Teil19

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Sascha

Müde versuchte ich eine Position im Liegen zu finden, bei der nicht gleich alles Weh tat. Nach etlichen Versuchen gab ich es schließlich auf, da egal wie ich mich drehte oder legte einfach alles weh tat. „Klopf, klopf.", hörte ich leise Juice Stimme. „Komm rein.", versuchte ich nun das Kissen etwas höher zu ziehen. „Warte... so besser?", half mir Bobby. „Um einiges, danke.", lehnte ich mich langsam wieder dagegen.

„Wie fühlst du dich?", setzte sich Gemma in den Stuhl neben meinem Bett und hielt meine Hand. „Etwas K.O. aber schon besser als noch vor ein paar Stunden." „Du hast mir einen ziemlichen Schrecken eingejagt.", haute mir Juice locker gegens Bein. „Ich weiß, tut mir leid." „Schon gut, das Wichtigste ist, dass es dir jetzt wieder besser geht.", lächelte er leicht, ebenso die anderen.

„Sag mal, in der Zeit in der du für SAMCRO unterwegs warst. Wurdest du da mal ernsthafter verletzt?", sah mich Clay musternd und etwas besorgt an. „Einmal...", gab ich leise zu, und wollte nicht mehr an den Tag zurückdenken. „Wie schlimm war es?" „Wurde angeschossen... 3 Kugeln in den Unterbauch...", hielt ich mich wage. „Dann könnte das Gerinnsel daher rühren.", dachte Chibs nach. „Altes Narbengewebe hat sich gelöst und so entstand letztlich das Gerinnsel."

„Ja... gut möglich...", stimmte ich ihm abwesend zu und hielt mir unbewusst den Bauch an der Stelle, an der ich damals getroffen wurde. „Schätzchen, alles ok?", sah mich Gemma besorgt an. „Ja... mir tut nur alles weh, das ist alles.", winkte ich müde ab. „Wir sollten ihr etwas Ruhe gönnen.", schlug Ope vor und die anderen stimmten ihm zu. „Ich bleibe noch etwas und warte bis sie eingeschlafen ist.", lies Gemma meine Hand nicht los.

Als die Jungs weg waren, herrschte zwischen uns stille. „Gab es einen Vater?", fragte sie irgendwann in diese Stille hinein. Ich sah sie nur an und wusste, dass mich meine Hand am Bauch und meine Abwesenheit verraten hatten. Ich sah von ihr auf unsere Hände „Nicht wirklich... Ich war während meiner 'Reise' auf einer Party und irgendwann kam eines zum anderen. Als ich davon erfuhr, fand ich raus, dass er kurz zuvor von den Lodis gepatcht wurde... Hab ihn seitdem nie wieder gesehen." „Wie kam es zu den Kugeln?", tätschelte sie meinen Handrücken.

„Ich war auf der Bank, um dem Club Geld zu schicken, welches ich Jax damals zugesagt hatte. Ich war grade fertig und wollte raus gehen, als es eine Gruppe Jugendlicher es für eine schlaue Idee hielt diese zu überfallen. Als draußen die ersten Cops ankamen, bekam einer von ihnen Panik und fing an bei jeder kleinsten Regung zu schießen... irgendwann schoss er nur noch wild um sich und die Kugeln trafen mich." „Wie weit warst du damals?", fragte sie sanft.

„Grade in den 5 gekommen...", erzählte ich ihr traurig „Es wäre ein kleiner Junge geworden.", sah ich sie an und lächelte schwach. „Oh, Schätzchen... das tut mir so leid.", sie setzte sich aufs Bett neben mich und nahm mich in den Arm. „Tust du mir einen Gefallen?", fragte ich leise. „Ich werde dieses kleine Geheimnis mit ins Grab nehmen. Die Jungs werden davon nichts erfahren. Versprochen.", sagte sie genauso leise und drückte mich etwas fester.

The Female MemberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt