Der Mann in schwarz

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Severus Snape, der gerade von einem Todessertreffen zurück nach Hause kehren wollte, sieht eine junge Frau durch die dunkle Straße taumeln. Ihm war klar, dass sie entweder sehr betrunken sein muss oder aber verletzt.

Sollte er es wagen und unauffällig nachsehen, ob alles in Ordnung ist?

Doch als sie stürzte wurde seine Entscheidung endgültig und er ging auf sie zu. Wenige Meter vor ihr stockte er. "Granger?", fragte Snape, doch niemand antwortet ihm.

Also machte er kurzen Prozess, hob sie hoch und trug sie in Richtung sein Haus. Dort angekommen legte Snape sie auf das Sofa und betrachtet sie genauer.

Das Gesicht zeigte eine Schwellung und verfärbte sich auch schon langsam blau. Also lief er runter in seinen Braukeller und holte aus seinem Vorrat ein Schmerztrank und eine Salbe für ihr Gesicht. So konnte er sie doch nicht liegen lassen.

Wieder oben angekommen, beschmierte er erstmal ihr Gesicht und setzte sich auf seinen dunkelgrünen Sessel neben dem Sofa. Nun heißt es erstmal abwarten, bis Miss know it all aufwacht.

Das dauerte allerdings noch gut eine Stunde. Ihr Augen begannen zu flackern und dann schlug sie sie auf. Ihre Blicke trafen sich und sie sah aus wie ein verschrecktes Reh, dass einem hungrigen Wolf gegenüber steht.

"Professor? Wo bin ich hier? Was ist passiert?", fragte sie auch schon als sie sich wieder etwas gefasst hatte.

Schon begann er seine Entscheidung zu bereuen, denn sie nervte ihn jetzt schon unheimlich.

"Sie sind in meinen Haus Miss Granger. Ihr Pech, wenn sie auf diese Straße apparieren und dann noch Bewusstlos werden. Aber wenn sie wünschen, können Sie gerne wieder zurück gehen von wo Sie herkommen."

Hermines Gesichtsfarbe änderte sich augenblicklich wieder und ihr wurde übel. Alleine wenn sie zurück an Greyback denkt. "Nein, Sir", gab sie daher als knappe Antwort zurück. Tränen bildeten sich wieder in ihren Augen und sie blickte zu Boden.

Wieso musste sie auch ausgerechnet hier landen? Er war Professor Dumbledores Mörder und überzeugter Todesser.

Aber er war auch mal ihr Lehrer. Zwar hatte er immer einen gemeinen Spruch auf Lager und war stehts unfair, doch geschwärmt hatte sie trotzdem für ihn.

Dieser unnahbare, in schwarz gekleidete Mann.

Würde er ihr etwas antun?

Als er mit seiner Hand in ihre Richtung griff, zuckte sie so heftig zusammen, mit der Befürchtung im nächsten Albtraum zu sein.

Doch er nahm ein kleines Fläschchen vom Tisch und reichte es ihr. "Es ist nur ein Trank gegen die Schmerzen, Sie dummes Gör. So wie ich Sie gefunden habe, dachte ich brauchen Sie so etwas vielleicht."

"Danke Professor.", sagte sie, nahm den Trank entgegen und kippte ihn augenblicklich hinter.

"Dürfte ich kurz Ihre Toilette benutzen, Sir?" Als Antwort bekam sie ein Nicken "Den Gang lang und die erste Tür rechts.", sagte er und zeigte mit seiner Hand in die Richtung. Hermine stand auf und machte sich auf den Weg zum Badezimmer.

Sie fühlte sich durch den Trank auch schon etwas besser, die körperlichen Schmerzen waren verschwunden. Sie ließ sich auf dem Boden nieder und raufte sich die Haare.

Tränen liefen ihr die Wangen hinunter und sie begann zu zittern. Was war vorhin nur passiert?

Es war alles so knapp, beinahe wäre sie Opfer einer Vergewaltigung geworden.

Hermine wusste nicht was sie machen sollte.

Gehen in der Hoffnung am richtigen Ort zu landen?

Was, wenn sie wieder geschnappt wird und dieses mal nicht flüchten kann?

Snape saß weiterhin auf seinen Sessel, als er schluchzen aus dem Bad wahrnahm. Er stand auf und ging zur Tür. "Miss Granger? Was treiben sie da drin?". Doch er erhielt keine Antwort.

Er klopfte auch ein paar mal und als er darauf immer noch keine Reaktion bekam, öffnete er ganz vorsichtig die Tür.

Snape erblickt Hermine am Boden sitzend und bitterlich weinend. Was ist ihr nur passiert, fragte er sich. Was soll er jetzt bloß mit der jungen Schülerin machen?

So aufgelöst hat er noch nie jemanden vorgefunden. "Wenn Sie möchten können Sie die Nacht auch hier bleiben und auf der Couch schlafen.", sagte er nur völlig überfordert mit der Situation und ging wieder.

In der Küche angekommen bereitet er ihr eine Tasse Tee zu, vielleicht hilft es. Er stellt sie auf den kleinen Tisch im Wohnzimmer ab und ging wieder an die Badezimmertür um zu sehen, ob sie sich wieder beruhigt hatte.

Doch als er sie immer noch weinend auf dem Boden sitzend vorfand, setzte er sich einfach neben sie und nahm sie, ganz untypisch für ihn, in den Arm.

Hermine lehnte sich an seine Schulter und beruhigte sich irgendwann. Der Geruch von Kräutern in ihrer Nase ließ sie einschlafen.

Als Snape das bemerkt, nimmt er sie nun schon zum zweiten Mal an diesen Abend hoch und legt sie wieder aufs Sofa. Er holte noch eine Decke und legt sie ihr über den Körper.

Die Tasse Tee, die eigentlich für Miss Granger gedacht war, nahm er sich, ließ sich wieder auf den Sessel nieder und dachte nach.

Was ist ihr nur Wiederfahren, dass sie so sehr die Fassung verliert und auch völlig ihre Umgebung vergisst?

Wieso hat sie sich vom ihm, dem Mörder und Todesser trösten lassen?

Fragen auf die er keine Antwort wusste.

Also stand er auf und ging hoch in sein Schlafzimmer, doch von schnell einschlafen war nicht die Rede. Es war zwar ein anstrengender Tag, doch nicht allein im Haus zu sein war dann doch etwas völlig merkwürdiges.

From the Dark ~ SnamioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt