-Jisung pov-
2 Wochen sind nun vergangen, seit ich Korea verlassen habe.
In der Zeit habe ich all meine alten Spots gemeinsam mit Freunden besucht, bin ganz normal zur Schule gegangen und stand zum ersten Mal auf einem Skateboard.
Eigentlich sollte ich mich großartig fühlen. Jedoch ist das ganz und gar nicht der Fall.
Nichts fühlt sich mehr an, wie früher. Natürlich freue ich mich mit meinen Freunden wieder von einem auf das nächste Dach springen zu können, aber es lässt sich nicht verleugnen, dass ich alles viel lieber mit Minho an meiner Seite machen würde.Im Moment würde ich mehrere 1000 Meilen gehen um Minho endlich wieder zu sehen. Jedoch fehlt mir dafür das Geld und vor allem die Ausdauer, somal meine Eltern mir das sowieso nicht durchgehen lassen würden.
Wie ein nasser Sack lasse ich mich auf das Sofa in unserem Wohnzimmer fallen. Ich erinnere mich an Zeiten, in denen dieses Sofa mir ein wohliges und heimisches Gefühl in mir ausgelöst hat. Doch jetzt fühle ich nichts als Leere und Kälte während ich hier sitze.
Meine Mum kommt mit einer großen Einkaufstüte durch die Wohnungstür und ruft laut nach mir: „Jisung ich hab dir was mitgebracht, komm her."
Ohne Energie raffe ich mich von dem Sofa auf und schlender in die Küche, in der meine Mum die große Tasche auf die Anrichte hievt.
„Ich musste direkt an dich denken, als ich den vorhin beim Bäcker entdeckt habe!", erzählt sie mir stolz und zaubert ein eingepacktes Stück Käsekuchen aus der Tasche.
Normalerweise wäre ich jetzt vor Freude durch die ganze Küche gesprungen. Jedoch erinnert mich das Stück Kuchen nur an ein Gespräch, hinter einer Sporthalle, mit einem Jungen, dessen Augen meine Gedanken keine Sekunde verlassen.
„Jisung, was ist los? Warum weinst du?"
Erst jetzt bemerke ich, dass ich in eine Starre verfallen bin und Tränen aus meinen Augen quellen.„Mum ich möchte zurück nach Korea! Ich fühle mich hier nicht mehr wohl, mir fehlt hier die Luft zum Atmen. Alles was ich sehe erinnert mich nur an Minho! Er schreibt mir jeden Tag, dass er mich braucht, dass er ohne mich nicht zurecht kommt und alles was ich ihm geben kann sind leere Versprechungen wie ‚Ich bin immer da für dich, wenn du mich brauchst'. Dabei kann ich nicht für ihn da sein, weil ich nicht, wie eigentlich gedacht, in Seoul sondern hier bin. Ich fühle mich, als würde ich in meinen Schuldgefühlen ertrinken!"
Einen Moment sagt keiner von uns beiden etwas, bevor meine Mum wieder das Wort ergreift: „Jisung, ich glaube du solltest diesen Jungen vergessen."
Ich schaue sie ungläubig an. Sie weiß, wie sehr ich Minho Liebe. Ich habe es ihr erst vor kurzem erzählt. Wie kommt sie also auf die Idee ich könnte ihn vergessen?
Die Küche kommt mir auf einmal unglaublich klein vor und meine Mutter wirkt wie eine Fremde für mich. Ich stolpere einen Schritt nach rückwärts, bevor ich ungläubig aus der Wohnung renne. Ich renne und renne, immer weiter, bis meine Lunge vor Anstrengung schmerzt. Erst dann bleibe ich stehen. Ein lauter, frustrierter Schrei folgt, bevor ich mich auf die Bordsteinkante fallen lasse.„Hey Jisung, mach nicht so viel Lärm hier draußen!", erklingt eine mir sehr bekannte Stimme von hinten. Erst jetzt bemerke ich, wo ich eigentlich bin. Ich sitze direkt vor dem kleinen Café in welchem einer meiner Freunde jobbt.
Ich drehe mich um und sehe wie Jaehyun lässig gegen dem Türrahmen lehnt.„Sorry, es musste einfach raus."
„Möchtest du vielleicht was trinken? Du siehst so aus als könntest du ein Glas Wasser sehr gut vertragen."
Mit einem Schlag fühlt sich mein Hals staubtrocken an.
Ich hieve mich von dem Bordstein hoch und trotte in das kleine Café. Heute ist es sehr wenig besucht, was vermutlich an den warmen Temperaturen und der strahlenden Sonne liegt. Viele werden sich im Park oder im Schwimmbad aufhalten.
Ich lasse mich auf einen der Stühle fallen. Kurze Zeit später stellt Jaehyun ein Glas Wasser vor mich und nimmt mir gegenüber Platz. Ich leere das Glas mit einem Zug.
„Also, warum schreißt du am heiligsten Tag vor einem Café rum?"
Ich überlege einen Augenblick. Warum habe ich geschrien? War es weil ich sauer auf meine Mum war, weil sie so etwas von mir verlangt? Oder war es der Frust, weil ich mir nicht eingestehen kann, dass sie recht hat? Denn tief im Inneren weiß ich, dass ich Minho vergessen sollte. Hänge ich weiter an ihm, werde ich mich hier niemals neu einleben können. Doch Vorallem geht es mir um Minho. Ich merke wie sehr er an mir hängt. Wenn das so weiter geht wird er darunter nur noch mehr leiden als so schon.
„Du erinnerst dich an den Jungen, von dem ich dir erzählt habe?"
„Du meinst den Jungen, den du ständig beim Skaten erwähnt hast?" Er zeigt sein schiefes Grinsen, welches mir aus irgendeinem Grund immer bessere Laune bereitet und auf magische Art und Weise mir ebenfalls ein Kleines entlocken kann.
„Ja genau der."
In der folgenden Stunde schütte ich Jeahyun mein ganzes Herz aus. Zwischendurch müssen wir kurz unterbrechen, da doch der ein oder andere Kunde sich einen Kaffee to go mitnehmen möchte.
„Oh man du bist in einer echt beschissenen Situation. Aber denkst du nicht, dass Minho noch mehr darunter leiden würde, wenn er gar nichts mehr von dir hört. I mean du kannst ihn nicht von heute auf morgen auf einmal ghosten."
„Sicher würd es für ihn erstmal noch ein Stück schwerer werden, aber langfristig gesehen ist es besser für ihn."
Jaehyun schaut mich einen Moment an, als wäre ich die dümmste Person auf Erden.
„Das ist der beschissenste Plan den ich je gehört habe."„Was schlägst du vor, was ich tun soll?"
Er denkt einen Augenblick nach.
„Wie sehr bist du bereit Risiken einzugehen?"„Wenn ich Minho damit helfen kann, bin ich alles bereit zu tun"
Er denkt noch einmal nach, als würde er sicher gehen wollen, dass sein Plan auch keinen Haken hat.
„Okay das klingt jetzt etwas verrückt, aber wie wäre es wenn du dir den billigsten Flug, nach Seoul nimmst, ohne Vorwarnung bei diesem Joe aufläufst und dann einfach bei ihm bleibst. I mean er wird sicher nicht ein davongelaufenes Kind weg schicken."
Einen Moment schau ich Jaehyun verdattert an. Das kann er nicht ernst meinen oder?
„Das ist absurd."„Aber genial.", wieder dieses breite schiefe Grinsen und wenn ich nochmal darüber nachdenke, hat er recht. Joe würde mich mit Sicherheit aufnehmen.
„Ok ich mach's."
Sein Grinsen wird noch ein Stück breiter. „Sehr gut, ich helfe dir auch dabei."
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Ich hab heute meine letzte Schriftliche Prüfung hinter mich gebracht 🥳
Deshalb, zur Feier des Tages heute schon das Kapitel.
Gleichzeitig möchte ich schon mal Werbung für mein nächstes Projekt machen. Wie ihr sicherlich erahnen könnt handelt es sich dabei um eine BOYNEXTDOOR FF. Genauer gesagt eine Jaehyun x ... FF (der zweite Member bleibt noch geheim :))
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Silent cry // Minsung
Fanfiction𝐀𝐮𝐬𝐬𝐜𝐡𝐧𝐢𝐭𝐭: „And I think that maybe I'm just one of those people that doesn't deserve to be happy." _____________________________________________ •Minsung FF •no hate pls