Ich wusste nicht, wann mein Bett so hart geworden war. Und so gut riechend. Nach Wald. Hinter meinen geschlossenen Augenliedern war es hell. Hatte ich gestern Abend vergessen, die Fensterläden zuzumachen? Oder hatte Mutter sie früh morgens geöffnet?
„Baka. Sieh dich mal um." ertönte plötzlich eine unbekannte Stimme.
Sofort war ich hellwach. Ich setzte mich ruckartig auf. Selbst meine Ohren stellten sich auf.
Moment mal... Meine OHREN?!
Ungläubig tastete ich an meinem Kopf entlang, und tatsächlich - zwei pelzige Ohren reckten stolz auf meinem Kopf in die Höhe. Ich kreischte. Es war ein durchdringendes Kreischen, dass aber niemand hörte - hoffte ich mal. Als ich mich wieder eingefunden hatte, atmete ich ein paar mal tief durch. Ich begab mich in eine gemütlichere Sitz-Position, und mein Fuß stieß gegen etwas. Ich sah an mir herunter und sah... EINEN GOTTVERDAMMTEN FUCHSSCHWANZ?!
Was zum Teufel?!
Da ertönte ein Kichern. Ein freches, schadenfrohes Kichern. „Wer ist da?" fragte ich zögerlich. Das Kichern verwandelte sich in ein Lachen, ein herzhaftes, fast schadenfreudig. Unerwartet rutschte mir ein Knurren heraus, das dem eines Fuchses sehr ähnlich klang. Ich hielt mir die Hände vor den Mund. Ich biss mir auf die Lippe.
Scheiße, was zum...
Selbst meine Eckzähne waren spitz und hätten locker durch Fleisch beißen können. Ich schluckte.
„Willkommen als Kitsune, Koinu."
„Was soll das? Wer - nein - wo bist du?" ruckartig stand ich auf und drehte mich im Kreis.
„Schätzchen, ich habe keine physische Form. Ich bin in deinem Kopf."
Ich erstarrte. „Du bist was?" Soll das ein Scherz sein?
„Koinu, so einen schlechten Humor hab ich nun auch wieder nicht. Außerdem musst du nicht alles laut aussprechen. Ich kann deine Gedanken hören." sagte die Stimme sehr trocken.
Schnell verbannte ich alle peinlichen Ereignisse in eine Kiste und stopfte diese tief in mein Unterbewusstsein. Hoffte ich mal.
Die Stimme lachte. „Schätzchen, das bringt doch nichts."
Ich konnte förmlich spüren, wie ich errötete. Oh Mist. Mein Ohr zuckte, und erinnerte mich daran, dass diese Geschichte ganz und gar nicht lustig war.
Wer bist du? Knurrte ich in Gedanken, auch halb um zu testen, ob diese Stimme recht hatte.
Sie antwortete. Wieso war ich überhaupt überrascht? Heute war doch nichts wie es sein sollte.
„Kaira." Antwortete die Stimme. „Ein Kitsune-Geist."
Ein wie bitte was...? Ich war verwirrt. Kitsunes gab es doch nur in Märchen und Mythen...
„Eben nicht." Die Stimme - Kaira - klang sichtlich genervt.
Eben nicht was? Mein Gehirn war frittiert. Bis auf die letzte Zelle. Der Wald hatte mich dumm gemacht. Wirklich.
„Kitsunes. Sie existieren. Du bist der lebende Beweis dafür, Koinu." Ich konnte Kaira lächeln hören. Obwohl es eher nach einem sarkastischen Lächeln klang.
Kannst du nicht einfach aufhören, mich Koinu zu nennen? Ich bin fünfzehn. Ich bin kein Welpe. Antwortete ich beleidigt.
Daraufhin lachte Kaira. „Aki, du bist gerade mal vor ein paar Stunden zur Kitsune geworden. Du hast noch keine Ahnung vom Leben einer Kitsune, und von deinen Kräften und deinen Aufgaben. Wieso wirfst du mir vor, dich Koinu zu nennen?" Jetzt klang sie ebenfalls beleidigt.
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Kitsuneblut
Fantasy⚠️TW: STARKE AUSDRUCKSWEISE, EXPLIZITE SZENEN UND BLUT!! Als Aki erfährt, dass sie aus ihrem geliebten Heim, der japanischen Stadt Kyoto, wegzieht, ist sie am Boden zerstört. Und dann auch noch nach Boston! Voll Frust rennt sie von ihrer Wohnung am...