PoV Lee Minho
Der Mann vor mir zog sein Handy heraus und wählte die Nummer, um ein Taxi zu bestellen. Ich hatte ihn gesagt, ich würde hier wohnen.
Was ziemlich gelogen war, doch auch er schien mir nicht zu glauben.
War ich so ein schlechter Lügner?
„Sie müssen keinen holen! Ich schaff das schon." murrte ich ihn zu. Sein Blick ging kurz zu mir, dann schüttelte er den Kopf.
„Sie sind ziemlich betrunken. Ich denke nicht, dass Sie es lebend über diese Straßen schaffen."
Er sah mich nun komplett an und steckte sein Handy weg.
„Mir geht's gut."
„Hören Sie auf, sich selber zu belügen. Es ist okay, mal nicht taff zu sein. Glauben Sie mir, dass kann man nicht immer sein."
„Woher wollen Sie wissen, dass ich lüge?" ich schwang zum Mann herüber und packte seine Schulter.
Sein Blick war etwas überrascht doch sofort wurde er wieder neutral.
Sein Gesicht war hübsch, die Augen hell und musternd.
„Sie sind ein beschissener Lügner." er grinste kurz etwas gezwungen und sah dann wieder auf die Straße.
„Sie können sich das alles wieso nicht mehr merken, zumindestens haben Sie morgen alles vergessen." er machte eine Pause und seine Augen wurden traurig.
„Ich sehe die Lügen. Jeder Mensch haucht eine Wolke vor sich hin, sobald er den Mund öffnet und spricht. Wenn er die Wahrheit sagt, ist die Wolke hellblau. Ein ganz blasses blau. Doch sobald eine kleine Lüge dazwischen ist, färbt sich das Blau zu rot." er sah mich nochmal an und verzog die Lippen.
„Ihre Wolke war ganz schön rot."
„Ist das nicht ätzend? Man sieht jede Lüge."
Der Mann nickte und schnaufte dann.
„Natürlich ist das ätzend. Ich kann keine Bindung mit jemanden führen ohne das ich die Lüge dieser Person sehe"
Ich murrte und lehnte mich gegen seine Schulter.
„ein Test!" warf ich ein und sah den Mann an. Er zog anfangs erst eine Augenbraue hoch, verneinte aber nicht.
„Ich Lüge nicht wenn ich sage, dass ich Sie attraktiv finde."
Er musterte meine Lippen, nickte dann.
„Blau."
„Und ich Lüge wenn ich sage, dass ich so gar nichts getrunken habe"
„Rot."
Nach diesen kleinen Test kam das Taxi und der Mann brachte mich zum Auto.
„Wo geht's hin?" fragte der Mann vorne am Steuer und der Mann von der Bar reichte ihn Geld.
„Schon mal vorab. Der Mann ist ziemlich voll. Er wird Ihnen sagen, wo Sie ihn hinbringen sollen." der braunhaarige lächelte kurz und schloss meine Tür.
Ich teilte den Taxifahrer mit, in welche Straße er mich bringen soll und sah aus dem Fenster.
Die Straßen waren dunkel, nur einige Autos kamen uns entgegen und die leise, gedämmte Musik drang nur knapp an mich heran.
„Sie können froh sein, dass dieser nette Mann Sie hier abgesetzt hat. Die Straßen sind um diese Zeit nicht sicher. Schon gar nicht für einen Betrunkenen wie Sie."
Ich nickte einfach nur und sah weiter aus dem Fenster.
Ich konnte froh sein...
Ja...
Froh, dass ich diesem Mann begegnet war.
Froh, dass er mir Gesellschaft geleistet hatte...
Als ich zuhause ankam, verabschiedete ich mich knapp vom Fahrer und lief in mein Haus.
DU LIEST GERADE
Liars- you're beautiful lies
FanfictionBlau. Rot. Schwarz. Und dann? Nichts. Sagen Sie die Wahrheit? -bestimmt. Doch sagen Sie immer die Wahrheit, bei jedem Treffen, bei jeder Konversation? -Ja? Lüge! Was denken Sie also würde passieren, wenn ein Mensch Ihre Lügen sehen könne? Wäre die...