Kapitel 2

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»Und wie war es?«, Marlene schaute mich erwartungsvoll an. »Lebt Potter noch?«

»Was denkt ihr denn alle von mir? Er war sogar ganz nett«, empörte ich mich.

Alice zog die Augenbrauen hoch.

»Hat er dich etwa verzaubert oder woher der Sinneswandel?«

»Kein Zauber und kein Sinneswandel, nur eine Feststellung«, grinste ich.

Unsere Abteiltür ging erneut auf und wer hätte es gedacht, die Rumtreiber standen in der Tür.

»Was wollt ihr denn jetzt schon wieder?«, mein Geduldsfaden für die Rumtreiber hatte auch ein Ende.

Black ließ sich neben mir auf den Sitz fallen.

»Uns war langweilig und wir dachten, dass wir diese Fahrt zusammen genießen können.«

Als er das Wort »genießen« erwähnte, schnaubte ich kurz, doch Black grinste nur. Das tat er eigentlich immer, grinsen.

»Was habt ihr euch denn vorgestellt?«, Alice war immer viel zu nett.

»Wir würden gerne etwas planen, was unser letztes Jahr unvergesslich machen wird!«, Blacks Augen begannen zu funkeln.

»Nichts Verbotenes natürlich«, fügte Potter hastig hinzu, als er Lilys hochgezogenen Augenbrauen sah.

»Wie wäre es mit einem Ball?«, schlug Marlene vor.

Lily nickte, diese Idee war ihr auch schon gekommen.

»Wir können ja mal mit Dumbledore reden, aber ich glaube nicht das er etwas dagegen hat. Wir können ja schonmal überlegen, wann und wie wir das umsetzen wollen. Würden wir dann nur unsere Stufe einladen?«, Lily begann sofort zu planen, das tat sie immer.

»Dann wären wir glaube ich zu wenig«, gab Remus zu bedenken. »Wir können ja die Schüler ab der fünften einladen, die freuen sich bestimmt auch.«

»Wir brauchen ein Motto oder einen Dresscode. Das wäre lustig«, bemerkte Alice.

»Ja, aber wir sollten erstmal wissen, wann der Ball stattfinden soll.«
»Potter hat recht. Wie wäre es mit einem Winterball?«

Wenn sie alles gut planen und organisieren, könnte das tatsächlich funktionieren.

»Lily und ich haben nachher noch ein Gespräch bei McGonagall, wir können es ihr ja mal vorschlagen.«

Diese Information war Lily neu, doch sie sagte nichts, denn sie wollte nicht vor ihren Freunden zugeben, dass Potter mehr wusste, als sie.

Die restliche Fahrt ging schnell vorüber und während die Jungs in ihr Abteil gingen, um sich ihre Umhänge anzuziehen, taten wir es ihnen gleich. Eine Stunde vor unserer Ankunft in Hogwarts klopfte ich an die Tür, die zu ihrem Abteil führte, denn Potter und ich mussten noch eine Runde durch den Zug drehen. Dabei konnten wir den Erstklässlern auch gleich mitteilen, dass wir bald da sind und dass auch sie sich umziehen müssen.

Potter kam heraus, seine Haare waren noch verwuschelter als vorhin und er grinste mich an.

»Bereit Lily?«

»Für den Rundgang?«, erstaunt schaute ich ihn an.

Er nickte.

»Für deine erste Aufgabe als Schulsprecherin.«

»Denke schon«, murmelte ich und ging voraus.

Wir liefen an vollen Abteilen mit aufgeregten Schülern vorbei, bis wir eins fanden, indem scheinbar ein paar Erstklässler waren.

Potter und Ich? Niemals! (Jily)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt