Kapitel 4

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Vorweg will ich hier eine kleine Warnung aussprechen, denn gegen Ende des Kapitels kommen einige Themen zur Sprache, die für manche triggernd sein können
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Franco

„Keiner zwingt dich. Sage einfach,dass es dir nicht gut geht, wenn du Dennis nichts erzählen willst. Wichtig ist auch nur, dass du dich wohl fühlst und aufgrund deines letzten Club-Besuches ist es vollkommen verständlich."

Schluckend Blick ich auf die Nachricht, die gerade aus Estland zu mir gekommen ist.
Heute soll es in den Club gehen und naja...

Seid dem Vorfall im Winter habe ich mich nicht noch einmal getraut, auch nur eine Fußspitze in die Nähe eines Clubs zu setzen und hatte auch nicht geplant, dies in der nächsten Zeit zu tun.

Und doch habe ich zugestimmt.
Vielleicht, weil ich zu feige war, zu sagen, dass ich es nicht möchte.
Vielleicht auch, weil ich mich selbst nicht ausschließen will...

Ich weiß es doch selbst nicht.
Meine Gedanken-Wirr-War habe ich dann auch gleich Paul mitgeteilt und als Antwort kam dann das, was ich gerade gelesen hatte und theoretisch stimmt es ja auch.

Andererseits bin ich nicht in Argentinien.
Ich bin nicht in der Umgebung, in der die Sache viele passiert ist und wenn ich jemals wieder einen Club betreten will, dann muss ich es irgendwie mal machen und da eigentliche in Club, der weiter weg von der Heimat ist, doch eigentlich besser, als einer, der näher ist.

So kann man sich Schritt für Schritt heran tasten.

„Ich denke noch einmal drüber nach. Danke auf jeden Fall, für deine Worte"

Okay, Handy aus und jetzt heißt es ein Outfit heraussuchen.
Eine hellblaue Jeans und ein weißes Shirt sind schnell gefunden, sodass ich nur noch auf Dennis warten muss, der unglaublich lange im Bad braucht.

Der Norweger hat sich für ein dunkelblaues Shirt und eine helle Stoffhose entschieden.
Ein Outfit, was ihm ziemlich gut steht, das muss ich ihm lassen.

„Dann mal los.",lächelt Dennis mich an und wieder habe ich das Gefühl, dass ich regelrecht durchleuchtet werde.
Gestern im Auto hatte Dennis mir schon so einen komischen Blick zugeworfen und ich habe das Gefühl, als würde er durch mich durch schauen können und sofort erkennen, dass etwas nicht stimmt.

Allerdings scheint er entweder nicht sicher zu sein, oder es interessiert ihn einfach nicht, denn gesagt hat er ja nichts.
„Genau",beiße ich mir kurz auf die Unterlippe, während ein erster Hauch von Anspannung durch meinen Körper geht.

Das wird schon so alles gut gehen.
Ich muss mich hier ja nicht so abschießen, wie ich es zuhause getan habe.

Dann habe ich mehr Kontrolle und lasse irgendwelche undurchdachten Aktionen gar nicht entstehen.
Auch weiß hier niemand, dass ich geoutet bin, also...so sicher fühle ich mich gar nicht, mich auf einen Typen einzulassen.

Zumindest ist das der jetzige Stand.
Ein wenig kalt ist es draußen noch, dass ich sich zugeben, jedoch ist der Weg einmal über die Straße dann doch so lächerlich kurz, dass eine Jacke niche erforderlich ist und zur S-Bahn-Station sollte das auch reichen.

Tim, der uns beiden die Tür aufmacht, hat schon ein dümmliches Grinsen auf den Lippen.
„Wir haben einiges besorgt, also kommt rein und lasst es euch gut gehen",werden wir praktisch in die Wohnung geschoben, die ich letztes Jahr noch mit Mari Boya und Jonny Edgar bezogen hatte.

Wie sehr sich doch alles verändert hat, wird mir auch sofort deutlich, als ich einen Fuß in die Wohnung setze.
Fast so, als würde mir diese Veränderung einen kalten Schauer über den Rücken jagen,

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