Kapitel 10.

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POV - Alex

Bevor ich Hannah schreibe, dass ich in Ihrer Straße bin, prüfe ich noch, ob alles an mir sitzt. Es ist zwar nicht wichtig, was sie von mir denkt, aber ich mag es gut auszusehen. Dann fühle ich mich wohl. Ich habe ein einfaches schwarzes Shirt an und eine schwarze Jeans mit Rissen an den Knien, dazu weiße Nikes.

Ich
Bin da.

Hannah
Ich komme :)

Keine Minute vergeht und ich sehe Hannah, wie sie aus der Haustür kommt und in die Richtung meines Trucks läuft. Sie hat ein hellblaues Sommerkleid an, mit einem kleinen Blumenmuster und ihre braunen langen Haare fallen über ihre Schultern. Sie sieht süß aus, aber mehr denke ich mir dabei nicht.

"Hi", sagt sie mit einem großen Lächeln, als sie in meinen Truck steigt, "Ich liebe dein Auto, es passt so gut zu dir" und schwingt die Tür wieder zu, als sie auf dem Beifahrersitz Platz nimmt. Viel zu doll, um eine Autotür zu schließen.

"Hey", antworte ich, ziehe meinen linken Mundwinkel leicht hoch für ein halbes Lächeln, mein Standard Lächeln eben. "Bereit?", frage ich sie und sie nickt.

Die Autofahrt ist nicht lang, maximal 10 Minuten dauert es, bis wir bei Eric sind.

"Wie gefällt dir mein Kleid?", fragt mich Hannah und ich schaue für einen Moment zu ihr rüber, runter an ihr, mein Blick gerichtet auf ihr Kleid. Es ist halt blau mit weißen Blumenmustern und geht ihr etwa bis zur Mitte der Oberschenkel.

"Es sieht gut aus", sage ich nur und wende meinen Blick wieder auf die Straße. Etwas, was ich total nicht leiden kann, ist, wenn man mich fragt, wie man aussieht oder wie ein bestimmtes Kleidungsstück an einem aussieht. Ich mag solche Fragen aus dem Grund nicht, weil die Antwort auf solche Fragen immer gezwungen ist. Man würde ja nicht sagen, dass etwas schlecht an einem aussieht, auch wenn es der Fall ist. Außerdem würde ich schon ein Kompliment machen, wenn mir etwas wirklich gefällt, aber nicht, wenn man schon im Vorhinein darauf aus ist, ein Kompliment zu bekommen.

Die restliche Fahrt erzählt mir Hannah von ihrem Tag, aber es fällt mir schwer, die ganze Zeit zuzuhören. Ich nicke oft mit dem Kopf und gebe ein paar Mal ein "Mhh" von mir, damit es wenigstens den Schein macht. Meine Gedanken sind heute wieder nur am Wandern.

Als wir wenig später bei Eric ankommen, steige ich direkt aus, nachdem ich den Truck geparkt habe. Ich laufe um den Truck herum und Hannah steht bereits neben mir. Ich laufe einen Schritt vor bis zur Haustür und sie etwas hinter mir. „Falls du aufgeregt bist, lass es. Die sind alle ziemlich korrekt und lassen dich auch in Ruhe, wenn du willst." Sage ich, als wir vor der Tür stehen und ich die Klingel betätige. Sie nickt einmal und streift sich eine Strähne hinters Ohr.

Die Tür geht mit einem Schwung auf und Erics Mutter begrüßt uns. "Alex!", sagt sie begeistert und zieht mich in eine große Umarmung, "es immer wieder schön, dich zu sehen" zieht sie zurück "und wer ist deine süße Freundin?", fragt sie und schaut zu Hannah.

"Hallo. Ich bin Hannah", sagt sie und kommt herein, ihre Hand ausgestreckt und Steffi schüttelt sie.

"Ja, Hannah ist neu bei uns und ich bin ihr Touri Guide", sage ich und Steffi wirft mir einen wissenden Blick zu.

"Achso, Alex der Touri Guide also, interessant", lacht Steffi und schüttelt ihren Kopf. Sie lehnt sich zu mir und flüstert mir etwas ins Ohr "diese Hannah ist aber wirklich süß, vielleicht mag sie dich am Ende etwas mehr, wenn du ihr eine gute Tour gibst."

"Nachdem sie das gehört hat, weil du nicht wirklich flüstern kannst, bestimmt nicht mehr", sage ich und höre, wie Hannah etwas kichern muss. Steffi guckt etwas verlegen, winkt das aber schnell wieder ab.

Man sieht sichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt