Von Bildanalysen und Abiturienten
TW: Bildliche Darstellung von Krieg und dem Tod als Person
Es ist nun schon eine Weile her, dass Hugos Kunstlehrerin ihn zum Analysieren eines Bildes verdonnert hatte. Und aufgrund seiner Bildwahl war es nur verständlich, dass er sich vor einer Interpretation des Werkes drückte.
Die Zeit lief ihm davon und Hugo empfand das auch als durchaus unfair.
Seine Augen verdrehend klagte er sein Leid Max. - Einem seiner besseren Freunde, welcher sich gerade mit einem 1,2 Durchschnitt durchs Abi schlängelte und Hugo damit an seiner Intelligenz zweifeln ließ.
Der sah Hugo verständnisvoll an, während er ihm leidend das Bild unter die Nase hielt. "Ich weiß nicht was ich da interpretieren soll. Da kann man alles und nichts interpretieren.", klagte Hugo. Max sah sich das Bild an, während sein Blick verständnislos wurde. "Ist doch einfach. Was siehst du?" - "Ja, natürlich was seh ich. Aber was mache ich dann?" "Ist doch offensichtlich. Der Tod ist der beste Freund des Soldaten." Hugo sah Max für ein paar Sekunden an, entschied sich dann aber auf seinem Weg nach Hause darüber nachzudenken.
Dies tat er auch, weswegen er nicht viel später mit einer Liste vor sich saß.
"- Der Tod zielt mit Flinte auf andere Soldat
-> Tod bester Freund Soldat
-> Tod größter Feind Soldat
--- Max :)"
Ganz nach Hugos Art ließ sich nicht ein normaler, noch ausgeschriebener Satz erkennen. Aber der Name der Person, welche ihm diesen Einfall eingebracht hatte. (Nein, vergessen würde er es sowieso nicht. Er mochte es nur Max auf alles zu pflastern, was es so zu bepflastern gab.)
Und langsam wuchs in dem blonden Zehntklässler die Sorge, das könnte über eine einfache Bewunderung gehen. Denn Max nahm all seine Gedanken ein. In keinem Gespräch konnte er ihn nicht erwähnen.
Doch wie Hugo so war, hatte er sich davon überzeugt, dass das nicht stimmte und seine ständigen Gedanken an Max Bewunderung waren.
Bis es so eben nicht mehr ging. Max merkte öfter und öfter wie unglaublich eingefahren Hugo auf ihn war. Und ebenso, wie der Blonde., wusste dass das nicht klappen würde und auch ethisch nicht ganz vertretbar war, suchte Max dieses Bewusstsein heim.
An einem warmen, lauen Sommerabend, die Beiden teilten sich gerade ihren gemeinsamen Nachhauseweg, da sah der Brunette zu ihm rüber. "Hugo? Ich glaub wir müssen dringend mal reden." Besagter schluckte schwer, wissend was nun auf ihn zukam. "Ja, Max?" - "Das kann so nicht weitergehen. Ich meine, ich verstehe, dass du dir nicht ausgesucht hast Gefühle für mich zu entwickeln und das ist ja auch alles gar nicht deine Schuld, aber das wird nicht passieren.", versuchte Max eher wenig schonend das Gespräch zu beginnen. "Ich weiß, Mann. Und mir ist das auch, ganz ehrlich gesagt, verdammt unangenehm. Junge, ich weiß, dass das ethisch ein Disaster ist und dir das sicher auch bisschen peinlich ist. Ich hab ja schon versucht das zu ignorieren und mich abzulenken, aber es klappt einfach nicht!" Ein schlichtes Nicken von Seiten des Brunettes.
"Was jetzt? Kontaktabbruch hört sich echt bisschen hart an irgendwie.", gab Max zu. "Aber vielleicht nur temporär?", fragte der Blonde. "Lass ma."
Und so kam es, dass alles blieb wie es war. Das Kribbeln kurz bevor Hugo Max wiedersah. Das unbewusste Starren. Das ununterbrochene Reden. Alles blieb gleich.
Und Hugo wusste nicht so recht, ob es ihn auffraß oder nur so tat.
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~ S. N. T.
Kuss an den Kollegen mit dem ich besagte Bildanalysen-Konversation gestern hatte. Das hat durchaus bei der Interpretation geholfen. :)

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Youtuber Oneshots
Cerpen~In dieser Nacht verlor ich mehr Tränen als jemals zuvor. Ich wollte nicht wahrhaben, dass alles, was in diesem Brief stand wahr war.~ Es sind nur Shippings und das ist alles nicht wahr(außer Kostory). Das ist mir bewusst und diese Oneshots dienen e...