Milo

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Wir hatten nicht mehr aus ihnen herausbekommen. Weder aus meinem Vater noch aus Claire.

Wobei Letztere zumindest den Namen du den Rang von Hopes Vater preisgeben hatte.

Mikel Olsen. Alpha des Polrudels und Vater von Hope.

Sie war eine Alpha-Erbin.

Shit.

Ich lag wach im Bett und Hope sie an meine Brust gelehnt schlief, verzog immer wieder das Gesicht, als hätte sie einen Albtraum.

›vertrau diesem Jungen nicht. Egal, was er sagt, versprich mir, dass du hierbleibst, bei uns.‹

Meine Kleine schien das nicht begriffen zu haben, wenn ich ihren Gesichtsausdruck von vorhin hätte deuten müssen. Aber ich hatte es begriffen. Verstand nun einiges.

Dieser Mikel muss damals gekommen ein, um Hope zu holen. Denn wenn sie seine älteste Tochter war, dann müsste sie seine Nachfolgerin werden. Schön und gut, dass es noch zwei Geschwister gab, aber solange Hope lebte, war sie die Erbin und keiner sonst.

So ist das bei Wölfen eben. Punkt.

Er kam also damals, um sie zu holen. Vielleicht um das Rudel, sein Rudel, auf sie vorzubereiten. Sie kennenlernen zu lassen, bevor er sie zur Alpha macht. Und dieser Bill? Nun, ich ging davon aus, er hat denselben Auftrag.

Ich sah auf Hope. Betrachtete das weiße Haar und stellte mir die roten Augen vor. Mein Herz schlug einmal aus dem Takt, bevor ich wieder an die Zimmerdecke schaute.

Ich hatte sie so beschissen behandelt. Einfach, weil ich ein Arsch war. Könnte ich es jetzt besser machen?

Die zwei Wochen ohne sie nennenswert zu sprechen und ihr, wieder mal, aus dem Weg zu gehen. Sie waren die Hölle gewesen. Die wirklich echte Hölle. Nicht nur hatte die Prägung ständig gefordert, ihr nahe zu sein, nein, ICH wollte das. Immer wenn ich sie mit Ji sah, wollte ich mit ihm den Platz tauchen. Immer wenn er sie küsst, wollte ich ihm eine reinschlagen.

Es war, wie ich heute Abend gesagt hatte. Ich wollte ihr Freund sein. Der Einzige.

Dennoch hatte ich weiterhin Zweifel.

Es war ein Versuch, keine Garantie. Ji wäre die sichere Lösung, das Happy End. Ich die gefährliche Verlockung, mit ungewissem Ende. Und dennoch hatte sie zugestimmt.

Nein, eigentlich, hatte Ji für sie die Entscheidung getroffen, nachdem er ihre Unsicherheit nach meinem Vortrag gespürt hatte.

Fuck.

Ich nahm mein Handy, ohne Hope dabei zu wecken.

ICH: ›Jo, es tut mir leid, Bro‹

Ich wartete und wartete und wartete.

JI-HOO: ›Fick dich‹

Okay, das dachte ich mir. ICH: ›ich mein es ernst. Alles, was ich gesagt habe und das es mir leid tut‹

JI-HOO: ›ich schreib es gerne in großen Buchstaben, damit du Wichser es verstehst: FICK DICH‹

ICH: ›Du bist nicht aus dem Rennen.‹

JI-HOO: ›Ach, nein? Ich kenne dich, Milo. Du wirst Hope jetzt, eine Zeit lang, das Blaue vom Himmle vormachen und einen tollen Freund spielen. Solange bis du merkst, dass du dich nicht länger zurückhalten kannst und Stück für Stück zu dem Arsch wirst, der du bist. Du bist kein Mensch für eine Beziehung.‹

ICH: ›Ich will es aber sein. Mit ihr.‹

JI-HOO: ›Dann viel Erfolg, du egoistischer Motherfucker. Denn letztlich verletzt du sie damit nur.‹

Mates - Choose your Love {OC x OC x OC}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt