K a p i t e l 19

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🌼 DAVINA 🌼

Am nächsten Morgen versuche ich, die brodelnde Wut in mir zu unterdrücken und mich stattdessen auf den bevorstehenden Tag zu konzentrieren. Dieser Tag markiert einen Wendepunkt, ein neues Kapitel in meinem Leben. Trotz meiner Bemühungen durchfährt mich eine Welle der Fassungslosigkeit. Wie kann jemand mit einem verfluchten Doktortitel so unverschämt sein? Wie kann er es wagen, eine Woche später auf meine Nachricht zu antworten und anzunehmen, dass ich meine Pläne für ihn umwerfen würde? Ich nehme mein Handy zur Hand und lese die Nachricht, die ich ihm gestern Abend geschickt habe.

Davina: Ich habe bereits eine Mitfahrgelegenheit, danke.

Nate: Dann sehen wir uns dort, gute Nacht.

Beim erneuten Lesen seiner Antwort runzle ich die Stirn. Sein Verhalten mir gegenüber verwirrt mich zutiefst, und ich bin es leid, seine Launen zu ertragen. Wenn er meint, sich gegenüber anderen wie ein defekter Wasserhahn zu verhalten – mal kalt, mal warm –, dann soll er das gerne tun, aber nicht mit mir. Ich hebe das Kinn, atme tief durch und wiederhole mein Mantra im Kopf. Nachdem ich mein Make-up sorgfältig aufgetragen und meine Haare lässig hochgesteckt habe, fällt mein Blick auf das tiefblaue Kleid, das elegant an meinem Schrank hängt und darauf wartet, sich sanft an meine Haut zu schmiegen. Das Kleid umhüllt mich mit feinster Seide, das straffe Korsett betont meine Figur, und die zarten Verzierungen verleihen eine unvergleichliche Eleganz. Es mag zwar seinen Preis gehabt haben, beinahe so kostbar wie eine Niere, doch jeder Cent war es wert. Als ich mich behutsam mit glitzerndem Schmuck schmücke, ergreife ich eine zarte Halskette, ein Erbstück meiner Großmutter. Die goldenen Perlen schimmern im Licht, und in dem Moment, in dem ich die Kette um meinen Hals legen möchte, öffnet sich die Tür und meine Schwester Dalia stürzt in mein Zimmer. Bewunderung spiegelt sich in ihren Augen wider.

"Du siehst wunderschön aus. Zum Glück habe ich das Steuer übernommen, in diesem Outfit hättest du unmöglich selbst fahren können." Ein Schmunzeln entweicht mir, als ich mich bei ihr einhake.

"Ich hätte trotzdem fahren können, Philadelphia ist doch nicht weit entfernt."

"Auf keinen Fall." Nachdem ich meine restlichen Sachen gepackt und mich von meiner Mutter verabschiedet habe, steigen Dalia und ich ins Auto.

"Sind Galas nicht normalerweise später?" Ich zucke mit den Schultern.

"Ich bin mir nicht sicher, aber diese hat einen straffen Zeitplan. Das neue Buch wird vorgestellt, und am Abend steht ein festliches Programm an. Ich werde dir alles erzählen, wenn ich zurück bin."

"Du bist ziemlich aufgeregt", bemerkt meine Schwester und lächelt schief. Meine Wangen erröten, da es so offensichtlich ist." Du wirst das großartig machen", ermutigt sie mich, und ich erwidere ihr Lächeln herzlich.

"Gracias, Hermanita."

Nach einer langen Autofahrt sind wir endlich in Philadelphia angekommen. Meine Schwester hat mich mit aufmunternden Worten verabschiedet und einer festen Umarmung. Jetzt stehe ich alleine vor diesem prächtigen Hotel. Beim Betreten des Hotels, das exklusiv für diese Gala gemietet wurde, umgibt mich ein Hauch von Luxus und Eleganz. Die Eingangshalle strahlt mit funkelnden Kronleuchtern und kunstvollen Teppichen. Ich fühle mich wie in einem Märchen, während ich durch die umfangreichen Räume mit hohen Decken und großen Fenstern schlendere. Alles ist so geschmackvoll und stilvoll eingerichtet. Als ich den Bankettsaal betrete, in dem die Gala stattfinden wird, bin ich beeindruckt von der festlichen Atmosphäre. Die Tische sind mit glänzendem Geschirr und eleganten Tischdekorationen geschmückt. Ich freue mich schon darauf, Teil dieses besonderen Abends zu sein.

The Wedge between UsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt