Ji-hoo

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Ich sah sie an und versuchte wirklich, sie zu verstehen. Die Prägung, die körperliche Anziehung, das zusammenwohnen, sein verdammtes Badboy-Charme und so weiter. Ich versuchte, es wirklich zu verstehen und Verständnis dafür zu haben, aber ... Mann!

»Hope?«

»Milo hat mir gestanden, dass er mich auch will und mich mag. Und ... dann ist es irgendwie passiert. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Aber so lange die Prägung ist, kann ich ihm genauso wenig widerstehen wie dir«, erklärte sie leise und sah mich mit zusammengepressten Lippen an.

Ssibal! Ich hasste es. Ich hasste, dass ich sie verstehen wollte und Mitgefühl zeigen wollte, aber ...

»Fühlst du etwas für ihn«, fragte ich, so leise es nur ging. Ich hörte zwar, das Milo nebenan die Musik aufgedreht hatte, aber dennoch. Das war privat.

Man sah ihre an, dass sie mit sich rang, und überlegte, was sie sagen sollte.

Bitte lüg mich nicht an. Bitte!

»Ich ... mag euch beide, Ji. Aber-«, setzte Hope schnell an und suchte meinen Blick. »-ich weiß, dass du besser für mich bist, als er.«

»Okay«, sagte ich und sah auf den Boden. Dann atmete ich einmal schnell ein. »Du sagtest, du hast dich in mich verliebt. Richtig?«

»Das habe ich«, nickte Hope.

»Okay«, sagte ich wieder und sah mit noch immer gesenktem Kopf zu ihr. »Hast du dich auch in Milo verliebt, oder magst du ihn nur? Ich muss das wissen, denn es machte einen Unterschied, okay? Für mich machte es einen Unterschied.«

Für die Entscheidung, die ich treffen musste, machte es einen verdammt großen Unterschied.

»Ich mag Milo. Und ich glaube, dass ich mich auch in ihn verlieben werde, wenn das so weiter geht«, antwortete sie ehrlich.

Ich mochte das. Und doch hasste ich die Antworten.

Hope machte einen Schritt auf mich zu, versuchte offensichtlich, mich nah zu sein. Ich hielt sie mit einem Blick auf.

»Und willst du es? Willst du, dass es so weitergeht? WILLST du ihn näher an dich ranlassen?«

Mein Herz raste und ich wünschte mir, ich wäre einfach daheimgeblieben. Der Abend hatte ohnehin Zweifel in mir geweckt, was Hope und Milo anging und jetzt? Jetzt wurden diese Zweifel noch verstärkt. Ja, ich wollte sie. Ich war verdammt noch mal in sie verliebt, Ssibal! Deswegen tat ihre Ehrlichkeit auch so weh, selbst wenn ich sie schätzte.

»Nein!«, sagte sie laut und mit verletztem Blick. »Das will ich eben nicht. Ich ... Ich habe darüber nachgedacht, ja, aber ich will es nicht. Jedes Mal, wenn ich mit Milo rede, verletzt er mich und ... Ich weiß einfach, dass er nichts Festes möchte. Aber ich will etwas Festes, ich will jemanden, der es ernst mit mir meint, jemanden, der mein Gefährte werden möchte. Wieso also sollte ich mir das dann wünschen?«, fragte ich aufgebracht.

Ich sah über ihre Schulter zu Milo, der nun im Türrahmen des Badezimmers stand.

Er grinste lustlos. »Ich mag dich, Milo. Ich glaube, ich verliebe mich in dich. Ich kann und will dir nicht mehr widerstehen. Bitte stoß mich nicht mehr weg.«

Ich hörte auf zu atmen. »Was?«

Milo lachte trocken auf und kam zu uns. Mit lockeren Hemd und einer weiten Hose schlenderte er zu mir und reichte mir eine Kippe. Er hielt mir das Feuer hin und erklärte, mit einem Blick auf Hope. »Das hat sie vor nicht mal einer halben Stunde zu mir gesagt. Und jetzt sagte sie, sie wolle es nicht.«

Sie verliebt sich in ihn?

Sie kann und will nicht mehr widerstehen?

Er soll sie nicht wegstoßen?

Mates - Choose your Love {OC x OC x OC}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt