Kapitel 3: Freier Fall

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Elanora"Zeig mir wieder den Weg

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Elanora
"Zeig mir wieder den Weg."

[...] Ich bin gelaufen. So weit und so schnell ich konnte, war ich gelaufen. Ich hatte nicht zurückgesehen. Nicht als Leia nach mir gerufen hatte, nicht als ich Poes und dann Reys Stimmen rufen gehört hatte.

Ich konnte und wollte nicht stehenbleiben. Wie konnten sie mir all die Jahre verheimlichen, dass Leia mich gefunden und ins Kinderheim gesteckt hatte? Es machte mich traurig, und es fühlte sich an wie ein Verrat. Auch wenn es das nicht war. Ich hatte es nicht verdient, eine Familie zu haben. Das hatten meine Eltern mir deutlich gemacht, als sie mich abgaben.

Es war dunkel, und im Wald brannte keine Laterne mehr, doch das hinderte mich nicht, stehen zu bleiben. Ich kannte den Wald gut genug. Ich joggte jeden Morgen durch ihn hindurch.

Mit einem kräftigen Schlag traf mich ein Ast genau an der Stirn. Ich fühlte mich betäubt und benebelt, als mein Körper nach hinten auf den Boden aufschlug. Oder schlug ich doch nicht auf? Ich spürte keinen Aufprall, es fühlte sich so an, als würde ich fallen. Aber wohin fiel ich gerade?

Ich konnte mich nicht daran erinnern, über eine Schlucht gesprungen zu sein. Oder dass es in unserem friedlichen Wald überhaupt eine Schlucht gab.

Doch ich spürte es ganz genau, ich fiel ins Leere. So viel Leere. So viel Dunkelheit. Ich sah zu meinen Händen. Mein Kopf drehte sich nur schwerfällig, und alles tat mir weh. Meine Hand drehte sich schwerfällig von links nach rechts, doch nichts passierte. Ich konnte meine Haare nicht an meinem Kopf vorbeifliegen sehen, doch wieso flog ich dann ins Leere?

Ein Gefühlschaos durchflutete mich, und ich hatte plötzlich das Gefühl, Gefühle zu spüren, die nicht meine eigenen waren. Wut durchströmte meine Adern, Unsicherheit und Trauer. Alles prasselte zugleich auf mich ein, und ich wusste noch nicht die Quelle dieser Qualen.

Eine Hand griff nach meiner und riss mich aus diesem unendlichen Fall. Plötzlich spürte ich die harte Liege, auf der ich lag, und einen pochenden Schmerz an meiner Schläfe.

"Verdammt, Ela, was hast du dir dabei gedacht?" hörte ich Poes Stimme. Doch er klang so weit weg. So unendlich weit weg.

Ich zog scharf die Luft ein, als ich einen stechenden Schmerz an meiner Schläfe spürte, der den, den ich zuvor verspürt hatte, bei Weitem übertraf.

Ich war so müde. Müde, müde, müde. So unendlich müde. Ich war zu erschöpft, meine Augen zu öffnen, aber ich wollte den missbilligenden Blick von Poe gar nicht erst sehen.

Also ließ ich mich von zwei Klauen in die tiefe Schwärze meines Verstandes reißen. Sie waren scharf, gruben sich in mein Fleisch. Der Preis für sein eigenes Reich, auf das nur du selbst Zugriff hattest. Sein Verstand. Dein Geist.

Ich träumte. Ich hatte seit Ewigkeiten nicht mehr so geträumt. Nicht von ihm. Er stand da, völlig in Schwarz gehüllt. Sein Gesicht war hinter einer düsteren Maske verborgen, aus der verzerrt sein Atmen drang.

In seiner Hand hielt er ein Lichtschwert. Es war aktiviert. Es leuchtete rot. Rot wie die Dunkelheit, rot wie ein Sith.

Ich schluckte schwer, versuchte mich zu bewegen, doch ich war wie festgebannt am Boden.

Ich wollte schreien, nach ihm rufen. Aber nach wem? War das wirklich Ben? Warum konnte ich Ben spüren? Es musste Ben sein.

Ich war so verwirrt.

"Ben?" Meine Stimme zitterte vor Unsicherheit, klang wie eine Frage, obwohl mein Verstand mir versicherte, dass es eine Tatsache war.

Er drehte sich um. Der Sith. Ben. Seine Finger zuckten um das Lichtschwert.

In mir brodelte Wut, raubte mir die Luft zum Atmen und erstickte weitere Worte im Keim.

Seine metallisch verzerrte Stimme drang an mein Ohr, und ich wollte schluchzen und weinen. Am besten beides gleichzeitig.

"Wie bist du hierher gekommen?" fragte er, und sein Lichtschwert zischte bedrohlich. Doch ich hatte keine Angst vor ihm. Ich konnte keine Angst vor ihm haben. Er war doch Ben? Oder war er das nicht mehr?

Ich spürte die Klauen, wie sie sich in meine Schultern bohrten, und sie zogen mich rechtzeitig vor Bens Lichtschwert in die Dunkelheit.

Meine Augen brauchten mehrere Versuche, um sich richtig zu öffnen. Das grelle Licht blendete furchtbar, und der pulsierende Schmerz an meiner Schläfe schien sich dem anzupassen.

"Poe, wo bin ich?", fragte ich mit trockenem Mund, als ich endlich dazu in der Lage war, meinen Kopf zu heben.

Poe saß neben meinem Krankenbett und drückte meine Hand erleichtert. "Ela, du bist wach", stellte er fest. "Du hast im Schlaf geschrien, geweint und nach Ben gerufen", fügte er besorgt hinzu, während er mir ein Glas Wasser reichte.

Gierig trank ich es aus und spürte, wie die kühle Flüssigkeit meinen gereizten Hals beruhigte. "Ich habe nur... schlecht geträumt", stammelte ich, hoffend, dass die Halbwahrheit seine Besorgnis beruhigen würde. Ich war zu erschöpft, um weiter auf meinen seltsamen Traum einzugehen. Es fühlte sich so real an, als würde ich wirklich vor ihm stehen. Gefangen in seinem Bann. Völlig schwerelos. Zeitlos. Gefährlich nah am Abgrund.

Ich hatte seine Emotionen gespürt, wie sie durch mich flossen, wie sie mich mit Macht und Stärke fütterten. Ich schluckte die Galle herunter, die mir den Hals hochkroch und mich zu vergiften schien.

"Du bist im Krankenflügel. Du lagst ohnmächtig im Wald, warst unterkühlt und verletzt. Sei froh, dass Leia uns gesagt hatte, dass etwas nicht stimmt. Sonst wärst du jetzt tot", erklärte Poe genervt und zwickte mich leicht in den Arm.

"Ich habe meine Lektion gelernt. Ich danke euch", sagte ich und versuchte, mich aufzuraffen, meine Stimme zu zügeln und sie auch einzusetzen. [...]

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