Kapitel 3

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Dennis

Lächelnd drücke ich dem Taxifahrer sein Geld und noch ein wenig Trinkgeld in die Hand, ehe ich meinen Koffer aus dem Kofferraum hieve und mich auf den Weg zur Eingangstür des Gebäudes mache, in welchem die Wohnung liegt, die Franco und ich dieses Jahr bewohnen.

Morgen ist der erste Tag, an dem wir noch einmal die vergangenen Rennwochenenden durchsprechen, bevor wir uns alle an die Weiterentwicklung setzen, Media Termine wahrnehmen und andere Sachen für das Team erledigen müssen.

Tim, der zeitgleich mit mir angekommen ist, begrüßt mich winkend, ehe er auf die gegenüberliegende Seite der Straße joggt, wo die Formel 3 Piloten ihre Wohnung haben.

Kurz betrachte ich die Gegend.
Auch in den Niederlanden ist es deutlich frühlingshafter geworden, wobei es ja auch sowieso ein ganzes Stück milder ist, als in Norwegen.
In der Vorgärten der anderen Häuser blühen viele bunte Blumen und alles, was im Februar noch so trist war, scheint ergrünt.

Sofort hebt sich mit der Erkenntnis auch meine Laune, lasse die Strahlen der warmen Frühlingssonne einmal auf meine Haut herab scheinen, ehe ich dann doch nach meinem Schlüssel suche und in das Haus eintrete.

Schnell im Flur die Treppe nach oben, dann die linke Tür.
Das erste, was mir entgegen kommt, ist ein guter Hauch Frischluft.

Okay, dann muss entwerte die Vermieterin informiert worden sein, dass Franco und ich heute anreisen werden, oder aber der Jüngere ist schon da.
Betrachtet man es genau, ist Franco ja auch nur zwei Monate jünger als ich...und ist jetzt in seinem ersten Jahr in der Formel 2.

Kurz seufze ich auf.
Wie gerne hätte ich das auch so?
Also so jung aufzusteigen ist schön gut, aber die Erwartungen sind ganz andere und die Erfahrungen, die man hatte, waren ganz anders.

So hat er im selben Alter weniger Druck, als ich es jetzt habe.
Manchmal hätte ich es gerne auch so gehabt...aber dann wäre ich vermutlich nicht Formel 3-Meister geworden und das gibt man auch nicht so gerne her.

Es ist schon als,s aus rechtem Grund so gelaufen,wie es jetzt passiert ist.
„Hey Dennis"

Leicht grinsend taucht Francos Kopf aus der Küchentür auf.
„Hey, ich habe mir schon gedacht, dass jemand hier sein muss. Hattest du einen guten Flug?",schiebe ich meinen Koffer vollständig in den Flur, kicke mir erst einmal die Turnschuhe von den Füßen.

Ich lebe praktisch in diesen Tretern.
Ich weiß nicht, wie oft ich in der letzten Woche im Gym gewesen bin....es war fast genauso mein Zuhause, wie die Datenblätter, über den ich gebrütet habe.

Jedoch konnte ich auch schon feststellen, dass ich einige Dinge,die das Verhalten des Autos betreffen, schon viel besser verstehen kann, als noch vor Australien.
Harte Arbeit zählt sich eben doch immer aus.

„Ja, so weit war es von England aus ja nicht. Und bei dir? Du warst bei deiner Familie oder?",legt der Jüngere sich nun in den Türrahmen.

Ich muss ja feststellen, dass es nun anders ist,seitdem ich Franco als Teamkollegen an meiner Seite habe.
Plötzlich bin ich der Teamleader und nicht mehr der, der alles lernt.

Allerdings ist Franco ein wirklich netter und angenehmer Zeitgenosse, den ich gerne um mich herum habe und mit dem ich auch gut zusammenarbeiten kann.
Durch seine ruhige Art, zumindest an der Strecke, gleicht er mich doch ein wenig aus, sodass sich die Harmonie im Team besser anfühlt, als mit Jehan.
Ja, der Inder und ich kannten uns zwar schon, jedoch waren wir beide stur, was durchaus manchmal explosiv war.

Den Eindruck habe ich jetzt gar nicht und das gibt mir ein gutes Gefühl auf die Saison.
„Ja, ein wenig abschalten, bevor es jetzt wieder an die Entwicklung geht.",Verschwinde ich schnell ins Bad, um mir die Hände zu waschen.

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