Kapitel 20

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Valentina
Amerika, Chicago

Ein Gefühl von Schwindel weckte mich auf. Ich blinzelte langsam mit den Augen und sah Lorenzo neben mir friedlich schlafen.
Ich blickte daraufhin auf die Uhr.
Es war inzwischen dreiundzwanzig Uhr.

Ein Unwohlsein breitete sich plötzlich in meinem Bauch aus, und mein Magen begann sich zu drehen, als würde er sich gegen mich wenden.
Ein unangenehmes Gefühl der Übelkeit stieg in mir auf, und mein Mund füllte sich mit einem bitteren Geschmack.

Panik ergriff mich, als mir klar wurde, was gleich passieren würde. Ich sprang aus dem Bett und rannte so schnell ich konnte ins Badezimmer. Meine Hände klammerten sich an die Kloschüssel, und ich übergab mich heftig, während Wellen von Übelkeit über mich hinwegrollten.

Die Kotze brannte in meinem Hals, und Tränen stiegen mir in die Augen. Ich fühlte mich elend und schwach, aber gleichzeitig auch erleichtert, dass der schreckliche Druck in meinem Magen endlich nachließ.

Nachdem ich mich ein wenig beruhigt hatte, spülte ich das Klo und wischte mir den Mund ab. Ich lehnte mich gegen die Wand des Badezimmers und atmete tief durch, während mein Herz noch immer rasend in meiner Brust pochte.

Ich wusste nicht, was diese plötzliche Übelkeit ausgelöst hatte, aber ich hoffte inständig, dass es bald vorübergehen würde. Mit zittrigen Beinen stand ich auf und stolperte zurück ins Schlafzimmer, wo Lorenzo immer noch friedlich schlief.

Ich kroch wieder unter die Decke und drückte mich eng an ihn, auf der Suche nach Trost und Sicherheit. Trotz der unangenehmen Erfahrung fühlte ich mich irgendwie erleichtert, dass ich nicht allein war und dass Lorenzo an meiner Seite war, um mich zu unterstützen, egal was passierte.

Ich legte mich vorsichtig wieder ins Bett und zog die Decke bis zum Kinn hoch. Lorenzo schlief immer noch ruhig neben mir, und ich versuchte, mich an seinen Atemzügen zu orientieren, um zur Ruhe zu kommen.

Aber mein Magen rebellierte weiterhin gegen mich, und das unangenehme Gefühl der Übelkeit wollte einfach nicht verschwinden. Ich spürte, wie sich mein Herzschlag beschleunigte, und eine Welle der Angst durchfuhr mich.
Was war los mit mir?

Ich schloss die Augen und versuchte, mich zu entspannen, aber meine Gedanken kreisten unaufhörlich um die quälende Übelkeit. Jedes Mal, wenn ich die Augen schloss, konnte ich das Brennen in meinem Hals spüren, das unvermeidliche Zeichen dafür, dass ich mich erneut übergeben musste.

Ein beklemmendes Gefühl der Panik überkam mich, und ich kämpfte gegen die aufkommende Panik an. Ich wollte Lorenzo nicht wecken und ihm meine Sorgen aufbürden, aber gleichzeitig fühlte ich mich allein und hilflos in meinem Leiden.

Schließlich konnte ich das drückende Gefühl nicht mehr ertragen. Ich sprang aus dem Bett und rannte so schnell ich konnte ins Badezimmer, meine Hand fest vor den Mund gepresst, um nicht zu schreien.

Als ich endlich die Toilette erreichte, ließ ich alles heraus, was meinen Magen belastete. Ein kalter Schweiß brach auf meiner Stirn aus, und Tränen stiegen mir in die Augen, während ich mich erschöpft über der Schüssel krümmte.

Die Übelkeit ließ langsam nach, aber die Angst und Verzweiflung blieben. Ich wusste nicht, wie lange ich das noch ertragen konnte, aber ich musste stark bleiben. Mit einem letzten Seufzer lehnte ich mich gegen die Wand des Badezimmers und schloss die Augen, erschöpft von der Anstrengung und dem Kampf gegen meine eigene Körper.

Die Geräusche meiner qualvollen Übelkeit weckten Lorenzo aus seinem tiefen Schlaf. Seine Augen weiteten sich vor Schreck, als er mich im Badezimmer sah, schwach und erschöpft an der Wand gelehnt.

„Valentina, was ist passiert?!", fragte er panisch, als er zu mir eilte und sich vor mir auf die Knie fallen ließ.
Ich hob mühsam den Kopf und zwang mich, ihm ins Gesicht zu sehen.
„Mir ist so übel, Lorenzo", flüsterte ich leise, meine Stimme brüchig vor Erschöpfung.

Er zog mich sanft in seine Arme, und ich ließ mich schwer gegen seine Brust sinken, dankbar für seine Nähe und seinen Trost. Ein Schauer lief mir über den Rücken, als ich spürte, wie seine warmen Hände meinen Körper umschlossen.

„Es wird alles gut, Valentina", murmelte er beruhigend, seine Stimme voller Sorge.

Ich schloss die Augen und konzentrierte mich auf seinen beruhigenden Herzschlag, während die Übelkeit langsam nachließ und ich mich in seinen starken Armen sicher fühlte.

-

Lorenzo hatte darauf bestanden, dass ich heute im Bett bleibe und mich ausruhe. Er meinte, ich bräuchte Zeit, um mich zu entspannen. Seit dem Morgen verharrte ich also in meinem Zimmer, während Lorenzo versprach, so schnell wie möglich wieder zu mir zu kommen.

Das Frühstück wurde mir gebracht, aber ich hatte keinen Appetit. Auch beim Mittagessen fehlte mir jegliche Lust. Der bloße Geruch von Essen ließ mich fast erneut übergeben.

Plötzlich klopfte es an meiner Tür.
Ich blickte neugierig zur Tür und konnte Emilia und Layla sehen, die ein Lächeln auf meinen Lippen zauberten.

„Hey Val, wie geht es dir?", fragte Emilia besorgt, während sie mich einfühlsam ansah.

„Nicht besonders gut", antwortete ich ehrlich. „Ich fühle mich ziemlich schlecht."

Layla nickte zustimmend.
„Wir haben uns Sorgen um dich gemacht. Du hast heute noch nichts gegessen."

Ich seufzte und schüttelte den Kopf.
„Ich habe einfach keinen Appetit."

Emilia legte sanft eine Hand auf meine Schulter. „Hast du irgendwelche anderen Symptome? Fieber? Kopfschmerzen?"

Ich schüttelte den Kopf.
„Nur Übelkeit. Das ist alles."

Emilia runzelte die Stirn und legte nachdenklich einen Finger an ihr Kinn.
„Hast du schon mal darüber nachgedacht, einen Schwangerschaftstest zu machen?", fragte sie plötzlich.

Ich erstarrte und spürte, wie mein Herz einen Schlag aussetzte. „Was!?", brachte ich schockiert hervor.

„Nun ja, Übelkeit ist eines der häufigsten Frühsymptome einer Schwangerschaft", erklärte Emilia ruhig. „Es wäre vielleicht keine schlechte Idee, es abzuklären."

Die Worte trafen mich wie ein Schlag. Panik erfasste mich und ich fühlte mich überfordert. War es wirklich möglich, dass ich schwanger war?
Bitte nicht, lieber Gott, das darf nicht wahr sein.

Mr. & Mrs. de Santis | Dark RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt