Hope

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Ich knurrte unkontrolliert und gefährlich. Es war das Knurren eines geprägten Weibchens.

Meine Wölfin war wütend. Oh, sie war wirklich wütend.

Aber mein menschlicher Verstand griff ein und beruhigte meine Wölfin.

Sie war ein verliebter Teenager. Ich sollte nicht zu streng mit ihr sein.

Ich hörte auf meine Zähne zu fletschen und schloss meine Lippen.

»Wieso ist das meine Schuld? Ich habe mir das nicht ausgesucht. Wenn die Mondgöttin die Verbindung zwischen dir und Milo für gutheißen würde, dann hätte sie ihn doch nicht auf mich geprägt. Ist dir das auch mal in den Sinn gekommen?« fragte ich Sowon und versuchte wirklich nicht allzu gemein zu klingen.

Aber Milo zu sehen mit einer anderen.....egal wer....es war...

Ich stoppte.

Bei der Göttin.

So mussten sich also Milo und Ji fühlen, wenn sie mich mit dem jeweils anderen sahen. Meine Augen wanderten zu Ji und dann wieder zu Milo.

Ich glaube, ich begriff langsam, wie schwer das für die beiden war.

Na toll, jetzt fühlte ich mich echt mies.

Vielleicht war ich wirklich eine blöde schlampe.

Sowon fuhr mich an und bleckte die Zähne: »Weil du ihn doch gar nicht liebst! Du bist mit meinem Bruder zusammen! Du kannst nicht beide haben! Das ... das geht nicht«, schluchzte sie wieder. »Außerdem ... außerdem ist er dein Stiefbruder! Das ist krank! Und ich ... ich fühle schon immer was für Milo.« Sie wandte sich an meinen inoffiziellen Freund. »Schon immer.«

Doch er seufzte und stand auf. Noch immer ohne Shirt nahm er die Kleine in den Arm. »Ich mag dich doch auch, Nervensäge, aber ... nicht so, wie du mich.«

»Aber warum?«, weinte sie haltlos und krallte sich in seinen Rücken. Ihr Kopf ging ihm gerade bis zum Anfang seiner Brust.

»Du wirst jemand so viel Besseren finden als ich.«

»Aber das will ich nicht. Ich WILL dich. Ich will, dass du mein Erster für alles bist. Erster Kuss, erster Freund, erster Sex, erster alles. Bitte, bitte, bitte.«

»Scheiße«, meinte jetzt auch Ji, der Begriff, wie es seiner kleinen Schwester ging. Er rieb sich durchs Haar. »Sowon, komm, ich bring dich in dein Zimmer.«

Die Kleine nickte heulend und lief zu ihrem Bruder, ohne mich oder Hope anzusehen. »Das ist alles so unfair. Warum hat sie alles und ich nichts?«

Ji seufzte und führte seine Schwerter mit einem letzten Blick zu uns raus.

Als die Tür zu war, stieß Milo mehrere derbe Flüche aus. »Scheinbar bin ich nicht nur unfreiwillig ihr erster Kuss, sondern auch ihr erstes Arschloch und der erste Herzschmerz. Ganz toll.«

Ich starrte die Tür an.

›Du liebst ihn gar nicht.‹

Das hatte sie gesagt.

Aber.....

Ich drehte meinen Kopf zu Milo.

Ich war in ihn verliebt, fühlte mich zu ihm hingezogen und vielleicht würde daraus auch irgendwann liebe werden.

Sie hatte also zum Teil recht. Ich liebte ihn NOCH nicht.

Ich musterte Milo und auf einmal war ich wieder nüchtern, aber ich wollte nicht nüchtern sein.

Mates - Choose your Love {OC x OC x OC}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt