Kapitel 19 - Noah

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Ich lag seit mehr als zwei Stunden in meinem Bett. Doch schlafen konnte ich nicht. Ich musste die ganze Zeit an Colin denken. Er war hier. Doch es fühlte sich nicht so an. Er war nicht bei mir. Es fühlte sich nicht richtig an, dass wir zwar im selben Gebäude, aber nicht im selben Zimmer, geschweige denn selben Bett schliefen.

Entschlossen stand ich auf. Ich machte extra leise. Maxi und Joel sollten davon nichts mitbekommen. Ich schlich mich leise aus dem Zimmer und dann den Gang entlang. Das Gästezimmer lag direkt neben der Küche. Sollte ich also der Schiller begegnen, könnte ich einfach sagen, dass ich mir etwas zu trinken holte. Und wie das Schicksal es wollte, lief sie mir natürlich auf dem Gang über den Weg.

„Noah, was machst du denn um diese Zeit noch hier? Es ist schon nach Mitternacht." flüsterte sie mir zu. „Konnte nicht schlafen. Ich hole mir nur was zu trinken." murmelte ich.

„Okay, gute Nacht." erwiderte sie knapp und verschwand dann in einem Seitengang, in welchem ihr Zimmer lag. Ich ging ebenfalls weiter. Da ich nun wirklich Durst bekommen hatte, ging ich zum Regal, in welchem Gläser standen und füllte eins mit Leitungswasser. Ich trank einen Schluck, als ich auf einmal Schritte hinter mir wahrnahm.

„Noah?" flüsterte eine, mir sehr vertraute, Stimme. „Colin?" flüsterte ich zurück. Ich sah ihn durch die Dunkelheit nicht besonders gut, ich war immer etwas nachtblind. Doch seine Umrisse konnte ich gut erkennen.

Langsam ging ich auf ihn zu. „Was machst du denn um diese Zeit in der Küche?" fragte er leise, als ich direkt vor ihm stand. „Hab mir was zu trinken geholt, konnte nicht schlafen." antwortete ich in der selben Lautstärke. „Und vielleicht, ganz vielleicht, wollte ich zu dir gehen." fügte ich schüchtern hinzu.

Er lächelte mich an, das konnte ich gut erkennen. „Du bist süß." flüsterte er, während er nach meinen Händen griff. „Du noch viel mehr."

Er lehnte sich mir entgegen und ließ seinen Kopf auf meine Schulter sinken. Meine rechte Hand löste ich aus seiner und legte sie um seine Hüfte, um ihn näher an mich zu drücken. Ich gab ihm einen zarten Kuss in die Locken, in welche ich kurz darauf meine Nase steckte. Er roch so toll. Ich konnte nicht sagen nach was. Er roch einfach nur nach Colin. Und ich liebte seinen Geruch so sehr.

Ich atmete tief ein und wieder aus. Dann löste ich meine zweite Hand aus seiner und wuschelte mit dieser durch seine Locken. „Lass uns ins Bett gehen." meinte ich, nachdem ich ihm einen weiteren Kuss in die Locken gedrückt hatte. Colin vergrub seinen Kopf noch einmal kurz in meiner Schulter, dann löste er sich von mir. Gemeinsam gingen wir ins Gästezimmer und kuschelten uns nebeneinander in das Bett.

Nolin ~ make things rightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt