Sometimes, all you need is love

Kapitel 11

Franco

„Dir ein gutes Rennen",gehe ich auf Dennis zu, dessen Augen sich wieder wirklich niedlich erhellen, als er mich erblickt.
„Danke, dir auch",werde ich für den Bruchteil einer Sekunde in die Arme meines Teamkollegen gezogen, lasse die beruhigende Wirkung dieser Umarmung auf mich wirken.

Wie so oft in der letzten Zeit, welche wirklich schön war.
Dennis und ich sind definitiv zusammengewachsen in den letzen Wochen.

Immer, wenn er in meiner Nähe war, habe ich mich unglaublich gefreut und obwohl die Tatsache, dass ich mental auf einem Weg der Besserung bin, Bestand hat, war er immer häufig um mich herum.

Mitunter sind wir zusammen ins Gym, nicht immer, aber eben manchmal...
Manchmal sind wir aber auch arm in Arm auf dem Sofa eingeschlafen und wie oft bin ich vor Dennis aufgewacht, konnte es nicht lassen, einmal kurz durch die weichen blonden Haaren zu streichen.

Mich zu wundern, wie schön diese doch sind.
Wie schön Dennis doch ist und wie sehr er mich nach zuhause fühlen lässt.

Nun hat das aber erst einmal wieder ein Ende, denn wir sind in Imola und danach geht  es weiter nach Monaco.
Klar, wir beide sind immer noch beieinander, allerdings kann ich nicht wirklich einschätzen,wie die dann doch eingeschränkte Privatsphäre die Beziehung zwischen uns beeinflusst.

„Ich würde dich auch gerne noch weiter halten, aber wir müssen",bringt Dennis mich wieder in die Realität zurück.

Oh.
Ich habe nicht einmal bemerkt, dass ich in Gedanken war.

„Alles gut Franco. Viel Glück und hole dir dein Podium",schenkt Dennis mir ein Lächeln, welches ich sofort erwidere.
„Ich werde es versuchen. Und du...von acht ist auch alles möglich."

Ich selbst habe den dritten Platz heute im Sprint,während Dennis diesen morgen im Hauptrennen haben wird.

Allerdings bin ich einfach nur froh,dass ich es in die Top Ten geschafft habe und damit die Chance habe, heute aufs Podium zu fahren.

„Das stimmt, warte nur ab. Ein paar Runden und dann bin ich riesig in deinen Rückspiegeln",winkt Dennis noch, ehe er sich umdreht und ich ebenfalls zu meinem Boliden schreite.

Gekonnt platziere ich mich in diesem, ziehe mir die Handschuhe über und drehe meinen Kopf noch einmal zu Dennis, als es auftaucht.

Nein, das kann jetzt nicht sein.
Schnell schüttle ich meinen Kopf und versuche in meinen Tunnel zu geraten.

Heute ist mein Tag.
Heute habe ich die Chance.

Vielleicht bin ich auch deshalb so angespannt, als ich aus der Box heraus in die Startaufstellung fahre.
Jetzt darf ich es nicht Verhauen.

Extra konzentriert blicke ich auf die fünf roten Ampeln.
Der Start kann ja auch schon wirklich etwas entscheiden, also muss ich mich auf jeden Fall bemühen, dieses gut hinzubekommen, damit ich eine gute Chance haben will.

Nur den Bruchteil einer Sekunde, nachdem die Ampeln erloschen sind, gehe ich von der Bremse und los geht's,
Dabei schaffe ich es sogar, mir Ollie zu schnappen, welcher vor mir gestartet ist.

Nun ist nur noch Richard vor mir und wenn ich ihn noch bekomme, dann bin ich erster.
Allerdings sollte ich nicht träumen,denn Ollie lässt hinter mir definitiv nicht locker und ist auch kurz vor Rennhalbzeit hinter mir, sodass ich ganz schön verteidigen muss und es nicht schaffe, Richard zu folgen.

Ein Safety Car wäre nicht schlecht, dann könnte ich kurz durchatmen und...

In meinem Rückspiegel taucht eine riesige Staubwolke auf und mit einem Mal rutscht mir das Herz ganz die in meinen Rennanzug.