07 - The Mancini Curse

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I L E N A

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Ich wollte schreien, mich bewegen, fliehen, aber meine Füße schienen an den Boden genagelt zu sein.

Mein Herz hämmerte in meiner Brust, als der Horror sich vor mir entfaltete.

Ich riss die Augen auf, plötzlich umgab mich eine Schwärze.

Das Echo des Schusses hallte noch nach, dann wurde es ruhig, nur ein leises Ticken durchbrach die Stille.

Meine Lungen rangen nach Atem. Ein unerklärliches Gefühl von Angst drückte in meiner Brust, kalter Schweiß bedeckt meine Stirn und mein Herz hämmert in einem wilden Rhythmus gegen meine Rippen.

Ich atmete tief durch und versuchte, es zu beruhigen, als ich das Lichtschalterklicken hörte und das Zimmer in einem warmen Schein erstrahlte.

Ich kniff die Augen zusammen.

Es hatte sich so real angefühlt. Als würde dieser Mann ein zweites Mal vor meinen Augen erschossen werden.

Ich hatte den Schuss gehört. Ich schwor, ihn gehört zu haben.

Langsam setzte ich mich auf.

Mit zitternden Händen strich ich über mein Gesicht, als wollte ich die Spuren des Traumes vertreiben.

Es war nur ein Traum, ermahnte ich mich selbst. Aber die Erinnerung an die Gefühle, die er hervorgerufen hatte, war noch immer lebendig.

Ich brauchte Ablenkung.

Ich musste raus aus diesem Raum, der den dumpfen Geschmack des Albtraums hatte.

Mit leisen Schritten tapste ich durch den dunklen Flur und die Treppe runter.

Der schwache Schein des Mondes strömte in das stille Wohnzimmer und spiegelte sich auf dem Marmorboden.

Ich schaltete den Fernseher ein, hoffend, dass das Flackern der Bilder die Dunkelheit vertreiben würde.

Der Bildschirm erhellte das Zimmer mit blauem Licht, und ich ließ mich in die Couch sinken, während der Fernseher durch verschiedene Kanäle flimmerte.

Die Worte und Bilder verschwammen zu einem unscharfen Gemurmel, das meine Gedanken nicht zu erreichen schien.

Warum hatte Enzo diesen Mann getötet? Warum hatte er es vor meinen Augen getan?

Er schlief so friedlich und in der nächsten Sekunde war er einfach weg.

Aus seinem Kopf floss so viel Blut.

Ein Kloß formte sich in meinem Hals, Tränen brannten hinter meinen Lidern.

Erschöpft schmiegte ich mich an die weichen Kissen.

Eine Weile versuchte ich, mich mit der Komödie, die sich abspielte, abzulenken, doch sie vertrieb kaum die Erinnerung, also schaltete ich den Fernseher wieder aus.

Ehe ich mich versah, übernahm mich die Müdigkeit und ich fiel in einen leichten Schlaf.

Mein Traum war zwar nicht mit den Bildern des Todes gefüllt, den ich mitangesehen hatte, aber es war trotzdem ein unruhiger Schlaf.

The Mancini CurseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt