🌼 DAVINA 🌼
Liam verabschiedet sich höflich, nachdem er stolz seinen Namen in mein Handy eingetragen hat, und versichert mir mit einem charmanten Lächeln, dass er sich bald bei mir melden wird. Kaum ist er hinter der Tür verschwunden, trifft mein Blick sofort auf die eisigen Augen von Dr. Jackson, der mit angespanntem Kiefer vor mir steht. Seine Augen gleiten langsam über jeden Zentimeter meines Körpers, als würde er jede Bewegung und jede Geste studieren.
Mein Herzschlag beschleunigt sich, als er direkt auf mich zukommt. Ich beginne unruhig, mein Gewicht von einem Bein aufs andere zu verlagern, unsicher, was er jetzt von mir will.
"Flirten Sie mit allen gut aussehenden Besuchern, die wir hier im Krankenhaus haben?", fragt er mit einem sarkastischen Unterton, als er schließlich vor mir steht.
Ich hebe belustigt eine Augenbraue. "Das müssen ausgerechnet Sie mir sagen?"
Meine Augen verengen sich zu schmalen Schlitzen, während ich versuche, seine Absichten zu verstehen. Was will er von mir? Jedes Mal, wenn wir uns zufällig begegnet sind, haben wir uns wortlos ignoriert. Woher nimmt er sich plötzlich das Recht, mich jetzt anzusprechen?
"Dieser Typ", beginnt er plötzlich und wechselt geschickt das Thema. "Er passt nicht zu Ihnen."
Ich kann mir ein trockenes Lachen nicht verkneifen. "Passen Sie auf, Dr. Jackson, sonst könnte man noch meinen, Sie sind eifersüchtig."
Seine Augen verengen sich, und der intensive Blick, den er mir zuwirft, lässt mich schaudern. Es ist, als würde er direkt durch mich hindurchsehen, bis tief in mein Innerstes. Dieser Blick... er fährt mir unter die Haut, als hätte er es darauf abgesehen, mich völlig aus der Fassung zu bringen.
"Und warum sollte ich eifersüchtig sein?", fragt er spöttisch, doch bevor wir unser Gespräch beenden können, tritt eine Patientin auf uns zu.
"Dr. Jackson, da sind Sie ja! Haben Sie einen Moment Zeit?"
Er räuspert sich kurz und wendet sich abrupt ab. "Tut mir leid, wir sehen uns dann." Mit diesen Worten verschwindet er mit der Patientin im Schlepptau, ohne einen weiteren Blick zurückzuwerfen.
Besser für ihn, denke ich, während ich einen tiefen Atemzug nehme. Ich traue diesem Mann keinen Millimeter über den Weg, egal, wie gut er aussehen mag. Irgendetwas an ihm macht mich nervös, und das ist keine gute Sache.
Mit einem kurzen Kopfschütteln schüttle ich die Gedanken an Dr. Jackson ab und mache mich auf den Weg, um Bonnie zu finden. Schließlich bin ich für sie verantwortlich, und sie könnte noch meine Hilfe brauchen.
Als ich sie endlich entdecke, muss ich schmunzeln. Bonnie sitzt mit Dalia zusammen, und die beiden scheinen tief in ein Gespräch vertieft zu sein. Es wirkt allerdings eher so, als würde Bonnie den Großteil der Unterhaltung führen, während Dalia begeistert zuhört. Ich wusste, dass sie sich verstehen würden.
"Ich wollte euch eigentlich einander vorstellen, aber das scheint ja gar nicht mehr nötig zu sein", werfe ich in den Raum. Beide drehen sich überrascht zu mir um.
"Davina! Da bist du ja. Ich hab' dich schon gesucht", sagt Dalia, und Bonnie beginnt neben ihr breit zu grinsen. Sie wippt aufgeregt auf ihrem Stuhl, und ich verdrehe nur genervt die Augen.
"Und? Wie war's mit Mr. Right?", fragt Bonnie mit einem verschmitzten Lächeln, während Dalia sie verwirrt ansieht.
"Mr. Right?", wiederholt sie, sichtlich neugierig. "Kleine Schwester, was habe ich verpasst?"
Bevor ich antworten kann, platzt Bonnie dazwischen: "Warte mal, du bist ihre Schwester?" Dalia winkt nur lässig ab.
"Darüber reden wir später", sagt sie. "Aber jetzt erstmal, was meint sie mit Mr. Right?"
Ich lasse mich auf einen Stuhl gegenüber von ihnen nieder und sehe belustigt zwischen den beiden hin und her. "Also, Bonnie hat versucht, mich auf ziemlich alberne Weise mit einem Patienten zu verkuppeln", beginne ich, und Bonnie wirft mir einen gespielt gekränkten Blick zu.
"Aber ich muss gestehen, wir haben uns wirklich gut verstanden... irgendwie", gebe ich schließlich zu. "Jetzt habe ich seine Nummer. Er heißt Liam, und er will mich wohl besser kennenlernen."
Bonnie klatscht aufgeregt in die Hände. "Ich wusste es! Man nennt mich nicht umsonst Amor, die Liebesexpertin! Ich rieche Chemie aus der Ferne."
Dalia und ich brechen gleichzeitig in Lachen aus. "Ja klar. Ab jetzt nenne ich dich Amor", sage ich, während Bonnie, oder besser gesagt Amor, mich stolz anstrahlt.
"Ich fühle mich geehrt", sagt sie theatralisch, und ich kann nicht anders, als erneut zu lachen.
Plötzlich reißt Dalia ihre Augen weit auf und packt meine Hand. "Oh mein Gott, Davina! Ich hab die perfekte Idee!" Sie klatscht enthusiastisch auf meine Hand, was mir einen gequälten Laut entlockt, doch sie ignoriert es völlig.
"Was ist jetzt wieder?", frage ich genervt, aber auch neugierig, denn so ist Dalia nun mal. Immer, wenn sie eine brillante Idee hat, oder kurz davor ist, vor Lachen zu explodieren, schlägt sie wild um sich. Manchmal trifft es die Menschen um sie herum, manchmal sie selbst.
"Heute Abend treffen wir uns mit ein paar Kollegen in der Bar. Ich wollte dir eigentlich nur davon erzählen." Sie nickt, und ich weiß sofort, welche Bar sie meint. Es ist die Bar, die ein paar Straßen vom Krankenhaus entfernt ist und Dr. William Jackson gehört. Ein super Ort, vor allem weil wir als Mitarbeiter fünf Gratisgetränke bekommen. Definitiv ein Vorteil.
"Und jetzt pass auf. Warum lädst du diesen Liam nicht auch ein?", schlägt Dalia vor. Bevor ich überhaupt reagieren kann, kreischt Bonnie aufgeregt: "Das ist eine großartige Idee!"
Ich sehe zwischen den beiden hin und her, unsicher, was ich davon halten soll. "Meint ihr? Ist das nicht ein wenig aufdringlich? Ich hab' ihn doch erst heute kennengelernt."
"Quatsch", erwidert Dalia sofort. "Ruf ihn einfach an und frag, ob er spontan Lust hat, vorbeizukommen. Ist doch locker."
Ich bin mir immer noch nicht sicher. "Mal sehen", murmle ich.
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The Wedge between Us
RomanceInmitten des berühmten Jackson Hospitals trifft die träumerische Davina Garcia auf den berüchtigten Frauenhelden Nathaniel Jackson. Trotz ihrer unterschiedlichen Lebensstile entwickelt sich zwischen ihnen eine unerwartete Bindung. Als ihre Beziehung...