,,Ihr hattet schon wieder keinen Sex?"
Genervt stand ich vor der Kaffeemaschine und wartete darauf, dass die letzten gefilterten Tropfen meinen Becher füllten.
Normalerweise trank ich ja keinen Kaffee, aber ich war so müde, weil Isabel die ganze Zeit nicht geschlafen hatte. Wie konnte ein Kind nur so lange wach bleiben und ohne Pause rum brabbeln?
Kinder sind so energiegeladen wie eine volle Batterie.Wenn der Akku von meinem Handy doch nur so lange halten würde...- ich brauchte dringend ein neues.
,,Nein, hatten wir nicht."antwortete ich Hanji genervt und nahm kurz darauf meine Tasse von der Maschine, um einen kräftigen Schluck zu nehmen.
Ich brauchte Energie - viel Energie, denn sonst würde ich noch bei der Arbeit einschlafen.
Ich sah es schon bildlich vor mir, wie mein Kopf auf die Tastatur meines Computers fiel und ich dann irgendeine Waschmaschine kaufte, die mich nur in Schulden bringen würde.
,,Das sieht man dir an, mein lieber.~"-,,Du bist die einzige die das sieht, weil ich es dir erzählt habe."Seufzend verließ ich die Küche und machte mich wieder auf dem weg zu meinem Schreibtisch.
Hanji folgte mir, aber das wunderte mich nicht. Vor der Frau hatte ich nie meine Ruhe. Meine anderen Kollegen wurden mit ihrer Anwesenheit zwar auch nicht verschont, aber mich traf es immer am schlimmsten. Sie kannte mich schon seit der Uni, war bei meiner Hochzeit dabei und kannte leider Gottes auch mein trauriges Sexleben. Ich konnte ihr immer alles erzählen und fühlte mich danach besser, aber in Momenten wie diesen bereute ich es ihr einiges erzählt zu haben.,,Vielleicht solltest du mit Farlan darüber reden."sagte sie und setzte sich auf meinen Schreibtisch.
,,Arsch runter!"sagte ich und schaltete meinen Computer an.
Meine Tasse fand neben meiner Tastatur ihren Platz.
,,Was soll ich ihm denn sagen? Dass ich seinen Schwanz wieder spüren möchte, weil ich es so lange nicht mehr mit ihm getrieben habe?"-,,GENAU DAS!"-,,DU SPINNST JA!"Diese Frau hatte echt nerven. Sie war viel zu ehrlich und das war manchmal das schlimme an ihr.
,,Entschuldigen Sie, aber ich dachte ich wäre hier bei einer Bank."
Hanji und ich sahen uns schweigend an und blickten dann gleichzeitig zur Seite.
Vor meinem Schreiben stand ein Typ mit einem Hoodie, einer Adidas Jogginghose und einer Cappie auf dem Kopf. Seine Augen versteckten sich hinter einer schwarzen Sonnenbrille. Es wirkte so, als würde er sich verstecken wollen, was ein merkwürdiger Vogel.Ich räusperte mich kurz, um mich von meinem Privatleben wieder in meinem Job zu finden und stand auf.
,,Natürlich. Verzeihen Sie das...offene Verhalten meiner Kollegin. Willkommen in der Sina-Bank."
Wie immer grüßte in meine Kunden, indem ich ihnen die Hand schüttelte.
Der Bursche vor mir, sah mich jedoch erst etwas merkwürdig an, legte aber dann ein leichtes grinsen auf und nahm dann meine Hand.Im selben Moment durchfuhr mich ein kribbeln.
Noch nie hatte ich sowas bei Kunden, aber bei ihm war das anders, daher hatte zuerst große Augen. Seine Hand war etwas größer als mein, aber so unglaublich zart und weich.
,,Alles in Ordnung?"fragte der junge Bursche. Augenblicklich kehrte ich aus meiner Starre zurück. Unangenehmer konnte es im Endeffekt eh nicht werden, wenn Hanji da war.,,Sicher doch. Also wie kann ich Ihnen helfen?"
Gleichzeitig setzten wir und auf unsere Stühle und der Junge vor mir schlug sein eines Bein über sein anderes.
Er saß da also wie eine richtige Diva und so verhielt er sich in den kommenden dreißig Minuten auch.
,,Irgend so ein Arsch wollte auf mein Konto zugreifen und nun ist es gesperrt. Das muss sofort behoben werden, denn ich brauche mein Geld."Hab ichs nicht gesagt? Arschloch.
,,Verstehe. Nun, wenn sie mir ihre Konto-Daten geben, kann ich ihr Konto wieder entsperren. Sie würden unter anderem ein neuen Pin-Code kriegen."
Der Bursche vor mir wirkte völlig desinteressiert und machte nicht mal den Anschein mit mir arbeiten oder gar reden zu wollen.
Was ein Arsch.
,,Ich möchte mit ihrem Chef sprechen und nicht mit ihnen."-,,Und warum haben sie sich dann zu mir gesetzt, wenn ihnen eh jegliches interesse am Gespräch fehlt?"Ich spürte Hanjis überraschten Blick an meinem Rücken, doch es war mir egal.
Kunden die scheiße zu mir waren, hatten meinen Respekt einfach nicht verdient, vor allem nicht, wenn es so ein Bengel war.
Was bildete der sich eigentlich ein? Der war doch niemals älter als ich. Höchstens zwei oder drei Jahre jünger und dann riss er so weit das Maul auf. Die Jugend von heutzutage - 0 Respekt.Stattdessen wollen sich Mädchen mit 9 schon ins Nagelstudio und Jungs reden über Fortnite.
Von wegen der Mensch entwickelt sich weiter. Wir entwickelten uns wohl eher zurück, so verblödet wie die Menschen heutzutage sind. Traurig, einfach nur traurig.,,Tja...ich bin kein gewöhnlicher Kunde. Ich bin so bekannt, dass ich lieber persönlich mit dem Chef reden möchte. Dem kann ich wenigstens vertrauen im Gegensatz zu dem niederen Fußvolk."
Oh wooooow...richtig abgehoben dieser Typ.
Statt zu antworten lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor meiner Brust.
Mein Blick war desinteressiert, denn dieser Bengel hatte meine Aufmerksamkeit Null verdient. Den würde ich nicht mal mit meinem Blank polierten Arsch ansehen wollen.
,,Moment mal...dich kenne ich doch..."
Hanji beugte sich neugierig nach vorne, um den Rotzbengel genauer zu 'ANALysieren'.Yaoi Flachwitz...der war flach...ich weiß...
,,DU BIST E-KYUN!"
Laut schrie sie durch die Filiale und riss die Augen ganz weit auf, als würden sie ihr jede Sekunde raus fallen.
,,Oh sind sie ein Fan von mir?"-,,Dich kennt doch jeder mein Schönling. Selbst viele Männer stehen auf dich! Komm zeig mal dein Sixpack!"-,,Hanji das hier ist kein Bordell!"Ich packte meine Kollegin am Hemd und zog sie mit einem ruck wieder neben meinen Schreibtisch.
Diese ganze Situation konnte ja nur unangenehm werden, wenn Hanji da war. Kein Wunder, dass sie keine Freunde hatte. Außer mich, auch wenn es am Anfang nur aus Mitleid war.Ich bin manchmal auch ein Arschloch.
,,Ich werde dem Chef bescheid sagen gehen."
Um aus dieser Situation zu fliehen, stand ich auf und lief zum Büro meines Chefs.
Auf einer Seite war ich schon überrascht darüber, dass ein Star unsere Bank besuchen würde, aber irgendwie war es auch scheiße.
Ein Fehler und der hetzt uns seine Zehn Anwälte auf den Hals.
Ich verdiene zwar gut, aber würden wir einen Prozess verlieren, wäre auf meinen Konto höchstens nur noch ein Staubkorn.Schmutz...igitt...
Seufzend klopfte ich an der Tür und wartete auf das besagte "Herein." von meinem Boss.
Als dies dann kam öffnete ich die Tür und sah meinem Boss direkt ins Gesicht.
,,Verzeihen Sie Herr Smith...aber der bekannte E-Kyun ist hier und möchte sie sprechen."sagte ich und holte mir einen kurzen Überblick über den wunderschönen Schreibtisch. So ordentlich und sauber.ABER MEINER IST ORDENTLICHER, HA!
,,E-Kyun? Aber natürlich, schick ihn rein. Wie findest du ihn denn Levi?"-,,Er trägt die Nase so weit hoch, sodass es rein regnen kann. Ich bin froh, dass ich ihn nicht beraten muss."
Mein Chef musste kurz lachen.
Er kannte meine Art, hatte aber nie etwas daran auszusetzen, denn bislang waren alle meine Kunden sehr zufrieden mit mir und meiner Beratung.
Solange das gut lief, war ihm mein Charakter völlig gleich.
,,Ich hab mir schon gedacht, dass du sowas sagen würdest. Das ist typisch für dich."
Ich verdrehte daraufhin nur die Augen und machte mich dann auf dem Rückweg und dieses Arschloch zu meinen Chef zu schicken.
Dieser saß noch immer auf dem Stuhl von meinem Schreibtisch und machte eine Pose, wie die einer zickigen Frau.
Ein Bein über das andere gelegt und die Arme vor der Brust verschränkt.Nicht nur ein Arschloch, sondern auch eine Diva. Tch.
,,Der Chef hat nun Zeit für sie. Meine Kollegin wird sie gerne begleiten."
Meine Stimme klang monoton, so wie in den meisten Situationen, aber ich hatte auch keine Lust freundlich zu ihm zu sein. Das war ich nur zu den Kunden, die es auch verdient hatten.
Nicht wie dieser Bengel, der das Wort 'Manieren' nicht kannte und demnach auch nicht definieren konnte.Mal echt auf was für einer Schule war dieser Depp?
,,Danke. Sie hätten mich aber auch begleiten können."-,,Hab zu tun."
Er kicherte nur kurz und stand dann auf, um anschließend von Hanji zum Büro meines Chefs begleitet zu werden.
Der machte sich wohl über mich lustig!Als er an mir vorbei lief, schauderte ich plötzlich am ganzen Körper.
Schon wieder eine Reaktion und dabei hatte er mich nicht mal berührt!Er blickte über die Schulter zu mir nach hinten und lächelte nur verführerisch.
Was für ein...merkwürdiger Typ...
DU LIEST GERADE
Ereri - Puberty - [German]
FanfictionEine neue Familie zog neben das Haus der Familie Ackerman ein und der kleine Levi lernt das neugeborene Baby namens Eren kennen. Der kleine Fussel entwickelte sich prächtig, bis zu jenem Tag, wo die Familie Jäger etwas schreckliches durchmachen muss...