I L E N A
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»Fertig?«
»Fast«, erwiderte Belisa und griff ein letztes Mal in die Kosmetiktasche, die sie mir mitgebracht hatte.
Konzentriert trug sie den Lipgloss auf. Er verlieh meinem Look den letzten Schliff.
»Fertig«, verkündete sie schließlich und trat zur Seite.
Ich konnte mir ein zaghaftes Lächeln nicht verkneifen, als ich meine Verwandlung im Spiegel sah.
Es war nicht so, als sähe ich eine ganz andere Person an, sondern eher eine schönere Version von mir.
Das Make-up war makellos und betonte meine Gesichtszüge an den richtigen Stellen.
Erstaunt starrte ich meine Reflexion an.
»Danke.« Ich wandte mich zu Belisa um. »Es ist wunderschön.«
»Du bist wunderschön«, entgegnete sie.
Meine Wangen begannen zu erröten und ich hoffte, dass die Schminke es versteckte.
Noch nie hatte mich jemand wunderschön genannt.
»Komm schon«, forderte sie mich zum Aufstehen auf.
Sie öffnete den Reißverschluss der Schutzhülle, die an meinem Schrank hing.
Meine Augen weiteten sich.
Ich hatte das Kleid gesehen, das Enzo für mich ausgewählt hatte, doch in Realität sah es noch umwerfender aus.
Die glitzernden Pailletten blendeten mich beinahe.
Belisa schien von dem Kleid genauso beeindruckt zu sein.
»Enzo hat sich wirklich nicht zurückgehalten.«
Mehrere stille Momente vergingen, in denen wir das Stück bewunderten, ehe sie mich aufforderte es anzuziehen.
Ich griff nach dem Saum meines T-Shirts, zögerte jedoch.
Ich fühlte mich nicht wohl dabei, mich vor ihr auszuziehen – auch wenn ich es im Prinzip schon einmal getan hatte.
Hilfesuchend sah ich zu ihr rüber, doch sie schenkte mir gar keine Aufmerksamkeit mehr. Sie war voll und ganz auf das Kleid konzentriert.
Nervös räusperte ich mich und zog die Sachen aus.
Als ich fertig war, nahm Belisa das Teil aus der Schutzhülle und half mir dabei, es anzuziehen.
Es saß perfekt.
Der Stoff, der im Licht schimmerte, als hätte er tausend Sterne eingefangen, umschmeichelte meine Figur.
Ich strich über den Stoff und konnte kaum glauben, dass ich das tragen durfte.
Langsam trat ich vor den Spiegel.
Die Stöckelschuhe, die Enzo dazu ausgesucht hatte, machten meine Beine endlos lang und verliehen mir eine Eleganz, die ich bisher nicht kannte.
Mein Haar, kunstvoll gesteckt, umrahmte mein Gesicht auf eine Weise, die ich nie für möglich gehalten hatte.
Noch nie hatte ich mich so schön gefühlt. Noch nie hatte ich so strahlend ausgesehen.
Ein flüchtiges Lächeln huschte über meine Lippen.
Für einen Augenblick vergaß ich die Umstände und konnte mein Glück kaum glauben.
Fassungslos drehte ich mich vor dem Spiegel.
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The Mancini Curse
Romance𝐈𝐋𝐄𝐍𝐀 𝐌𝐀𝐍𝐂𝐈𝐍𝐈 Seit Generationen wurden die Mancini-Frauen in der Nacht ihres 18. Geburtstags von ihnen mitgenommen. Ich wusste, dieser Tag würde kommen. Und ich hatte schreckliche Angst. Mein Leben lang kannte ich nichts anderes als die...