-Jisung pov-
"Okay ich denke wir können"
Überrascht mustere ich den Älteren Jungen neben mir. Ich hätte nicht gedacht, dass er heute wirklich noch so weit gehen möchte... oder kann.
"Bist du dir sicher?"
"Ja. Du hast recht. Es ist gerad mal ein Meter. Und solange ich nicht nach unten schaue, ist es wie auf dem Sportplatz. Außerdem bin ich gerade in einem Flow Dinge zu tun die ich definitiv nicht tuen sollte. Wehe ich bereue es am Ende des Tages!"
"Wirst du nicht.", grinse ich ihn an.
Wir gehen wieder ein paar Schritte zurück, um Anlauf zu nehmen. Sicherlich hätten wir es auch ohne geschafft, aber ich möchte Minho die Sicherheit geben, die er braucht. Ich packte seine Hand, um ihn zu signalisieren, dass er vor nichts angst haben muss und er nicht alleine ist.
Der Weg bis zu unserem Ziel dauerte noch länger als erwartet. Minho brauchte vor jedem Sprung etwas Zeit um sich darauf vorzubereiten. Und ich drängte ihm nicht schneller zu machen, denn ich kann mir vorstellen wie er sich fühlt. Ich brauche auch immer meine Zeit, bis ich mich traue in große Menschenmengen einzutauchen.
Doch es hat sich definitiv gelohnt. Die Aussicht auf die Skyline Seouls ist atemberaubend und die Dämmerung sorgt für einen wunderschönen Kontrast zu der leuchtenden Stadt.
Minho steht nur staunend neben mir und als ich zu ihm hinüber schaue, sehe ich das glänzen in seinen Augen. Es sieht so ehrlich und glücklich aus. So hab ich ihn noch nie gesehen. Es fällt mir schwer die Augen von dem Jungen zu nehmen, obwohl ein atemberaubender Ausblick direkt vor mir liegt. Ich betrachte jeden Zentimeter seines Gesichtes. Beginnend bei der markellosen Stirn, in die die schwarzen Strähnen seiner Haare fallen, gefolgt von seinen wunderschönen Augen. Anschließend folgt eine gut geformte Nase und dann ein Mund mit vollen Lippen. Sie fühlen sich sicherlich ganz weich und warm an...
Minho wendet den Blick zu mir, weshalb ich schnell ertappt die Skyline betrachte, als hätte ich die ganze Zeit nichts anderes gemacht. Und es scheint zu funktionieren, denn Minho lässt keinen dämlichen Spruch von sich.
"Ich wusste gar nicht, dass es so einen schönen Ort in Seogyo-dong gibt."
"Ich habe ihn letztens ganz zufällig entdeckt."
"Ich hätte mein Handy mitnehmen sollen."
Grinsend greife ich in meine Tasche und ziehe eine Kamera heraus, welche ich von meinen Eltern geliehen habe. "Ich habe etwas besseres mitgebracht."
"Woa, dein Ernst, darf ich?", fragt er und zeigt auf die Kamera. Meine Recherchen haben also gestimmt. Er interessiert sich für Fotographie. Es vergeht eine ganze Ewigkeit, in der Minho verschiedenen perspektiven und Einstellungen ausprobiert. Es macht spaß ihn dabei zu beobachten, wie er komplett in seine eigene Welt eintaucht. Nach einer Zeit hat die Dämmerung der Schwärze der Nacht platz gemacht, was ihn jedoch nicht davon abhält weiter Fotos zu machen. Insgesamt vergeht eine Stunde, bis der Ältere sich mit einem genüsslichen Seufzen neben mich fallen lässt.
"Wie fühlst du dich?"
"Tatsächlich besser als zuvor, auch wenn ich mich etwas schlecht fühle, da ich meine Pflichten ignoriert habe. Hoffentlich verhaue ich nicht den nächsten Test."
Wahnsinn wie er sich jetzt schon wieder um so etwas sorgt. Es macht den Eindruck, als Wären seine Pflichten ein ewiger Albtraum, von denen er sich niemals lösen kann.
"Keine Sorge, dass wirst du nicht. Ich denke der Test wird dir noch viel einfacher fallen als sonst. Mein Dad sagt immer die Balance aus leben und lernen ist wichtig. Auch wenn ich um ehrlich zu sein es selbst nicht ganz einhalte. Das lernen kommt bei mir immer etwas zu kurz. Und am Ende ärgere ich mich über meine Noten. Ziemlich grotesk, findest du nicht?"
Wir beide lachen für einen kurzen Moment. Und es ist Musik in meinem Ohr. Ich habe Minho noch nie lachen hören.Ich hoffe ich werde es in Zukunft öfter hören.
Eine Weile tritt wieder Stille ein, keine Unangenehme. Jeder ist in seinen eigenen Gedanken vertieft, während er sich den wunderschönen Nachthimmel über sich ansieht.
„Was ist etwas, was niemand von dir weiß?"
Ich weiß nicht warum diese Frage über meine Lippen kommt. Vielleicht liegt es daran, dass ich etwas besonderes für Minho sein möchte. Jemand der Dinge über ihn weiß, die sonst niemand weiß. Jemand dem sich Minho anvertraut.
Ich weiß dieser Wunsch ist eigentlich ziemlich abwegig, denn Minho und ich kennen uns gerade mal etwas mehr als eine Woche.„Möchtest du jetzt Deeptalk führen oder was wird das hier?"
„Ja... aber nur wenn du möchtest natürlich."
„Vielleicht wäre es zur Abwechslung mal ganz gut."
„Wirklich?!" Ich bin überrascht. Schließlich öffnet sich Minho sonst niemand. Ich spüre wie sich in meinem Herzen etwas rührt. Dieses Privileg bedeutet mir unendlich viel.
„Was ist etwas, was niemand von mir weiß..."
Minho überlegt kurz und ich warte geduldig auf seine Antwort.„Ich bin ein hoffnungsloser Romantiker.
Ich glaube an die wahre Liebe.
Ich glaube an Seelenverwandte.
Ich glaube an Liebe auf den ersten Blick.
Ich möchte wissen wie es sich anfühlt wenn Schmetterlinge in meinem Bauch verrückt spielen.
Ich möchte wissen wie es sich anfühlt jemanden zu küssen den man wirklich liebt.
Ich möchte wissen wie sich kuscheln anfühlt.
Ich möchte wissen wie es sich anfühlt mit der Person die man liebt pausenlos zu lachen.
Ich möchte sogar wissen wie sich Herzschmerz anfühlt.
Ich möchte das erste Mal mich verlieben.
Ich möchte es auch ein zweites oder drittes Mal.
Aber ich weiß, dass ich es nicht kann.
Ich bin ein hoffnungsloser Romantiker, der nicht in der Lage ist romantische Gefühle zu entwickeln. This sucks."Damit hat ja wohl wirklich so niemand gerechnet. Der abweisende Minho ist in Wirklichkeit ein verzweifelter Romantiker.
„Warum kannst du es nicht?"
„Ich weiß es nicht. Ich habe schon ein paar mal versucht Gefühle für eine andere Person zu entwickeln, jedoch hat das nie funktioniert...
Nur bei meinen Katzen.", lacht er.„Vielleicht hast du einfach noch nicht die richtige Person gefunden."
„Ja vielleicht..."
„Wie heißen deine Katzen?"
Wir verbringen noch eine weitere halbe Stunde auf dem Dach. Minho erzählt mir von seinen Katzen. Wie er sie gefunden und adoptiert hat, wie er extra für sie mit seinem Taschengeld einen riesigen Kratzbaum gekauft hat, wie er danach pleite gegangen ist es ihm aber egal war und noch einiges mehr.
Ich höre lediglich zu und stelle lediglich ein paar Interessen Fragen, denn um ehrlich zu sein möchte ich Minho nicht unterbrechen.Er sieht so glücklich und befreit aus wenn er von seinen Katzen erzählt. Ich spüre wie etwas in meinem Herzen sich bei diesem Anblick erwärmt.
Ich setze Minho sicher wieder bei sich zu Hause ab.
„Danke für den Abend. Er hat tatsächlich ganz gut getan.", bedankt er sich bei mir etwas kleinlaut.„Kein Problem. Ich bringe dir die Bilder demnächst auf einem Stick mit. Hast du am Wochenende Zeit? Ich habe da etwas, dass würde ich dir gerne zeigen."
„Samstag habe ich einen Wettkampf. Aber Sonntag sollte gehen..."
„Ok dann schreibe ich dir nochmal. Kannst du mir deine Nummer vielleicht geben?"
Ich reiche dem älteren mein Handy und er tippt mit schnellen flinken Fingern seine Nummer ein.
Ein paar Minuten später ertappe ich mich wie ich schmunzelnd in meinem Bett auf die Nummer von Minho starre.
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Hallo meine Lieben <3
Ich gehe heute auf das Eric Nam Konzert in München 🥳
Deshalb auch die Wahl des heutigen Kapiteltitels dementsprechend ^^
Ich konnte das Kapitel noch nicht überarbeiten. Deshalb verzeiht mir bitte alle Grammatik und Rechtschreibfehler.
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Silent cry // Minsung
Fanfiction𝐀𝐮𝐬𝐬𝐜𝐡𝐧𝐢𝐭𝐭: „And I think that maybe I'm just one of those people that doesn't deserve to be happy." _____________________________________________ •Minsung FF •no hate pls