Kapitel 6

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Valentina
Amerika, Chicago

Ich saß ungeduldig auf meinem Bett, mein Koffer stand neben mir, und lauter Gedanken wirbelten durch meinen Kopf. Tief in mir drin spürte ich, dass diese Reise nichts Gutes heißen würde.
Ich konnte nicht wirklich einschätzen, was mich erwartete. Würde alles so verlaufen, wie Lorenzo es geplant hatte, oder genau das Gegenteil?

Glaubte Lorenzo wirklich, dass ich mich in ihn verlieben würde? Dass eine Reise alles rückgängig machen könnte? Ich schüttelte den Kopf.
Es könnte niemals so sein, wie er es sich vorstellte.

Ein Klopfen an der Tür riss mich abrupt aus meinen Gedanken, und ich hob den Blick, um zu sehen, wie sich die abgeschlossene Tür langsam öffnete. In der Türöffnung stand ein großer, furchteinflößender Mann. Er hatte einen perfekten schwarzen Anzug an, sein massiger Körper und sein strenger Gesichtsausdruck ließen mich zusammenzucken.
Eine schwarz getönte Brille verdeckten seine Augen, was seine ohnehin schon furchteinflößende Erscheinung verstärkte.

„Guten Tag, Mrs. Rinaldi. Ich bin hier um sie abzuholen", erklang seine tiefe, Stimme, während er mich mit einem knappen Nicken aufforderte aufzustehen. Ich schluckte schwer und nickte hastig, während ich mich erhob und meinen Blick von ihm abwandte.
Lorenzo schickte also einen seiner Männer, anstatt selbst zu kommen. Typisch.

Er nahm meinen Koffer und verließ das Zimmer, während ich ihm hinterherlief. Gemeinsam gingen wir die Treppen hinunter, bis wir schließlich vor der Eingangstür standen.
Mein Bauch fühlte sich an, als würde er gleich vor Aufregung Breakdance tanzen.

Oh mein Gott, was wird mich wohl erwarten?
Die Ungewissheit ließ mein Herz rasen, während ich mich fragte, was als Nächstes passieren würde.
Ein weiterer Mann mit derselben Aura wie der Mann, der meinen Koffer hielt, kam auf uns zu.
Tutto pronto?" fragte der Mann, der meinen Koffer hielt, den anderen Mann, der bereit an der Tür stand.
Wussten sie, dass ich sie verstehen konnte?
Und was meinte er mit "Seid ihr bereit"?
Die Frage hallte in meinem Kopf wider, während ich die beiden Männer beobachtete.
Der andere nickte zustimmend, nahm meinen Koffer ab und verschwand schließlich mit ihm.

Mein Verstand überschlug sich vor Fragen.
Was bedeutete das alles? Wohin geht es?
Sicher das auf mich eine traumhafte Reise wartet oder werde ich von vorne bis hinten belogen?
Die Unsicherheit nagte an mir, als ich versuchte, die bedrohlichen Puzzleteile dieser Situation zusammenzusetzen.

Ein Gefühl von Verwirrung durchströmte mich, als ich erwartungsvoll zu dem anderen Mann blickte, in der Hoffnung, von ihm eine Antwort zu erhalten. Wo blieb Lorenzo eigentlich?
Die Stille um uns herum verstärkte nur mein Unbehagen, während ich auf eine Erklärung für diese unerwartete Wendung wartete.

Doch bevor ich den Mut fassen konnte, um meine Frage zu stellen, packte mich der Mann am Arm, öffnete die Tür und zerrte mich hinaus.
„Das tut weh!" fauchte ich ihn an und versuchte, mich aus seinem Griff zu befreien.
Was fällt ihm ein mich so anzufassen?
Hat er keine Zunge oder warum spricht er nicht wie ein Mensch mit mir?!

Plötzlich erblickte ich einen schwarzen, modernen Mercedes mit getönten Scheiben, der sich langsam näherte. In diesem Moment hörte ich auf, zu fauchen und ließ meinen Blick auf das Fahrzeug ruhen, während der Mann seinen festen Griff lockerte und seine Hand zurückzog.
„Wir sind soweit, Mrs. Rinaldi", sagte er mit einem ernsten Gesichtsausdruck und öffnete die hintere Tür des Wagens. Obwohl ich wusste, dass ich dazu aufgefordert war, einzusteigen, durchzuckte mich ein mulmiges Gefühl.

Als ich mich ihm näherte, hielt ich inne und fixierte ihn mit einem Blick voller Misstrauen, bevor ich in das Auto stieg. „Wo ist Lorenzo?" fragte ich ernst.

Mr. & Mrs. de Santis | Dark RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt