EIGHT

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 PoV Han Jisung

Lee Minho ließ echt nicht nach.

Das er der Typ von gestern war, der sich ziemlich voll laufen lassen hatte, hätte ich niemals erwartete. Ich hatte gedacht, der Typ von gestern wäre ein gebrochener Mann mit unglücklichen Schicksal. Doch der Lee Minho vor mir schien neutral. Seine Augen musterten die Welt wachsam und er wollte wirklich die Menschheit von der bösen Seuche befreien.

Jedes Wort was er bisher gesagt hatte, war eine wahre Aussage gewesen.

Er hatte mich nicht angelogen.

Er wollte die Welt besser machen.

Meine teure Oma hätte jetzt gemeint, dass es Selbstmord für mich wäre. Ich würde mich selber in Gefahr bringen. Wahrscheinlich noch in Sichtweite des Mörders.

„Ja, aber dafür brauche ich Ihre Hilfe. Sie haben ein unnatürliches Talent, welches man verwenden sollte. Zum guten Zweck."

Ich schnaufte.

„Wie kann ich Ihnen vertrauen?"

Er grinste mich an und lehnte sich zurück. „ich dachte, Sie sehen lügen."

„Sehe ich ja auch. Aber wenn man das jetzt ausschließt, wie würden Sie mich davon überzeugen, Ihnen vertrauen zu schenken? Beruhigen Sie mein Gewissen ein wenig."

Lee Minho musste gar nicht lange überlegen. Er sah mir fest in die Augen und schien ein wenig Trauer auszustrahlen.

„Diese Welt geht kaputt. Und Sie sehen nur zu. Obwohl Sie eine Gabe besitzen, die so vieles ändern kann. Erleichtern kann. Ich denken, Sie würden sich selber schlecht fühlen, wenn Sie wissen, dass Sie etwas tun könnten und doch nur rumsitzen und sich von der Menschheit abisolieren."

Im Grunde hatte er recht. Ich würde mich schlecht fühlen, wenn ich Minho's Angebot ablehnen würde. Ich weiß, dass ich etwas tun kann. Doch ich habe mich immer abisoliert. Der Grund dafür ist ganz simpel;

Ich wollte nicht noch mehr verletzt werden.

Doch der Gedanke daran, nur rumzusitzen obwohl jemand meine Hilfe braucht, würde mich mehr verletzen , als die Lügen, die ich in der Zeit zu Gesicht bekomme.

„Okay. Sie haben mich." Lee Minho schien erleichtert, denn er lehnte sich grinsend zurück.

„Aber eins möchte ich klar stellen; wenn Sie mich extra leiden lassen, lasse ich Sie leiden."

Er schien überrascht von meiner drohende Stimmlage, nickte aber.

„Oke, Oke. Keine Sorge. Ich habe schon einen Plan. Soll ich Sie nach Hause bringen?"

Ich zuckte mit den Schultern und stand von der Bank auf.

Lee Minho folgte mir und wir liefen zusammen zu seinen Auto.

Wir fuhren durch die mittlerweile schon dunkle Stadt. Leise summte das Radio ein Lied vor sich hin..

„Sie können mich Minho nennen, wenn Sie wollen." warf der Ermittler ein und sah mich kurz an.

„Oke. Dann nennen Sie mich Jisung. Ich denken wir sind auf einer Ebenen." er nickte und lächelte kurz.

Ich nannte ihn meine Adresse und langsam durchquerten wir die Straßen.

Seine Anwesenheit schien mir nicht skurril. Es war eine angenehme Atmosphäre mit einer Person, die weiß wie man mit anderen umgeht.

„Konntest du schon immer Lügen sehen?"

„Nein. Das begann als ich 10 Jahre alt war. Kurz bevor meine Oma von uns gegangen war. Früher wusste ich nicht was das bedeutete, die ganzen Farben. Das blau, rot und schwarz. Mit der Zeit lernte ich, dass es auf Wahrheit und Lüge beruht. Es hat einige Jahre gedauert."

Liars- you're beautiful liesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt