Neunzehn

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Es dauerte gut ein Jahr, dann wurde Yoongi, wegen seines fehlerlosen Verhaltens und Kooperation mit Jungkook, die Fessel vom Fuß abgenommen.

Das Erste, was er tat?

Er nahm meine Hand. In der nächsten Sekunde waren wir vor irgendeinem Restaurant. "Wo sind wir?", fragte ich und ließ nicht von seiner Hand ab, während ich mich umsah. Wir waren in einer engen Gasse, große ungleiche Steine waren Bestandteile des Bodens. Die Häuserwände waren bunt es und war heiß.

"Italien", sagte er, als wäre das keine große Sache, mal eben auf der anderen Seite der Welt zu stehen. "Und das hier ist mein Lieblingsrestaurant." Er sah es sich ein paar Sekunden an und schien sehr froh. "Eigentlich war ich ein mal die Woche hier. Aber gut, komm." Wir gingen zusammen in das kleine Restaurant.

Ich war vom alles überwältigt. Eine junge Kellnerin kam dann zu uns. "Due persone?"

"Sí", antwortete Yoongi. Sie brachte uns zu einem kleinen Tisch am Fenster und verließ uns dann.

"Du kannst Italienisch?", fragte ich ihn.

"Nein", antworte er trocken und gab mir die Karte. "Such dir etwas aus, ich lade dich ein."

Ich sah mir die Karte an und dann wieder zu ihm. "Ich kann auch kein italienisch."

"Nimm einfach das, was sich am lustigsten anhört", sagte er und stand dann plötzlich auf. "Maria!", er ging zu einer älteren Frau, die ihn auch sofort erkannte.

"Yunki!", sie kam mit offenen Armen zu ihm und umarmte ihn. "Non sei stato lì per così tanto tempo!", rief sie. "Lange Zeit", kam es dann aus gebröckelten koreanisch. Sie lösten sich voneinander.

"Es ist ja so viel passiert", sagte Yoongi, im flüssigen koreanisch. "Es wurde erkannt, dass ich der bin, der das Land seit Jahren aus Langweile ausraubt, dann hat man mich vor Gericht gestellt, mir wurde gesagt, ich bin krank im Kopf, weshalb ich dann nicht ins Gefängnis kam, sondern in eine Psychiatrie. Eigentlich säße ich noch ab, aber es gibt zum Glück noch korrupte Menschen auf der Welt." Gefühlt rappte Yoongi. Dann aber sprach er in überraschend sicherem italienisch; "Come stai?" Gut, bei zwei Wörtern kann man sich auch sicher sein, die richtig auszusprechen.

"Bene!" Dann sah sie zu mir. "Chi è il tuo amico?"

"Um, mio amico. Sí. Jimin." Unsicher winkte ich der Frau zu. Sie lächelte mich an und unterhielt sich noch etwas mit Yoongi, wie auch immer das funktioniert, und nahm dann unsere Bestellungen auf (wie auch immer da funktioniert hat).

"Wer ist die Frau?", fragte ich, als Yoongi sich wieder setzte.

"Maria. Ihr gehört das Restaurant und sie ist auch die Köchin hier." Er lächelte. "Wir sind sozusagen beste Freunde. Sie lässt mich nicht bezahlen. Vielleicht auch, weil ich immer ein paar hundert Prozent Trinkgeld gebe." Er zuckte mit seinen Schultern und legte dann seine Hände in meine. Dann sah er scheinbar mit dem Leben zufrieden aus dem Fenster heraus.

Ich lächelte und verschränkte meine Finger mit seinen, während ich ihn ansah. In dem letzten Jahr hat er sich wirklich geändert. Er hat zwar noch schwierige Phasen, aber nicht mehr so häufig. Therapie hilft und es gab im letzten Jahr viele Tabletten, manche gut, manche schlecht, aber irgendwie scheinen die jetzigen ihn zu beruhigen. Natürlich will ich nicht, dass mein Freund Tabletten bekommt, die ihm seine Emotionen unterdrücken, aber... Es scheint ihm selbst gutzutun. Er ist entspannt, öfters froh. Seit der jetzigen Kombination gab es auch keine Androhungen mehr, sich selbst etwas anzutun, wenn ihm etwas nicht passt. Er redet mit seinen Eltern, er hat stundenlange Gespräche mit Jungkook. Er schläft! Es scheint Yoongi wirklich gutzugehen.

Er redet sogar davon, mit mir irgendwo hinzuziehen.

Es geht ihm gut. Endlich. Und er... er ist so lieblich zu mir.

𝗜'𝗺 (𝗶𝗻 𝗹𝗼𝘃𝗲 𝘄𝗶𝘁𝗵) 𝘁𝗵𝗲 𝗯𝗮𝗱 𝗴𝘂𝘆 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt