10. Kapitel

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A's Sicht

Ich saß nun also hier, mit T an der Bar, einem Gin Tonic vor mir, den ich normalerweise nicht trinken würde, hätte Thaddeus ihn mir nicht ausgegeben. Ich habe es als unhöflich empfunden, den Drink abzulehnen, nur weil es Alkohol war. Ich musste kurz grinsen, als Taddl mich anlachte und fuhr mir durch die Haare. „Wer sind denn Raii und Lena? Bezahlt ihr die, für die Fotos, die sie machen?" Mein Gegenüber nickte knapp. „Also Lena ist Fotografin, Raii hat eine Ausbildung als Mediengestalterin gemacht, weshalb sie und Lena Sabs' dann auf die Sprünge helfen mit der Gestaltung von Flyern oder Plakaten, je nach dem, ob wir 'n Event in Planung haben oder so." dann nahm er noch einen Schluck seines Getränks. Ich nickte nur, als Zeichen, dass ich ihn verstanden habe, dann trank ich von der durchsichtigen Flüssigkeit in meinem Glas. „Und wieso genau soll ich da schon drauf, wenn ich eh noch nicht auftrete?" - „Vorsorge, Ardy." Ich hätte gelacht, würde T nicht immer diesen ernsten Gesichtsausdruck tragen, wenn er vom Club und unserer Arbeit reden würde. Er nahm sich das wirklich sehr zu Herzen. „Muss ich morgen also früher hier sein?" Ich sah, wie Taddl's Lippen sich kurz zu einem Strich verzogen. Er nahm mir mein zu spät Kommen wohl immer noch böse. „Ja, wäre wohl besser, wenn du schon so um 17 Uhr oder viertel nach da sein könntest. Die Mädels kommen so um halb sechs." - „Okay, ich schaff' das.. Ich arbeite morgen eh nur halbtags." - „Du arbeitest tagsüber? Als was denn?"
Irgendwie waren wir dann ins Gespräch gekommen, nachdem ich ihm erzählt habe, als was ich arbeitete und wie lange ich da schon tätig war. So verging sicher eine halbe Stunde, in der wir ausschließlich über meinen Beruf und generell Gastronomie redeten. Ich wusste zwar nicht wieso, aber T schien sich ziemlich dafür zu interessieren, wie es war, in einer Wirtschaft zu arbeiten. Irgendwann wechselten wir dann vom Thema Beruf zu Freunde und Familie, von da an hatten wir beide schon unseren 3. Drink und nach diesem kamen wir auf das Thema 'Beziehungen und Erfahrungen'. Ab da bekam ich selbst nicht mehr so richtig mit, was genau ich nun sagte oder nur dachte.

Ich weiß nicht mehr, wie viel Uhr es war, als wir schließlich zusammen den Club verließen, aber ich wusste, dass ich nicht nüchtern war und Luna mich umbringen würde, wenn ich nachher Zuhause ankam und sie noch wach war. Das würde gehörigen Ärger geben.
„Wo wohnst du'n, Ardizzle?" nuschelte T, als er sich seine Jacke angezogen hatte und sich an mir festhielt, weil er beinahe gestolpert wäre. Er schien mir aber noch recht nüchtern. „Zuhause.", ich grinste ihn kurz an und strecke anschließend meine Zunge raus, was er mit einem Augenrollen kommentierte. „Schon klar. Soll ich dich nachhause bringen?" - „Neee, ich hab bis jetzt noch nie 'nen Babysitter gebraucht."
Darauf nickte der größere mir knapp zu, ehe er sich dann mit einem „Gute Nacht, bis morgen" verabschiedete und in die mir entgegengesetzte Richtung lief. „Tschüss!" rief ich ihm noch nach, ehe auch ich mich umdrehte und meinen Nachhauseweg antritt.

Als ich die Wohnung betrat, waren alle Lichter aus. Ich hörte nichts. Also schlief Luna schon. Ich zog mir meine Schuhe und Jacke so leise wie möglich aus, nahm meinen Rucksack mit, schlich am Wohnzimmer vorbei, in dem Luna wahrscheinlich schon schlief, lief dann in mein Schlafzimmer und stellte ihn neben die Tür, bevor ich diese hinter mir schloss.
Ein Seufzen entwich mir, als ich mich schließlich bis auf die Boxershorts ausgezogen hatte und mich in mein Bett gelegt hatte. Mein Wecker, das heißt Luna, würde mich um 6:30 wecken, schätzte ich.
Es war 2 Uhr morgens, als ich das letzte Mal auf die Uhr sah. Geil.

~

„Ardy! Ey, Ardy! Ich weiß nicht, wann du nachhause gekommen bist, aber es ist wohl noch nicht lange her, huh?" Luna hatte mich vor einer halben Stunde geweckt. Um 10 nach 6. In der Zeit war ich duschen und hatte mich angezogen. Und obwohl mir so wenig Schlaf normalerweise nichts ausmachte, merkte ich nun deutlich, dass ich nur um die 4 Stunden Schlaf hatte. Ich hatte Kopfschmerzen und war ziemlich bleich, was man deutlich bemerkte - Luna wollte mir zuerst nicht glauben, dass es mir gut ging, bis ich sie Fieber messen ließ und sie feststellen konnte, dass ich wirklich alles andere als krank war. Es war mir außerdem peinlich, zuzugeben, dass ich schon nach so 'wenig' Alkohol einen Kater hatte. Als ich 19 war, habe ich deutlich mehr vertragen, als 3 oder 4 Gin Tonic. Ich wusste zwar nicht genau, wie es Tj ging, aber nach seinem nüchternen Verhalten gestern Abend, würde ich sagen, unglaublich gut, im Gegensatz zu mir. „Ardyyyy!" Luna schnippte mir unsanft gegen die Stirn. „Was denn?!" Ich war nicht gerade in der Verfassung um Gespräche zu führen, Luna sollte das langsam auch begriffen haben. „Ich habe dich gefragt, wie es gestern so war." Die 24-jährige lächelte mich an, lehnte sich zurück und trank einen Schluck ihres Tees. Ich seufzte. „Gut soweit, wir haben meine Konzentration trainiert und so.." - „Achso, und dann habt ihr nicht zufällig noch getrunken?" Ich fuhr mir durch meine braunen Haare. „Wir haben ein wenig früher mit dem Training aufgehört und sind an die Bar.. Taddl hat mich eingeladen, da konnte ich nicht ablehnen, nur weil es Alkohol war." Luna nickte und stand auf, um ihre Leere Tasse und den leeren Teller, auf dem das Brötchen lag, dass sie gegessen hatte, in die Spülmaschine zu stellen. „Okay!"
Kurz nach ihr tat ich das gleiche und ging ins Bad um meine Zähne zu putzen und je nachdem meinen Haaren ein wenig nachzuhelfen. Wobei ich eigentlich gar nicht so viel zu machen brauchte. Als ich in den Flur kam, wartete Luna schon bei der Tür auf mich. „Komm, wir müssen los." - „Wenn du so gnädig wärst auf mich zu warten, Madame." Ich grinste sie kurz an, zog mir dann die gleichen Schuhe von gestern an und eine Olivgrüne Jacke. Wenn ich so recht überlege, war ich ziemlich dunkel gekleidet, im großen und ganzen. Schwarze enganliegende Jeans, graues Shirt, die Jacke, schwarzer Rucksack.
Luna prüfte mein Outfit ein letztes mal, dann konnten wir endlich los.

Tj_BEASTBOY {slow updates}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt