14 - Erklärung.

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Da waren wir also nun.
Eren und ich.

Ich stand noch immer da, mit seinem Bademantel in der Hand und dem schockierten Gesichtsausdruck.

,,L-Levi..."gab er nur von sich.

Er war es. Er war es wirklich.
Mein kleiner Nachbar Eren, der mich damals einfach so ohne ein Wort verlassen hat.
Der mich zurückgelassen hat!
Wortlos ließ ich den Mantel auf dem Boden fallen und machte, dass ich hier weg kam.
Ich hörte Eren's Stimme, wie er mir hinterher rief, doch ich ignorierte ihn.
Ich war verletzt und dazu noch echt wütend. Was fiel dem eigentlich ein?

Warum hat er sich mir nicht sofort zu erkennen gegeben?
Ich fiel auf ihn herein, erzählte ihm zu viel von meinem Leben und ließ mich auch noch von ihm anfassen! Und er selbst hatte nie was gesagt und das obwohl er genau wusste, dass ich es war!

Da hat Eren mich aus seiner Sicht endlich einholen und am Handgelenk festhalten können, doch ich riss mich sofort los, blieb jedoch stehen.
,,W-warte bitte..."sagte er leicht außer Atem.
Ich sagte nichts, sondern blickte einfach nur auf den Boden, weil er meinen Anblick nicht verdient hatte. Nicht nachdem was er abgezogen hatte.

,,E-es tut mir..."-,,Spar dir diese ausrede."
Wütend ballte ich meine Fäuste.
Ich hatte meinen kleinen Eren immer gern, wollte ihn beschützen, doch nun verspürte ich den Drang ihm ordentlich eine zu verpassen.
,,Warum hast du nicht sofort gesagt, wer du bist?"fragte ich direkt und wagte es dann doch ihn anzusehen.
Direkt in seine wunderschönen Augen. Die Augen, die mich schon immer fasziniert haben. Deswegen trug er auch die Sonnenbrille, weil ich ihn sonst sofort erkannt hätte! Dieser miese...

,,Glaubst du ich hätte es nicht sofort tun wollen?"fing er an.
,,Ich wollte dich gerne als Eren wiedersehen, aber es ging nicht und das weißt du genau!"-,,Warum? Weil du damals einfach so abgehauen bist ohne mir etwas zu sagen?"
Er seufzte nur und fuhr sich daraufhin durch die Haare.
Ich konnte nicht anders, als ihn so damit zu konfrontieren. Natürlich war ich damals nicht besser als er, aber in dem Moment dachte ich nicht an mein Verhalten. Ich dachte nur an Eren und an damals, als er mich einfach verlassen hat.

,,Du verstehst mich nicht. Das hast Du noch nie! Mein Vater hat meine Mutter verlassen. Ich war der kleine Junge, der im Park den Notarzt rufen musste, weil meine Mutter aufgrund mangelndes Gewicht zusammengebrochen ist! Sie bemerkte schnell ihr Problem und ließ sich behandeln. Aber sie wollte nicht mehr in diesem Haus leben und somit sind wir weggezogen. Und dann noch das mit dir damals...ich war ehrlich gesagt froh darüber, da weg gewesen zu sein...aber ich hab dich nie vergessen, Levi..."
Ich sagte die ersten Sekunden nichts, sondern ließ Eren's Worte einfach über mich ergehen.

Ich wusste zwar schon, dass Herr Jäger Eren's Mutter verlassen hatte und zu seiner alten Frau zurückgekehrt ist. Aber das Frau Jäger so damit zu kämpfen hatte, war mir nicht bewusst.
Natürlich sind Trennungen nie einfach, aber Frau Jäger gehörte wohl zu den Menschen, die damit am Anfang so gar nicht umgehen konnten.
Sie schien völlig vergessen zu haben, dass sie einen Sohn hatte, sonst hätte sie doch an ihre Gesundheit gedacht.
Aber ihr schien nach der Trennung alles egal gewesen zu sein. Selbst Eren, der dann auch noch Schwierigkeiten in der Schule hatte und ich war da nicht ganz unschuldig.

,,...Und das im Club neulich? Du wusstest, dass ich es bin!"-,,Hey, den Blowjob wolltest du! Ich habe dich nicht dazu gezwungen!"
Fuck, er hatte recht. Arschloch.

,,Ich habe durch eine Freundin erfahren, dass du bei der Bank arbeitest und ich wollte dich einfach nur wiedersehen...aber ich wusste nicht wie ich dir entgegentreten sollte, daher kam ich unter meinem Pseudonym zu dir."
Reue war in Eren's Stimme zu hören.
Er hatte wirklich versucht mit mir zu reden, aber er hatte Angst. Daher spielte er den arroganten Bengel und näherte sich mir auf eine andere Art und Weise, wenn auch nicht gerade klug.
Er hätte das hier nämlich verhindern können - vor allem das im Club.

,,Wegen dir war ich meinem Mann untreu!"sagte ich und raufte mir die Haare.
,,Ach komm. Als ob du so glücklich verheiratet bist. Farlan war schon immer ein selbstverliebtes Arschloch. Hab schon in der Schule nie verstanden, was du so toll an ihn findest."
Die Frage war gar nicht mal so blöd. Ich war damals noch jung, pubertierend und daher von Farlan's arschigen Verhalten total hin und weg.

I mean manche Mädchen stehen auch eher auf Bad Boys, die bei Rot über die Ampel laufen. Sind selber solche wandelnde Red Flags.
Warum sollten schwule Jungs nicht auch auf sowas stehen? Farlan war damals super beliebt und ich hatte das Glück...wobei jetzt eher Pech ihn zu haben.

Aber wenn das alles so nicht passiert wäre, dann hätte ich jetzt auch nicht meine kleine Tochter. Ich durfte es also nicht komplett negativ betrachten.

,,Glaub mir ich habe oft an dich gedacht und dich schwer vermisst. Das wir uns jetzt wiedersehen...das bedeutet mir so viel, Levi..."
Eren kam näher, griff vorsichtig nach meiner Hand und sah zu mir runter.
Ich kämpfte mit den Tränen in meinen Augen, denn es tat so weh. Ich war traurig und doch war ich auch glücklich.

Mein kleiner Eren...der kleine Fussel von nebenan war wieder in meinem Leben und ich hatte damit schon abgeschlossen. War kurz davor ihn für immer zu vergessen und nun war er wieder da. Eren ist zu mir zurückgekommen.
,,Du bist so ein Blödmann..."nuschelte ich und er kicherte. Kurz darauf nahm er mich in seine starkem Arme und drückte mich fest an sich.
Ich nahm seinen Geruch wahr und auch seine Wärme. Eren war ganz warm und ich genoss es wirklich sehr, ihn wieder bei mir zu haben.

Nur war er kein Baby mehr...er war ein...

Verdammt gutaussehendes Model...fuck...

Ereri - Puberty - [German]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt