Nolin ~ make things right

Kapitel 22 - Colin

Noah war mir so nah. Wir hatten uns nebeneinander gesetzt. Diese Nähe tat unfassbar gut. Aus der Küche kamen Ava und Joel. Sie sahen uns und kamen sofort auf uns zu. Sie hatten sich Brötchen geholt.  „Morgen." murmelte Ava verschlafen. „Morgen." sagten Noah und ich synchron.

„Guten Morgen." sagte Joel, definitiv am ausgeschlafensten von uns allen. Ich bewunderte ihn sehr dafür, dass er immer so früh aufstehen konnte. Ich war schon immer ein Langschläfer. Und ich hatte nicht vor, das demnächst zu ändern.

Noah war mittlerweile fertig mit seinen Pancakes. Ich sah, wie er seine rechte Hand unter dem Tisch verschwinden ließ. Dann spürte ich seine Finger, welche vorsichtig nach meiner Hand griffen. Ich schaute auf unsere Hände. Dann in sein Gesicht. Er lächelte mich verlegen an. Ich umgriff seine Hand und drückte sie. Dann widmete ich mich wieder dem Essen. Ich hatte mir alles klein geschnitten, weshalb ich auch mit nur einer Hand essen konnte. Den anderen schien aber auch nichts aufzufallen.

„Gut geschlafen?" fragte ich nach einer Weile. „Hm." kam von Ava. „Ja, ich frage mich nur, warum Noah heute früh nicht da war." merkte Joel an. „Echt?" fragte Ava nach und schaute Noah und mich fragend an. Ich wurde rot. Als ich zu Noah schaute merkte ich, dass es ihm nicht anders ging. Verlegen schaute er auf unsere ineinander verschränkten Hände. „Also seid ihr jetzt zusammen?" fragte Ava gespannt. Ich nickte. „Wie süß! Na endlich!" meinte sie. „Noah war ja kaum auszuhalten." fügte sie noch scherzhaft hinzu. Noah verdrehte darauf nur die Augen. Ich musste schmunzeln. Scheinbar haben die beiden über mich geredet.

„Ihr habt meine Frage nicht beantwortet." meinte Joel und riss mich damit aus den Gedanken. Verwirrt blickte ich ihn an. „WIESO war Noah heute morgen nicht im Zimmer?" wiederholte er.

„WIESO interessiert dich das so brennend?" fragte Noah darauf. Man merkte, wie Joel sich einschüchtern ließ, obwohl er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.

„Er hat mit bei mir geschlafen. Wäre komisch gewesen, hätten wir in unterschiedlichen Zimmern geschlafen." erklärte ich, um dieser unangenehmen Stille zu entkommen. Joel nickte verstehend. „Und, wie war's?" hakte Ava nach. „What the-" Noah schaute sie erschrocken an. „Was denkst du denn machen wir, nachdem wir uns ewig nicht gesehen haben und nicht einmal 12 Stunden zusammen sind?!"

Peinlich berührt wandte Ava ihren Blick ab. Ihr schien es etwas unangenehm zu sein. Nicht nur ihr. Auch Joel schaute zur Seite und wurde rot.

Ich blickte zu Noah, welcher sich angespannt hatte. Ihm fiel es schwer, über sowas zu reden. Das sah man ihm deutlich an. Deshalb versuchte ich die Stimmung etwas zu lockern, indem ich mich über die Schule erkundigte.