Kapitel 11

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Am Morgen des Balles schlief ich aus und wurde diesmal, überraschenderweise, auch nicht geweckt. Weder von meinen Freundinnen, noch von den Rumtreibern.

Entspannt stellte ich mich unter die Dusche, wobei ich die Ruhe genoss. Anscheinend musste ich James nicht herausschmeißen, denn so wie es aussah, war er bereits gar nicht mehr da.

Ich massierte mein Shampoo in meine Haare, wusch es dann aus, nur um danach noch ein paar Minuten das heiße Wasser auf meine Haut fließen zu lassen. Nachdem ich mich dazu bringen konnte, das Wasser auszuschalten, schnappte ich mir eines der weichen Handtücher und trocknete mich ab.

Mit einem Trocknungszauber, waren meine Haare, innerhalb Sekunden trocken und ich zog mir meinen Bademantel über.

Das Frühstück hatte ich verpasst, doch als ich in unseren Gemeinschaftsraum trat, stand dort ein Tablett mit einem Glas Kürbissaft und einem Teller, der bis zum Rand mit Essen gefüllt war.

Ich machte mir in Gedanke eine Notiz, James dafür später ordentlich zu belohnen, bevor ich zur Tür ging und diese für meine Freundinnen öffnete, die soeben geklopft hatten.

Wir belegten das Badezimmer, breiteten viele kleine Töpfchen und Fläschchen vor uns aus, in denen sich Make-up und andere Kosmetikartikel befanden. Unsere Kleider lagen sicher verwahrt in meinem Zimmer, damit sie keine Flecken abbekamen und die Jungs hatten wir endgültig ausgeschlossen.

Wir teilten uns auf, denn Marlene verstand definitiv am meisten von Make-up und so hatte sie die Aufgabe uns zu schminken, während ich mich um die Frisuren kümmerte. Alice kümmerte sich selbst um ihre kurzen, schwarzen Haare und war damit auch relativ schnell fertig.

Marlene setzte sich auf einen Stuhl, ich stellte mich hinter sie und begann, eine Strähne nach der anderen, mit meinem Zauberstab zu locken.

Anschließend nahm ich die obere Hälfte ihrer Haare und steckte sie an ihrem Hinterkopf zu einem Dutt, so das ihre restlichen Haare über ihre Schultern fielen.

Auch meine Haare lockte ich, nur dass ich diese in einen Knoten an meinem Hinterkopf verwandelte und nur vorne zwei Strähnen heraus zupfte, die mein Gesicht umrahmten.

Mit mehreren Pinseln gleichzeitig in der Hand, begann Marlene Alice zu schminken. Der goldene Lidschatten auf ihren Augenlidern brachte ihre Augen zum Strahlen und als sie sich im Spiegel betrachtete, fing Alice an zu lächeln.

Sie setzte sich und schaute dabei zu, wie jetzt auch ich geschminkt wurde, ebenfalls mit einem Goldton, der allerdings wärmer war, als der von Alice.

Zuletzt war Marlene selbst dran, die sich innerhalb weniger Zeit genauso geschickt geschminkt hatte, wie sie es bei uns getan hat.

»Dann ist jetzt Zeit für die Kleider!«, rief sie und stürmte, ohne eine Antwort abzuwarten, an mir vorbei in mein Zimmer.

Grinsend gingen Alice und ich ihr hinterher, während wir beobachteten, wie Marlene ihr Kleid nahm und ohne ein Wort wieder im Bad verschwand.

»Nun müssen wir wohl warten«, lachte Alice leise und ich nickte zustimmend.

Es dauerte nicht lange und die Tür öffnete sich erneut.

Marlene kam heraus, in einem hellblauen Kleid, dass bis zum Boden reichte. Das Oberteil glitzerte und war mit Perlen bestickt, die sich auch teilweise auf dem Rock wiederfanden.

»Du siehst wunderschön aus«, sagte ich leise und als Antwort drehte sich Marlene einmal im Kreis, wobei der Rock wunderschön ihre langen Beine umspielte.

Alice verschwand als nächste im Bad, auch sie sah umwerfend aus, denn ihr Kleid kannte ich ja bereits.

Mit meinem Kleid verschwand ich nach Alice im Badezimmer, wo ich meinen Bademantel auf den Boden fallen ließ.

Potter und Ich? Niemals! (Jily)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt