Kapitel 9

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Der Sonntag endete damit, dass ich, zwar immer noch gute Laune hatte, jedoch meinen Freunden damit extrem auf die Nerven gegangen war.

»Lily, so langsam nervt dein Dauergrinsen. Was zum Teufel ist gestern Abend passiert?«

Ich antwortete nicht, denn sie würden es mir sowieso nicht glauben und starrte weiter verträumt vor mich hin. Momentan war es mir egal was meine Freunde dachten oder mitbekamen, denn ich schwebte auf Wolke sieben, auch wenn ich es mir noch nicht eingestehen wollte.

Aber auch James hatte diese Nacht nicht kaltgelassen. Er grinste zwar nicht wie ein Idiot, aber er war den ganzen Tag unkonzentriert und abgelenkt, was mich tief in meinem Inneren unglaublich freute, denn das bedeutete ich war auf jeden Fall keine schlechte Küsserin. Oder er war so verknallt in mich, dass er diesen Fakt ignorierte.

Ich war mir sicher, dass auch er einige Fragen zu seinem Zustand beantworten musste und mit Sicherheit auch ein paar dumme Kommentare, von Black, zu hören bekommen hatte.

Eine Frage beschäftigte mich jedoch besonders.

Was bedeutete das jetzt für uns?

Was waren wir jetzt? War ich bereit für eine Beziehung? Will er eine? Und die viel größere Frage, will ich eine Beziehung mit James Potter, nach dem ich fünf Jahre lang nein gesagt hatte?

War es komisch, wenn ich diese Fragen morgen auf der Patrouille stellte?

*

Der Montag begann wieder mit der Doppelstunde Zaubertränke, in der wir diesmal den Trank Felix Felicis besprachen, auch flüssiges Glück genannt. Verwandlung war wie immer, wir lernten neue Zauber, einer schwerer als der nächste, die ich nie richtig umgesetzt bekam, bis James sie mir erklärte. Doch selbst das funktionierte heute nicht, dafür brachte er mich viel zu sehr aus dem Konzept.

Die Doppelstunde Verteidigung gegen die dunklen Künste machte Spaß. Wir übten neue Zauber, die uns im Kampf nützlich sein könnten und überall flogen bunte Lichtblitze durch die Gegend.

Immer zu zweit sollten wir uns, natürlich nicht ernsthaft, duellieren und dabei versuchen sowohl die uns bekannten, als auch die neuen Zauber umzusetzen.

Darrington teilte die Pärchen ein und mein Partner war Black, was mich nicht gerade in Begeisterungsstürme versetzte.

Das musste auch mein Gesicht zeigen, denn Black gab sofort einen dummen Kommentar ab.

»Freu dich bloß nicht zu viel, Evans.«

Ich verdrehte die Augen, zog meinen Zauberstab aus meinem Umhang und feuerte den ersten Zauber auf ihn ab, dem er gerade so noch ausweichen konnte.

Triumphierend schaute ich ihn an, denn an seiner überraschten Miene konnte ich erkennen, dass er damit nicht gerechnet hatte.

Die Paroli ließ nicht lange auf sich warten und Sekunden später schickten wir Flüche und Zauber durch das Klassenzimmer, in einem Tempo, dass ich alles andere endgültig ausblendete.

Konzentriert wich ich den Lichtblitzen, die aus Blacks Zauberstab kamen, aus, nur um in derselben Sekunde andere zurückzufeuern.

Durch unser Gefecht hatten wir beide nicht mitbekommen, wie alle anderen aufgehört hatten und jetzt uns, teils bewundernd oder verächtlich, natürlich die Slytherins, zuschauten.

Unser Duell endete durch Professor Darrington, der uns beide entwaffnete, denn sonst hätten wir uns noch ewig bekämpft und erst da bemerkte ich die Blicke meiner Mitschüler. Wir mussten eine ganz schöne Show abgeliefert haben.

Potter und Ich? Niemals! (Jily)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt