Kapitel 2

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Franco
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"Schlecht"

"Total untalentiert"

"Wie hat er es bloß in die Formel 2 geschafft?"

"Einen Platz in der Williams-Academy hat er sich auch nicht verdient."

"Nicht einmal die Startprozedere Kann er richtig einhalten"

Unruhig drehe ich meinen Kopf hin und her.

Scheinbar kann ich nicht mal im Schlaf meinen Gedanken entkommen.

Dabei waren dies gerade gerade mal die weniger schlimmen.

Zwar habe ich als Argentinier eine wirklich stabile Fanbase hinter mir, aber auch in dem Bezug ist nicht alles so toll, wie es zu sein scheint.

"Schwuchtel"

"So etwas Abnormales bekommt bestimmt keine Sponsorengelder."

"Das ist alles, aber nicht richtig."

"Ekelhaft, geh weg von mir..."

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"Franco....Franco...komm schon"

Erschrocken fahre ich aus dem Schlaf hoch, spüre schon die Tränen auf meiner Wange.

"Endlich",nehme ich die Stimme, von der ich mir gedacht habe, dass ich sie mir nur eingebildet hätte, nun doch wahr ist.

"Wir sind die letzten beiden im Flugzeug. So langsam sollte wir gehen, sonst sind wir gleich sonst wo, aber nicht in London.",erkenne ich erst nach mehrfachem Blinzeln, dass Paul neben mir steht.

Paul.
Der Este, mit dem mich seit dem letzten Jahr sehr gut verstehe.

Der ebenfalls eine Vertrauensperson für mich geworden ist.

"Paul",hauche ich leise, Ehe ich mich von ihm hochziehen lasse und mit ihm an meiner Seite das Flugzeug verlasse.

Noch immer fühle ich mich schlapp, leer und vor allem fertig.

Nur gut, dass das Team ab hier immer getrennte Wege geht, denn sonst müsste ich meinen Zustand erklären.

Eine Sache, die ich vielleicht tun sollte, mich jedoch nicht getraut habe.

Ich dachte, mit der neuen Rennserie würde es einfacher werden.

In der Winterpause war ich Zuhause.

Wie jeder andere Fahrer.
Wie jedes Jahr.

Wir haben wirklich schöne Weihnachten verbracht.

Ich habe mich mit meinen alten Freunden getroffen und zusammen waren wir feiern.

Selbstverständlich floss auch der Alkohol und nahm einem in gewisser Maßen das Denken.

Sodass ich einfach etwas mit einer Person im Club anfing.

Mit einem jungen Mann.
In meinem Alter, denn ich bin schwul.

Jedoch ist das in meinem Land nicht gerade wirklich gut angesehen.

Und als erfolgreicher Fahrer hat man eben Feinde.

Neider.
Ich hatte sie von klein auf.

Und genau diese, andere Mitstreiter beim Kart Fahren damals waren es, die mich dabei gefilmt hatten.

Und es uns Internet gestellt hatten.

Glücklichweise wurde das Video wieder gelöscht, sodass es nicht um die Welt gehen konnte.

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