Kapitel 7.

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POV - Alex

Mein Kurs geht langsam dem Ende zu. Es ist das erste Mal, dass ich den leiten darf und die Kids hatten offensichtlich Spaß und haben alle gut mitgemacht.

Weil sie alle noch relativ jung sind, trainieren wir Schläge und Tritte eher indirekt. Der Fokus liegt primär bei der Verteidigung. In zweier Teams habe ich sie heute immer wieder die Deckung und Ausweichbewegung üben lassen, bis alle 10 einmal gegen mich antreten durften.

Ich habe es ihnen nicht leicht gemacht, sie sollen den Erfolg spüren. Und ich muss sagen, alle haben sich tapfer geschlagen und ein großes Lob von mir verdient.

"Alles klar, für heute war's das. Gibt mir fünf" sage ich und laufe an jeden vorbei und halte meine Hand hoch, als ich von allen ein energisches High Five bekomme.

"Ihr könnt euch umziehen, gehen und trainiert bis zur nächsten Woche fleißig weiter", sage ich und verabschiede die 10- bis 12-Jährigen.

Ein paar der Kids laufen zu ihren Eltern, die sich an im Wartebereich des Studios aufhalten, ein paar von Ihnen bleiben noch auf den Matten und unterhalten sich. Ich gehe zu einer Ecke des Studios, wo meine Sachen auf einem Tisch liegen und setze mich auf den Stuhl daneben, während ich versuche mein Wasser aus der Tasche zu fischen.


Ich trinke einen Schluck und nehme mein Handy vom Tisch, um nach neuen Benachrichtigungen zu schauen. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie jemand auf mich zukommt und ich hebe meinen Kopf.

"Hey", sagt die unbekannte Stimme. "Du bist Alex richtig?", sagt sie, während sie ihre Hände in ihrer Jeansjacke vergräbt und mir ein leichtes Lächeln schenkt.

Sie sieht süß aus, muss in meinem Alter sein. Sie hat lange braune Haare, die ihr über die Schulter fallen. Sie trägt eine schwarze Radlerhose mit einem weißen oversized Shirt und weißen Sneakern. Ein eher gewöhnlicher Look, aber gut genug, dass ich sie mehrmals auf und ab schaue.

"Richtig und du bist?", sage ich, gebe ihr ein Lächeln zurück und stehe auf, damit ich mich besser unterhalten kann.

Sie streckt ihre Hand aus und ich nehme sie, leicht schüttelnd. "Ich bin Hannah, wir gehen auf die gleiche Schule"

Unsere Hände lösen sich und ich lehne mich leicht Gegen die Wand mit meiner Schulter, während ich meine Arme unter meiner Brust überkreuze.

"Hm, wie kommt es, dass ich dich vorher nicht bemerkt habe?", frage ich mit einem verwunderten Blick und ziehe meine Augenbrauen leicht hoch.

"Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich erst seit diesem Schuljahr da bin. Ich bin im Sommer hergezogen" sagt sie, weiterhin lächelnd und lehnt sich auch gegen die Wand.

"Hm, gut zu wissen, dann habe ich jetzt wohl wirklich einen Grund in der Schule aufzutauchen", sage ich mit einem Zwinkern und fange an zu flirten.
Flirten macht mir Spaß, ich nehme es nie wirklich ernst. Ich weiß nicht einmal, ob das, was ich sage, ernst gemeint ist, aber ich weiß, dass es wirkt. Das kann ich auch direkt an ihrer Reaktion erkennen.

Sie wird ein wenig Rot und streift sich mit einer Hand eine Strähne hinters Ohr. „Alles klar, so bist du also, kaum zwei Sätze gewechselt und schon flirtest du", sagt sie und nimmt ihre untere Lippe zwischen die Zähne.

"Erwischt", sage ich leicht spielerisch. Ja, es macht mir auf jeden Fall Spaß. "Aber es scheint dir zu gefallen" fahre ich fort und ich merke wie verlegen sie wird.

"Vielleicht", sagt sie nur. Aha, sie ist also eine, die schwer zu kriegen spielt. Sie versucht es ja nicht einmal, es interessant zu halten.

Eigentlich würde ich jetzt weitermachen. Solange bis wir in meinem Auto sitzen und meine Hände an ihrem nackten Körper wandern, aber ein Gedanke schießt mir durch den Kopf.

"Wie kommt es, dass du hier bist? Ich habe hier noch nie jemanden aus der Schule getroffen" sage ich verwundert. Das stimmt, bis auf Eric und Tino, die ab und zu herkommen, um ihre Männlichkeit gegeneinander auszutesten, war hier noch nie jemand aus unserer Schule. Zumindest keiner, den ich kenne.

Man sieht sichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt