9 - Schule

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Der Tag verging relativ friedlich. Ruri fragte nicht nach einem weiteren Schlag von mir, bis auf ihre giftigen Blicke mied sie mich wie die Pest. Aber nicht nur Ruri schien mich mit ihren Blicken erdolchen zu wollen, beinahe alle Mädchen starrten mich bitterböse an. „Nun ja, irgendwie kann ich es verstehen. Schließlich hängst du mit dem beliebtesten Jungen aus unserem Jahrgang ab!" stellte Kaira fest, als ich mich davon abhalten musste, einem Mädchen die Zähne zu zeigen, weil es mich so ansah, als wolle sie mich gleich erwürgen. Stattdessen befriedigte ich mich damit, ihr den Mittelfinger zu zeigen, sodass sie die Nase in die Luft streckte und empört davonstolzierte. Kaira wieherte vor Lachen und auch ich hüstelte, um mein Kichern zu verstecken.

Mir war tatsächlich nie aufgefallen, das Kato so beliebt unter den Mädchen war. Viele sprachen ihn einfach so an oder wollten dies und das von ihm wissen. Ich blendete es einfach aus und ließ mich von Kaira unterhalten. Manchmal stachelte sie mich an, Kato auf die Schulter zu tippen, während er mit einem Mädchen redete und gelangweilt fragen: „Können wir gehen?" - daraufhin sah er die meisten Mädchen entschuldigend an und nickte mir zu. Dann sahen sie mich alle bitterböse an.

Mein Gott, wie ich für diese Blicke lebte.

Ich hatte es wieder getan. Kato schmunzelte mich an. „Du machst das mit Absicht, oder?", wollte er wissen. Ich blickte weg, ein Grinsen unterdrückend, das war ihm Antwort genug. Er schnaubte. „Dieses Mal bin ich dir sogar dankbar, das Mädchen war echt...", er blickte mich an und rollte mit den Augen. Ich lächelte selbstgefällig. „Immer gerne doch, immer gerne doch."

Zwei Wochen später...

Die Glocke läutete und befreite mich von meinem größten Feind namens Mathe. Blitzschnell sprang ich auf und rannte in den Gang hinaus und packte meine Sachen. Dann wartete ich an der Bank im Gang auf Kato. In den letzten Wochen hatten wir wie Kletten aneinandergeklebt, mal ließ er mich nicht in Ruhe, mal umgekehrt. Er war mein erster Freund seit langem und ich wollte es nicht vermasseln. Wenig später stieß er auch schon zu mir und ich nickte ihm zu. „Lass uns gehen.", sagte ich und er stimmte mir zu. Wir liefen auf den Ausgang zu, schweigend. „Was machst du heute noch?", unterbrach er die Stille. „Trainieren!", rief Kaira. Ich zuckte anhand ihrer Lautstärke zusammen. Kannst du nicht ein bisschen leiser sein? Bat ich sie. „Was? Oh. Ja, natürlich", meinte sie.

Kato blickte mich fragend an, wartend. „Oh, ich? Ich lerne. Und lese", antwortete ich. „Und du?", „Ich werde auch lernen", antwortete er, dann zuckte er mit den Achseln. „Sind halt viele Prüfungen, weißt du?"

Da konnte ich ihm nur zustimmen. „Gehst du wieder in den Wald?", fragte er mich neugierig. „Jep", antwortete ich wahrheitsgemäß. „Ich kann mich dort besser konzentrieren. Es fällt mir dort leichter zu lernen.", fügte ich hinzu. „Das Rascheln der Blätter im Wald und so", der Junge antwortete nicht.

Ich blickte auf und sah Kato, wie er die Augenbrauen zu einer schmalen Linie gezogen und die Lippen leicht zusammengepresst hatte. Seine Hand hatte er in einer ausladenden Geste geöffnet. „Er sieht so aus wie du, wenn du Magie wirkst!", rief Kaira. Ich schnaubte. Ja natürlich. Klar. Kommentiere ich mit Sarkasmus in meiner Gedankenstimme. Da blinzelte er plötzlich und sein zuvor glasiger Blick wurde wieder klar. „Wie bitte? Was hast du gesagt? Sorry, ich war kurz mit den Gedanken woanders.", erklärte er. Ich nickte. „Ach was, kein Problem, es passiert jedem. Vor allem mir.", ich zwinkerte ihm zu. Er grinste mich an.

Mein Ohr zuckte kurz. Es kitzelte. Ich zog die Nase kraus. Als ob das helfen würde. Also legte ich die Ohren beide flach an den Kopf. Jetzt juckten sie nicht mehr.

KitsuneblutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt