Prolog

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Lächelnd nehme ich die Glaskugel aus ihrer Verpackung und hänge sie an den freien Zweig zu meiner Linken. Meine Frau stupst mich an, schüttelt den Kopf und deutet auf eine Stelle etwas weiter links. Da ich ein kluger Mann bin, der seiner Ehefrau nur dann Widerworte gibt, wenn diese angebracht sind, folge ich ihrem Befehl. Ihre Lächeln heben sich zu einem zufriedenen Lächeln.

In der Küche hantieren meine Brüder und Gefährten dem Geschirr. Es riecht nach Zimtsternen und Plätzchen, als sie das nächste Blech aus den Ofen holen und zum Dekorieren auf die Arbeitsplatte abstellen. Die Klänge von „Last Christmas" erfüllen den Raum.

Mit leuchtenden Augen betrachte ich den buntgeschmückten Weihnachtsbaum und beglückwünsche mich selbst, dass mir die Dekoration besonders gut gelungen ist.

Da noch etwas Zeit bleibt, bis das Festessen angerichtet werden kann und meine Brüder in der Küche beschäftigt sind, schlinge ich die Arme um ihre Taille und ziehe meine Frau zu einem heißblütigen Kuss zu mich heran.

Zärtlich knabbere ich am ihrer Unterlippen, lausche ihrem Stöhnen und dränge sie mit dem Rücken gegen die Wand neben dem Baum, aus dem Blickfeld meiner Bruder. Meine Hände wandern unter ihre Bluse, streicheln die kleine Wölbung und eine tiefe Wärme erfüllt mich, als ich das zarte Leben spüre. Eine neue Sailorkriegerin wird schon bald das Licht der Welt erblicken. Ich mag meine Gabe verloren haben, aber mein Vermächtnis gebe ich am meine Tochter weiter.

„Ich liebe dich, Mi ángel.", flüstere ich in ihr Ohr, dann beiße ich ihre weiche Haut und genieße den erstickten Laut, den sie von sich gibt. Mit einer fließenden Bewegung schiebe ich sie an die Wand hinauf, woraufhin sie ihre Schenkel um mich legt. Die Beule in meiner Jeans ist nicht zu übersehen, sie sprengt beinahe den engen Stoff und am liebsten hätte ich ihr das hübsche, rote Kleid ausgezogen und mich in ihr versenkt.

Das Öffnen der Haustür erinnert mich daran, dass wir Besuch erwarten. Schritte poltern, dann erklingen mehrere Stimmen gleichzeitig. „Mum. Dad. Wir haben den Weihnachtsmann gesehen . . ."

Lächelnd trete ich von meiner Frau zurück. „Heute Abend, Mi Angel . . ."

Fallen Angel - Die Federn des EngelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt