Kapitel 9 - Colin

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Julia nahm mich fest in den Arm. Ich konnte ihre Unsicherheit deutlich spüren. „Ist das jetzt gut, oder schlecht?" stellte sie dann endlich die Frage.

Ich löste mich von ihr, um ihr in die Augen zu sehen. „Ich denke, es ist das beste, was hätte passieren können." meine Augen begannen erneut zu glitzern, von den Freudestränen, welche sich in ihnen sammelten. „Er hat's zugegeben. Endlich." flüsterte ich.

Sofort fiel ich Julia wieder um den Hals. Diesmal drückte sie mich voller Sicherheit an mich. „Ich freu mich für dich. Aber sicher, dass du das noch willst? Ich meine, er hat dich so lange verletzt."

„Ich will das." sagte ich entschlossen.

„Was?" fragten Julias Eltern gleichzeitig, als sie den Flur betraten.

Vorsichtig löste ich mich von Julia und schaute zu den Erwachsenen. Ich musste die drei noch in meinen Plan einweisen. „Noah hat mir gesagt, dass er mich auch mag. In dem Brief." sagte ich leise. Nervös spielte ich mit dem Bändchen meines Hoodies. „Ich fahre am Wochenende nach Erfurt um das mit ihm zu klären."

Die beiden Erwachsenen schauten mich erstaunt an. Dann ergriff Herr Sponer das Wort. „Wow, das ist mal eine Wendung."

Ich nickte unsicher. „Darf ich fahren?" fragte ich dann vorsichtig. Ich hatte Angst vor der Antwort.

Herr und Frau Sponer schauten sich kurz an, dann nickten beide. „Wir wollen dir doch nicht deine erste große Liebe nehmen." Frau Sponer lächelte mich an. Das Lächeln bedeutete mir viel. Es gab mir so viel Sicherheit. „Danke." flüsterte ich. „Das bedeutet mir echt viel."

„Soll ich mitkommen?" fragte Julia. Ich schüttelte den Kopf. „Ne, alles gut. Wird schon." murmelte ich. „Sicher?" hakte meine beste Freundin erneut nach.

„Ja, sicher." Ich lächelte leicht um sie zu versichern. Ich wollte das alleine schaffen. Das einzige Problem war die Unterkunft. Ich wollte Julias Eltern nicht um Geld beten, aber ich wollte auch nicht mein ganzes Taschengeld für ein Hotelzimmer ausgeben. Somit kam ich auf die Idee, wenigstens Frau Schiller in meinen Plan einzuweisen und sie um das Gästezimmer zu bitten. Natürlich mit der Bedingung, dass sie niemandem erzählt, dass ich komme.

Gesagt, getan. Ich ging sofort hoch in mein Zimmer und rief die Internatsleiterin an. Sie ging ran und zog mich erst einmal in ein langes, ausführliches Gespräch über die neue Schule. Bei meiner Bitte stimmte sie sofort zu. Ich war froh, dass ich sie nicht überreden musste. Dafür hätte ich wirklich keine Nerven gehabt.

Ich legte auf. Mein Handy legte ich auf den Nachtschrank neben meinem Bett und ging dann mit einem Lächeln im Gesicht nach unten in die Küche.

Nolin ~ make things rightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt