Dreizehn

679 109 53
                                    

Alle, selbst ich, sahen Yoongi mit geschocktem Blick an. Heute, zu der Überraschung aller, hat er darauf bestanden, in den Zeugenstand zu gehen. "Können Sie das wiederholen?", fragte die Richterin.

"Natürlich, für Sie doch immer." Er zwinkerte ihr zu. Die Richterin war noch so durch den Wind, dass sie das unkommentiert ließ. Yoongi räusperte sich. "Das alles mit Jimin war gelogen." Seine Anwälte sahen mehr als panisch aus und wollten ihn vom Sprechen aufhalten, aber winkte sie ab. "Also, dass er mein Komplize ist. Der Rest war echt, wie man ja auch auf Videos sehen kann."

Erleichtert schloss ich meine Augen. Es wurden natürlich Beweise dafür gezeigt, dass ich nicht Yoongis Komplize bin, wie zum Beispiel, als ich ihm die Spritze in den Bauch gerammt habe. Das hat viele jedoch noch nicht ganz überzeugt, wenn ich die Stimmung richtig deuten konnte, da das "mit dem Angeklagten schlafen und selber zu geben, dass man sich davor sicher war, dass es Agust ist", schwerer liegt, als "dann hat er ihn halt, während des Küssens, die Kraft genommen". Jetzt sagt Yoongi selber, er hat gelogen. Innerlich war ich, wem auch immer ich das zu verdanken habe, am Danken.

"Darf man fragen, was sie zum Lüften der Lügen geführt hat?", fragte die Richterin.

Yoongi seufzte und sah träumerisch durch die Luft. "Ich liebe Sex mit Jimin. Und als er mich gestern in meiner Zelle besucht hat, habe ich mir danach gedacht, dass er wahrscheinlich zufriedener wäre, wenn er kein Prozess am Laufen hat, was mir dann wahrscheinlich mehr Sex einbringen würde." Er sah zu mir und zwinkerte mir zu.

"Sie... ich..." Die Richterin war sprachlos. Sie schüttelte ihren Kopf und sah zur Staatsanwaltschaft, die auch einfach überfordert dasaßen. Sie sah wieder zu Yoongi. "Ähm, Herr Min, Sie würden nicht zufällig auch den Rest der Fragen jetzt ehrlich beantworten wollen?"

"Natürlich doch, meine Liebe." Er lachte leicht und zitterte gar vor Freude. Oder Nervosität. "Wo fängt man da nur an?"

"Fangen Sie da an, wo Sie wollen", sagte sie ihm.

Er nickte und dachte ein paar Sekunden nach, dann sprach er mit heiterer Stimme. "Als ich zwölf war, habe ich angefangen, Sachen zu klauen." Er winkte seine Anwälte ab und redete weiter. "Nicht, weil ich Sachen brauchte oder wollte, aber ich musste. Habe ich etwas Kleines, wie ein Haargummi gesehen, war ich manchmal Stunden im Laden, bis ich es mir eingesteckt habe, für den Rest bezahlt habe und dann aus dem Laden bin. Ehrlich, die meisten Sachen habe ich danach in die nächste Mülltonne geworfen. Ich habe noch nie Haargummis getragen." Er lachte wieder. Im restlichen Raum war es still, alle klebten an Yoongis Lippen.
"Wenig später hat sich meine Kraft ausgebildet. Ich konnte mich teleportieren. Und ich wusste sofort, es wäre super geil, wenn ich keinem davon erzählen würde und es irgendwann, wenn ich es wirklich beherrschen kann, meinen Eltern und Freunden zeigen würde. Also habe ich für mich behalten, aus unschuldigen Gründen. Nur bestand dann mein Training irgendwann daraus, dass ich Nachts in Läden auftauchte, etwas nahm und dann weg war. Mein Verlangen Sachen zu nehmen war damit erstmal gestillt." Er trank einen Schluck Wasser von dem Glas, welches bei ihm stand und ließ sich Zeit, weil er wusste, er hat im Moment die alle Aufmerksamkeit.
"Aber das war irgendwann langweilig. Ich wollte mehr. Mehr Aufregung, mehr Herzrasen, mehr Angst, mehr Adrenalin, mehr Stress. Alles, was mich von meinem wirklich beschissen langweiligen Alltag ablenken würde. Langweile hat mich schon immer geplagt. Immer."

"Herr Min, ich würde wirklich wollen, dass Sie jetzt aufhören, zu sprechen", unterbrach sein Anwalt ihm. "Wir setzten und hin und reden gemeinsam darüber, okay?"

"Nö, keinen Bock", sagte Yoongi gelassen. "Mir ist das egal, wie lange ich hinter Gitter komme. Soweit es mehr als ein Jahr sein wird, werde ich mich davor-" Er konnte sich seine Mundwinkel nicht unten halten. "Ihr wisst schon", grinste er und legte sich für einen Moment zwei Finger an seinen Kopf, wie eine Pistole. "Aber weiter. Also... Ah ja, zu dem Zeitpunkt war es so, dass schon von dem Maskierten, der sich teleportieren kann, berichtet wurde. Also konnte ich keinen mehr von meiner Kraft erzählen, dann wäre mein kleines Geheimnis rausgekommen... Es mir jedes Mal einen Kick gegeben, wenn ich einen Artikel über mich gesehen habe. Mehr, als wenn ich die Sache, über die berichtet wurde, am Ausführen war. Ich wollte logischerweise mehr. Also habe ich irgendeinen Laden bei Tag ausgeräumt, für mehr Aufmerksamkeit. Es kam aber nicht in den Nachrichten, weshalb etwas Größeres dran musste. Ein Juwelierladen, bei dem meine Eltern oft waren, kam mir praktisch vor. Ich bin also eines Nachts dahin, habe wirklich alles, was man nehmen konnte, genommen, es in Kisten im Keller verstaut und die Nachrichten angeschaut." Er schloss seine Augen und sah zufrieden aus. "Und das hat gereicht. Es wurde viel über mich berichtet." Er öffnete seinen Augen und sah zur Richterin. "Aber, Frau Richterin, raten sie mal, was dann passierte."

"Ich? Nun... Sie haben angefangen, solch große Raubüberfälle bei Tag zu begehen, nicht nur kleine."

"Korrekt. Ich wollte mehr. Immer, immer mehr. Ich wollte Helden haben, die mir auflauern, die versuchen würden, mich zu stoppen. Und es kam alles nach Plan. Noch besser sogar. Park Jimin wurde immer geschickt, wenn ich mein Unheil bewirkte. Oh Gott und er hat genervt, das können Sie nicht glauben. Aber er sah dabei immer so gut aus." Er sah zu mir. "Ich liebe dein dummes Gesicht, ich liebe deinen Körper, ich liebe es, wie nervend gut du bist, aber vor allem liebe ich es, wie ich mit dir spielen kann." Dann sah er wieder zur Richterin, während ich Yoongis Aussage versuchte zu ignorieren. "Raten Sie, was dann passierte."

Sie dachte nach. "Sie wurden festgenommen?"

Er schüttelte seinen Kopf. "Was davor passiert ist, ist, dass ich nicht noch mehr wollte. Ich war jedes Mal gut abgelenkt, wenn Jimin mir einen Tag hart machte. Es hat mir gereicht. Ich war froh... für die Zeit, bis er mich dann, wie Sie schon erwähnt haben, gefangen hat. Jetzt ist mir wieder so verdammt langweilig." Er schien kurz nachzudenken.
"Aber so lange Jimin mich im Gefängnis besucht, werde ich mich in keinster Weise vor irgendeiner Strafe wehren.... Außer, ich muss ungelogen mein ganzes Leben hinter Gittern bleiben. Wenn ich wirklich nie wieder meine Kraft bekomme, werde ich mich wehren. Es ist, nebenbei auch angemerkt, als würde etwas brutal aus einem gerissen werden, wenn einem die Kraft genommen wird. Das ist wirklich unter aller Menschenwürde." Er stand auf. "Mehr habe ich nichts zu sagen." Er seufzte, als er von dem Zeugenstand abgeführt wurde. "Mir ist schon wieder langweilig."

—-

Hier noch schön zwei Aussagen von Wattpad dazu ahhahah

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Hier noch schön zwei Aussagen von Wattpad dazu ahhahah

"Während dynamische, offene Kommentare von unseren Nutzern schon immer gut angenommen wurden, war die direkte Nachrichtenübermittlung nur für einen kleinen Teil unserer weltweiten Nutzerbasis von Bedeutung." 

Na und?? Nur, weil das nicht jeder genutzt hat? Hä? Was ist das für ein Grund??

"Wattpad wird weiterhin die Möglichkeit haben, Direktnachrichten an Nutzer zu senden. In Zukunft wird jede Direktnachricht, die Sie erhalten, nur noch vom Wattpad-Hauptquartier stammen. Keine andere Person wird Ihnen eine Direktnachricht senden können."

Puh, gut. Ich habe schon gedacht, ich könnte nicht mehr mit Watti, meinem Lieblings Chatpartner schreiben. Hauptsache das ist uns geblieben, zum Glück!!!!


𝗜'𝗺 (𝗶𝗻 𝗹𝗼𝘃𝗲 𝘄𝗶𝘁𝗵) 𝘁𝗵𝗲 𝗯𝗮𝗱 𝗴𝘂𝘆 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt