c h a p t e r 5

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Ich rannte und rannte, als ob mein Leben davon abhing, bis ich schließlich in einer belebten Stadt ankam. Überall sah ich Menschen, die ihre eigenen Wege gingen. Endlich fühlte ich mich frei und konnte wieder tief durchatmen. Jetzt musste ich nur noch einen Bus finden, der mich zurück in meine Heimatstadt bringen würde, oder auf irgendeine Weise Caner und Mia kontaktieren.

Mit diesen Gedanken betrat ich einen Laden. "Entschuldigen Sie bitte, könnte ich kurz Ihr Handy benutzen, um jemanden anzurufen?" fragte ich eine fremde Person. "Si certò", antwortete er. Ich nahm das Handy und wählte mit zittrigen Händen Caners Nummer. Zum Glück kannte ich sie auswendig.

Das Handy begann zu klingeln, und in meinem Inneren betete ich, dass Caner rangehen würde. "Hallo, wer spricht?" hörte ich plötzlich eine tiefe Stimme sagen, die nicht Caners gehörte. "Wer bist du und wo ist Caner?" fragte ich mit bebender Stimme. Ein lautes Lachen ertönte am anderen Ende der Leitung. "Dunya..Dunyaa" hörte ich jemanden summen. Verdammt! Es war Ryan. Wie konnte ich nur so dumm sein? "Entweder du kommst zurück oder ich werde deine geliebten Freunde auslöschen", sprach er mit voller Hass in seiner Stimme. Mein Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig. "Tutto bene?" fragte mich der Mann, dem das Handy gehörte. Ich nickte und versuchte, nichts davon durchblicken zu lassen. Aus dem Telefon hörte ich Mia schreien. Mein Herz brach in tausend Stücke.

"Ich werde kommen, aber wage es nicht, ihnen etwas anzutun!" sagte ich und legte sofort auf. Meine Tränen konnte ich nicht mehr zurückhalten. Ich gab das Handy zurück und lief aus dem Laden. Verwirrt schaute ich mich um und lief den Weg entlang. Ich kannte mich hier überhaupt nicht aus. Mein Herz schlug wild, meine Beine fühlten sich schwach an und drohten, unter mir nachzugeben. Alles verschwamm vor meinen Augen.

Ich hastete zu einer Cafeteria, die mir sofort Flashbacks von früher gab, als Caner, Mia und ich noch zusammenarbeiteten. Ich setzte mich hin und versuchte, mich zu beruhigen. Plötzlich kam die Kellnerin auf mich zu. "Was darf ich Ihnen bringen?", fragte sie. Ich schaute sie an und fand sie wunderschön. Ihre langen, welligen Haare waren zu einem strengen Knoten gebunden, und ihre blauen Augen leuchteten in der Sonne.

"Wasser", sagte ich, während ich versuchte, meine Nerven zu beruhigen. "Kommt sofort", antwortete sie und verschwand wieder. Sollte ich einfach zu ihm zurückgehen? Wann wird dieser Alptraum endlich ein Ende haben? fragte ich mich verzweifelt. Ich hatte immer daran geglaubt, dass alles einmal ein Ende haben würde, aber langsam schwanden meine Hoffnungen. "Hier bitte", sagte die Frau, als sie mir mein Wasser servierte und dann wieder verschwand. Ich nahm das Glas und begann zu trinken. Es tat gut und ich fühlte mich etwas besser.

Ich stand auf, um weiterzugehen, und als ich in einen Wald kam, fühlte ich mich verloren. Er war so leer und weitläufig, dass ich kurz dachte, ich wäre in einem Labyrinth gefangen. Ich lief und suchte nach einem Ausweg. Plötzlich schrie ich laut auf, als ich merkwürdige Geräusche hörte. Verdammt nochmal! Ich lief weiter. Ich werde einfach zu Caner und Mia zurückkehren und sicherstellen, dass es ihnen gut geht. Dann werde ich einen vernünftigen Ausweg finden. Plötzlich entfuhr mir ein lauter Schrei, als ich spürte, wie mich jemand fest in seine Arme packte.

"Na, schau mal, wer hier ist...", sagte die Person. "Meine Braut, die mir entkommen ist", fügte er hinzu und richtete seine Waffe auf meinen Kopf. Verdammt.. Leandro! Mein Herz setzte für einen Moment aus und plötzlich spürte ich Tränen in meinen Augen. "Nach so vielen Jahren sehe ich dich endlich wieder. Aber du machst mich immer noch verdammt scharf, Kleines", sagte er und packte mich an den Armen, um mich zu fesseln.

Er trug mich ins Auto und während der ganzen Zeit flehte ich ihn an, mich freizulassen, obwohl ich wusste, dass er es nicht tun würde. Mein Körper zitterte noch stärker, mein Kopf drohte zu explodieren und es fühlte sich an, als würde die letzte kleine Hoffnung in mir erlöschen. "Was wird dein Vater wohl dazu sagen, Mi Harmosa", grinste er.

Because YOUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt