K a p i t e l | 7

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🌼 DAVINA 🌼

Murrend stütze ich mein Gesicht in die Hand und blicke aus dem Fenster des Helikopters direkt auf den Fluglandeplatz unseres Krankenhauses. Neben mir sitzt Dr. Nathaniel Jackson. Wie es dazu gekommen ist, fragt ihr euch? Ein Patient muss aus dem Krankenhaus in New Jersey ins Jackson Hospital verlegt werden, aufgrund einer Hirnoperation. Das Jackson Hospital hat die besten Neurochirurgen weltweit. Da der Patient in sehr schlechter Verfassung ist, ist es äußerst wichtig, dass eine Krankenschwester anwesend ist. Die bin dann wohl ich.

"Sie wirken ziemlich unentspannt", bemerkt Dr. Jackson und erhält einen feurigen Blick meinerseits.

"Ich verstehe nur nicht, wieso ausgerechnet ich Sie begleiten muss. Als würde es nicht genug andere Schwestern geben, die wahrscheinlich sogar gerne Ihre Begleitung gewesen wären."

Er hebt die Augenbrauen, als er mich mustert.

"Ich denke, genau darum geht es", antwortet er knapp und ich runzle verwirrt die Stirn. "Mein Vater hat Sie vermutlich ausgewählt, weil er davon ausgeht, Sie würden nichts mit mir anfangen."

"Das würde ich auch nicht", entgegne ich schnell. In diesem Moment erkenne ich einen Anflug von Belustigung in seinen Augen und muss mir auf die Zunge beißen, um meine Wut im Zaum zu halten. "Finden Sie es nicht traurig, wie wenig Vertrauen Ihr Vater Ihnen entgegenbringt?"

Er antwortet nicht sofort, blickt einige Sekunden aus dem Fenster, während ich anfange, meine ausgesprochenen Worte zu bereuen.

"Um Ihre Frage zu beantworten. Nein, ich finde es nicht traurig, denn ich habe mehr als genug Vertrauen in mich selbst. Ich würde niemals etwas tun, was das Leben eines Patienten gefährden würde. Ich denke, es ging eher darum, dass die Krankenschwester einen kühlen Kopf bewahrt."

Ich schnaube verächtlich.

"Sie nehmen sich selbst für ziemlich voll."

Er rückt ein wenig näher, seine Lippen dicht an meinem Ohr. Ich versteife mich, als ich seinen warmen Atem auf mir spüre.

"Es ist nicht Ihre Aufgabe, mich zu mögen. Es ist meine."

Er wendet sich von mir ab und versinkt in seinem Handy. Wütend funkle ich ihn an und ziehe mein Notizbuch aus meinem Rucksack heraus, ich stecke mir meine Kopfhörer ins Ohr und versinke in meine eigene Welt.

Nachdem wir endlich gelandet sind, erfahren wir, dass für die Verlegung noch weitere Vorbereitungen erledigt werden müssen und der Patient erst in den nächsten zwei Stunden abholbereit ist. Vielleicht kann ich mir ja ein stilles Plätzchen suchen und die Zeit mit meinem neuen Buch, welches ich gerade erst angefangen habe zu schreiben, totschlagen..

"Sollen wir was essen gehen? Ich kenne eine gute Pizzeria in der Nähe."

Ich blinzle ihn an, unsicher ob ich ihn richtig verstanden habe. "Mit mir?"

"Ja, mit Ihnen." Ein warmes, leicht amüsiertes
Lächeln, spielt um seine Lippen, als hätte er genau diese Reaktion erwartet.

"Wieso?" Meine Stimme klingt skeptischer, als ich es beabsichtigt hatte. "Ich dachte, Sie mögen mich nicht besonders."

"Wann genau habe ich das gesagt?" Er verschränkt die Arme und lehnt sich lässig gegen die Wand. "Sie sind kratzbürstig, ja. Und bissig. Aber das heißt nicht, dass ich Sie nicht mag. Sind Sie eigentlich zu jedem so? Oder bin ich der Einzige, der diese spezielle Behandlung bekommt?"

The Wedge between UsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt