Kapitel Eins

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Usagi

. . . sind noch uneins. Die Verhandlungen werden in Kürze fortgesetzt. Beide Parteien erhoffen, bald zu einem Ergebnis zu kommen.

Kommen wir zum Wetter. Auch in dieser Nacht erwarten uns Meteoritenstürme. Ein wolkenloser Himmel verspricht klare Sicht. Experten sprechen von einem nie dagewesenen Phänomen. Die Angst der Bevölkerung sei unnötig. Es ginge keine Gefahr aus, so Professor Doktor Fujimoto. Die Höchstwerte liegen in dieser Nacht bei fünfzehn, in den nördlichen Regionen bis fünf Grad. In den kommenden Tagen bleibt es sommerlich warm. Fünfundzwanzig bis achtundzwanzig Grad. Am Wochenende erreichen uns die Höchstwerte bis zu dreißig Grad. Das perfekte Wetter, um mit der Familie an den Strand zu fahren.

Und nun zu einer Sondermeldung. Wie vor wenigen Minuten bekanntgegeben wurde, kehren Three Lights nach einer einjährigen Pause zurück. Die Gründe für ihren Rückzug sind nach wie vor unbekannt. Ihre ersten Konzerte werden sie in Osaka, Kyoto und Tokio geben. Infos und Tickets unter der Telefonnummer . . ."

In sämtlichen Cafés und Mediengeschäften der Stadt laufen die Nachrichten. Die letzten News sorgen für Aufregung. Mädchen springen kreischend von ihren Stühlen. Tränen werden vergossen und Handys gezückt, um sich Tickets für die Tour zu reservieren. Die Aufregung schwillt an.

In binnen weniger Stunden verbreiten sich die News wie ein Lauffeuer. In ganz Japan fiebert man die Rückkehr der berühmten Boygroup-Band entgegen.

Selbst in Amerika, Europa und Asien wächst die Vorfreude.

In der Ecke eines Straßencafés sitze ich mit meinen besten Freundinnen Minako und Ami zusammen. Soeben vertilge ich meine zweite Portion Eis. Minako genießt ihren Käsekuchen mit Kirschen. Ami genügt ihr Eiskaffee. Fragend sehen wir einander an.

Ein Jahr ist seit dem Abschied von Three Lights vergangen. Es ist ein gutes Jahr. Ich bin Zuhause ausgezogen und wohne mit meinem Freund Mamoru in einem Apartment. Minako ist ganz in meine Nähe gezogen, so dass wir gemeinsam zur Schule gehen können. Ami nimmt wie üblich den Bus und gesellt sich auf halber Strecke dazu.

Zur Überraschung aller hat Makoto, die vierte im Bunde, die Schule nach der zehnten Klasse abgeschlossen, während Mina und ich das Abitur anstreben und dabei tatkräftig von unserem Genie Ami unterstützt werden. Makoto besucht nun einen Karate-Verein und arbeitet ehrenamtlich als Trainerin.

Rei ist die fünfte in unserer Clique. Noch immer wohnt sie im Tempel ihres Großvaters, wo sie als Miko-Priesterin tätig ist. Miko ist eine Berufsbezeichnung, die oft von Frauen im jungen Alter ausgeübt wird. Sie arbeiten in Shinto-Schreinen und verrichten dabei sowohl religiöse als auch praktische Tätigkeiten. Die Tradition der Miko geht zurück bin die älteste Geschichte Japans. Ursprünglich ist Miko, was wörtlich übersetzt Gotteskind bedeutet, die Bezeichnung für Schamaninnen, die sich in Trance versetzen und Prophezeiungen aussprechen oder für die Götter Sprachrohr sind.

Im Schrein Shinto sind Miko ursprünglich als Hautpriesterinnen beteiligt. Ihre Rolle besteht hauptsächlich aus Aufführungen zeremonieller Tänze (miko-mai) sowie der Assistenz der Priester bei diversen anderen Zeremonien, zum Beispiel bei Hochzeiten.

In der heutigen Zeit sind Miko meist Teilzeitangestellte oder Freiwillige, die aber dieselben Pflichten übernehmen. Darüber hinaus betätigen sie sich auch oft als Verkäuferinnen der Ema (kleine, bemale Holztäfelchen), Omikuji (Papierstreifen, auf denen Wahrsagungen niedergeschrieben stehe) und sonstigen in Shinto-Schreinen erhältlichen, religiösen Gegenständen und Reliquien.

Unter der Woche bekommen wir einander wenig zu sehen. Dafür nutzen wir die Wochenenden. Was wir tun, wird am Freitagabend entschieden. Entweder geht es auf eine Party oder wir hocken zum Lernen zusammen. An guten Tagen besuchen wir die Freibäder und Parks. haben wir genügend Geld, geht es gerne man in den Zoo oder Vergnügungspark.

Fallen Angel - Die Federn des EngelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt