hat einen Grund, versuch jetzt gar nicht zu widersprechen. Ich gebe dir ab heute Abend einen Frischling an die Hand. Du wirst ihm ein wenig helfen und deshalb erstmal die nächsten Shows aussetzen."Ich stöhnte genervt auf. Ich war momentan meiner Meinung nach in Bestform und konnte das nicht mal zeigen, weil irgendein dahergelaufener Trottel meinte, er müsste gerade jetzt ins Striptease-Business einsteigen wollen. Und das ausgerechnet hier, um bei mir zu lernen.„Hör auf herum zu jammern. Sein Name ist Ardian Bora. Er tanzt schon lange Breakdance, also hast du nichtmal einen Neuling, er wird wohl etwas von seinem Körper verstehen." Sab' blätterte noch etwas in den Zetteln, die sie in der Hand hielt, und studierte deren Inhalt, bevor sie mir den kleinen Stapel in die Hand drückte. Mit einer Büroklammer befestigt hing vorne ein Foto, auf welchem ein junger Mann zu sehen war, derjenige, der mir die Möglichkeit vorerst genommen hat meine Leidenschaft zu praktizieren.

Tj_BEASTBOY {slow updates}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt