Kapitel 14

105 3 0
                                    


Ich beschloss, das ich mich an Marlene rächen muss, allerdings hatte ich noch keine Idee wie, aber wozu war ich denn mit einem Rumtreiber zusammen. Dieses Thema würde ich bei gegebener Zeit mal ansprechen, doch heute war es noch zu früh. Ich war noch nicht dazu bereit, mit James über Sex und Verhütungstränke zu sprechen. Erstmal würden wir den Besuch bei meinen Eltern morgen hinter uns bringen müssen. Mit einer Eule hatte ich ihnen mitgeteilt, dass ich Weihnachten bei James verbringen würde und wir gemeinsam am ersten Weihnachtsfeiertag vorbeikommen würden.

Die Antwort meiner Mutter triefte nur so vor Begeisterung, was nicht ironisch gemeint war. Sie hatte sich vermutlich vor Freude überschlagen, dass ich einen Jungen mit nach Hause bringen würde. Mein Vater hatte wahrscheinlich nicht halb so begeistert reagiert, aber meine Mutter hatte diesen Umstand erfolgreich ausgeglichen.

Von Petunias Reaktion wusste ich nichts, aber ich war mir sicher, dass sie definitiv keine Freudensprünge vollführt hatte. Zwei Freaks auf einmal! Das war ihr sicher nicht recht, dumm nur, dass sie nichts daran ändern konnte.

James kam an diesem Abend wieder in mein Zimmer und legte sich in mein Bett, bevor ich aus dem Bad trat. Ich quetschte mich zu ihm, denn er nahm verdammt viel Platz ein und wir rangelten ein wenig um die Decke. Es dauerte einige Minuten bis wir beide bequem lagen und ich kuschelte mich an seine nackte Brust. James schlief nur in einer Pyjamahose, daran konnte ich mich definitiv gewöhnen, denn das Quidditch sorgte eindeutig für Bauchmuskeln.

Auch an diese Nächte, umgeben von seinem Geruch und seiner Wärme konnte ich mich gewöhnen und hatte nicht vor, diese begonnen Tradition, zu beenden.

Am nächsten Morgen musste ich James aufwecken, da wir relativ früh losmussten, denn meine Eltern wollten so viel Zeit wie möglich mit mir verbringen, da sie mich ja erst wieder in den Sommerferien sehen würden.

Mit viel Geduld schaffte ich es, ihn zum Aufstehen zu bekommen und unter die Dusche zu verfrachten.

»Gegen Gesellschaft hätte ich nichts einzuwenden«, er zwinkerte mir zu, doch ich verdrehte nur die Augen. Dafür war er anscheinend wach genug.

Ich hüpfte nach James unter die heiße Dusche und beendete diese in Rekordzeit.

Frühstücken würden wir bei meinen Eltern, auch wenn ich lieber bei Familie Potter gefrühstückt hätte, denn hier musste ich Petunias stechenden Blick nicht ertragen.

Nervös lief ich auf und ab, während ich darauf wartete, dass James bereit war. Was tat er denn so lange?

»James!«, rief ich durch die geschlossene Zimmertür, jedoch erhielt ich keine Antwort.

Ein Rumpeln ertönte, dann Stille.

Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete sich die Tür und James trat hindurch. Seine Haare waren wie immer verwuschelt, seine Brille saß ihm ein bisschen schief auf der Nase und seine Hände waren in seinen Hosentaschen vergraben. Er sah gut aus, sehr gut um genau zu sein.

»Wir können los«, strahlte er mich an.

»Du freust dich viel zu sehr meine Familie kennen zulernen, als du solltest«, stellte ich fest, doch er zuckte nur mit den Schultern.

»Du hast meine kennengelernt, also lerne ich jetzt deine kennen.«

»Du kannst es nicht erwarten, ihnen zu sagen, dass du mein Freund bist, oder?«, fragte ich.

Er nickte begeistert, wie ein kleiner Junge an Weihnachten, was mich lächeln ließ. Wir waren gerade aus der Tür getreten, als ich ihm meinen Arm hinhielt. Er ergriff ihn, ich drehte uns im Kreis und mit einem leisen »Plopp« tauchten wir in unseren Garten, der rundherum von Hecken umgeben war, auf.

Potter und Ich? Niemals! (Jily)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt