Kapitel 20

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Die nächsten Tage waren für Harry nicht leicht. Isabella hatte den ersten Moment, der sich ihr bot, Harry zur Seite gezogen. Sie hatte ihrem Cousin klar gemacht, dass sie ihm glaubte. Dieser schien deshalb sehr erleichtert zu sein. Doch Ron führte sich weiterhin auf wie ein Idiot. Er sprach mit Harry kein Wort. Und mit Isabella auch nicht, welche daran sowieso kein Interesse hatte. In Pflege Magischer Geschöpfe sollten sie die Knallrümpfigen Kröter spazieren führen. Isabella hatte dazu überhaupt gar keine Lust. Ihr Kröter, besonders Energiegeladen, zog sie quer über den halben Platz. Nach der Stunde hatte die Gryffindor sämtliche Schrammen am Körper. Während die meisten Slytherins deshalb lachten, sah Draco sie eher besorgt an. Doch da sie ihre Beziehung Geheimhalten wollten, konnte er nicht zu ihr gehen und sie fragen, wie es ihr ging. In Kräuterkunde wurde schnell klar, das die Hufflepuffs unfassbar sauer auf Harry waren. Offenbar waren sie der Ansicht, Harry würde Cedric die Show stehlen wollen.

Vor Zaubertränke führten die Slytherins ihre neuen Anstecker vor. In roten Leuchtbuchstaben strahlte ihnen Ich bin für CEDRIC DIGGORY - den WAHREN Hogwarts-Champion! entgegen. In Isabella flammte die Wut auf. Zornig schaute sie zu Draco. "Gefällt's dir, Potter?", fragte Draco laut an Harry gewandt. Isabellas Blick hatte er noch nicht bemerkt. "Schau mal, das ist noch nicht alles!", grinste er und drückte auf seinen Anstecker. In leuchtend grünen Buchstaben stand dort nun: HARRY POTTER STINKT. Die Slytherins johlten vor Lachen. Auch die anderen Slytherins drückten nun auf ihre Anstecker. "Wirklich witzig!", sagte Hermine trocken und sah wütend zu Pansy und ihren Freundinnen. Ron, der bei Dean und Seamus stand, lachte zwar nicht, kam Harry aber auch nicht zur Hilfe. "Willst du einen, Granger?", fragte Draco und hielt ihr einen Anstecker hin. "Habe Kistenweise davon. Aber berühr bloß nicht meine Hand, denn ich habe sie gerade gewaschen.", grinste der Slytherin.

Isabella wollte gerade vor ihren Freund treten und ihm eine Ohrfeige verpassen, als Harry bereits seinen Zauberstab gezückt und auf Draco gerichtet hatte. "Harry!", versuchte Hermine ihn zu warnen. "Na los, mach schon.", sagte Draco leise. Auch er zog nun seinen Zauberstab. "Diesmal ist kein Moody hier, um dich zu beschützen.", zischte der Slytherin. Zeitgleich sprachen die beiden Jungs ihre Flüche aus. Harrys Fluch traf Goyle, auf dessen Nase große, hässliche Blasen aufquollen. Der Slytherin schlug sich die Hände auf die Nase. Hermine, welche von Dracos Fluch getroffen wurde, schlug ihre Hände auf den Mund. "Hermine!", stieß Ron aus und lief zu ihr. Vorsichtig zog er ihre Hände runter. Der Anblick war alles andere als schön. Ihre eh schon großen Vorderzähne wuchsen unaufhörlich in die Länge.

In dem Moment tauchte Snape auf. Er verlangte zu erfahren, was das für ein Krach sei. Die Slytherins sprachen durcheinander, doch Snape gebot Ruhe. Er forderte Draco auf zu erzählen. "Potter hat mich angegriffen, Sir.", sagte Draco und zeigte dabei auf Harry. "Wir haben uns gleichzeitig angegriffen!", sagte Harry sofort. "Sehen Sie, er hat Goyle getroffen.", meinte Draco. Snape schaute zu Goyle. Sein Gesicht sah wie etwas aus, was zu den Giftpilzen gehörte. Snape schickte ihn in den Krankenflügel. "Malfoy hat Hermine getroffen!", rief Ron. Der Rothaarige zwang Hermine ihre Zähne zu zeigen, welche bereits über ihren Kragen gewachsen waren. Pansy Parkinson und ein paar andere Slytherin-Mädchen krümmten sich vor Lachen. Sie deuteten mit dem Finger auf Hermine. "Ich sehe keinen Unterschied.", sagte Snape kalt. Isabella packte die Wut, während Hermines Augen sich mit Tränen füllten. Die Brünette rannte los, während Isabella vor Draco trat und ihm eine saftige Ohrfeige verpasste. "Ich habe dir gesagt, dass du meine Freunde in Ruhe lassen sollst!", fauchte sie, sah dann hasserfüllt zu Snape und rannte Hermine nach.

Schnell hatte Isabella ihre Freundin eingeholt. "Komm, wir gehen in den Krankenflügel. Madame Pomfrey kann sicher helfen.", sagte Isabella ruhig und legte einen Arm um Hermine. Diese sah sie weinend an. Isabella lächelte aufmunternd. Zusammen gingen die Mädchen zum Krankenflügel. Madame Pomfrey führte sie zu einem freien Bett, gab Hermine einen Handspiegel und zog ihren Zauberstab. "Das kriegen wir wieder hin. Sag Stop, wenn die Zähne die vorherige Länge erreicht haben.", sagte Madame Pomfrey und begann die Zähne schrumpfen zu lassen. Isabella saß dabei neben Hermine und hielt ihre Hand. Für den Moment war der Streit zwischen den beiden Mädchen vergessen. Die Schwarzhaarige runzelte die Stirn, als Hermine nicht Stop sagte, als die Zähne die vorherige Länge erreicht hatten. Erst einen Moment später sagte Hermine schließlich: "Stop!". Madame Pomfrey beendete den Zauber und steckte ihren Zauberstab weg. Zufrieden schaute Hermine in den Spiegel. Isabella schwieg. Sie wollte die Freundin nicht vor Madame Pomfrey darauf ansprechen. Diese schickte die Mädchen wieder weg.

Vorm Krankenflügel konnte Isabella nicht länger schweigen. "Du hast zu spät Stop gesagt.", stellte sie fest. Hermine grinste unschuldig. "Wieso?", wollte Isabella wissen. "Jetzt haben meine Vorderzähne eine normale Länge. Mich hat das schon immer gestört.", antwortete die Brünette. Isabella sah ihre Freundin einen Moment lang an. Dann fing sie an zu lachen. Hermine stimmte mit ein. Die beiden Mädchen beschlossen nicht zurück zu Zaubertränke zu gehen. Stattdessen stiegen sie hinauf zum Astronomie-Turm. "Es tut mir Leid, dass ich dich letztens so gedrängt habe, wegen der B.ELFE.R-Ansteckern.", sagte Hermine leise. "Und mir tut es Leid, dass ich dich so angegangen bin.", entschuldigte Isabella sich. Die Mädchen sahen sich einander an. "Schwamm drüber?", fragte Hermine. "Schwamm drüber!", sagte Isabella. Sie lachten und zogen sich in eine Umarmung. "Gibst du mir heute Abend einen solchen Anstecker?", wollte die Schwarzhaarige wissen. Überrascht schaute Hermine zu ihr. "Möchtest du wirklich einen B.ELFE.R-Anstecker haben?", hakte sie nach. Isabella nickte. Lächelnd holte Hermine aus ihrer Schultasche einen Beutel mit Ansteckern hervor. "Du hast immer welche mit?", fragte Isabella und zog einen der Anstecker raus. "Man weiß ja nie, ob man einen gebrauchen könnte.", strahlte Hermine. Isabella seufzte leise, kramte aus ihrer Rocktasche zwei Sickel und reichte sie Hermine. Diese steckte das Geld und die Anstecker in ihre Schultasche. Isabella seufzte leise. Dann pinnte sie den Anstecker an ihren Rucksack.

Die Mädchen lehnten sich an das Geländer und schauten hinaus auf die Ländereien von Hogwarts. "Was läuft da eigentlich zwischen dir und Malfoy?", durchbrach Hermine die Stille. "Gar nichts!", antwortete Isabella eine Spur zu schnell. "Du liebst ihn.", stellte die Brünette fest. Isabella errötete. Sie schwieg. "Bist du dir sicher, dass er dich auch liebt?", wollte Hermine wissen. Isabella sah mit geröteten Wangen fragend zu ihr. "Meinst du nicht, dass er dich nur benutzt?", fragte Hermine vorsichtig. "Er benutzt mich nicht!", fauchte Isabella. Abwehrend hob Hermine die Hände. "Du weißt, wir sprechen hier von Malfoy. Er hat sich uns gegenüber von Anfang an mies verhalten.", erinnerte die Brünette ihre Freundin. "Menschen können sich ändern!", sagte Isabella sofort und schaute wieder raus auf die Ländereien. "Außerdem, wer sagt, dass ich mit Malfoy zusammen sein?", versuchte sie sich hinaus zureden. "Ich bin nicht blind.", antwortete Hermine. Sie schaute nun auch wieder hinaus auf die Ländereien. "Ich habe euch neulich zusammen gesehen.", erklärte Hermine. "Wo?", wollte Isabella wissen. "Beim Quidditch-Feld. Auf den Tribünen. Ich war draußen, ein wenig die Füße vertreten. Und da habe ich euch gesehen.", antwortete Hermine. Isabella errötete bis zum Haaransatz. "Ihr habt gelacht und dann hast du dich in seinen Arm gelegt. Und er hat dir einen Kuss aufs Haar gegeben.", erzählte Hermine. Isabella schwieg. Mit knallrotem Kopf schaute sie noch immer hinaus auf die Ländereien. Einen Moment lang war es still im Astronomie-Turm. "Wirst du es jemandem erzählen?", durchbrach Isabella schließlich die Stille. Ihre Stimme klang unsicher. "Nein!", antwortete Hermine sofort. Isabella schaute unsicher zu ihr. "Ich bin keine Petze. Außerdem wäre Harry wohl nicht besonders begeistert, wenn ich ihm erzähle, dass du und Malfoy ein Paar seid. Es ist außerdem nicht meine Angelegenheit. Du musst selbst wissen, wem du davon erzählst.", sagte Hermine. Dankbar sah Isabella ihre Freundin an. "Ich möchte dir nur sagen, dass ich die Beziehung nicht gut finde. Und das nicht, nur weil er in Slytherin ist. Er ist ein Malfoy. Und so wie es aussieht, eifert er seinem Vater nach. Wir wissen beide, dass sein Vater nicht Ohne ist. Ich mache mir Sorgen, dass er dich nur benutzt. Und dass du hinterher mit gebrochenem Herzen dasitzt.", machte Hermine ihren Standpunkt klar. "Wenn er mich tatsächlich benutzen sollte, werde ich ihn persönlich verfluchen!", sagte Isabella. Hermine sah ihre Freundin groß an. "Kein Junge verarscht mich ungestraft. Du brauchst dir um mich wirklich keine Sorgen machen. Ich passe auf mich auf.", sagte die Schwarzhaarige mit Nachdruck. Hermine nickte leicht. Sie schwiegen. Erst zum Abendessen verließen sie den Astronomie-Turm.

Es tut mir Leid, dass ihr etwas länger auf dieses Kapitel warten musstet. Ich hatte vor ein paar Tagen einen kleinen Unfall in der Straßenbahn. Nichts wildes und es geht mir auch schon wieder gut. Aber die letzten Tage war mir etwas komisch und ich habe mich weitestgehend geschont. War deshalb nicht viel am Handy. Habe zwar auf Kommentare geantwortet, aber habe nicht am Kapitel gearbeitet. Jetzt geht es mir soweit aber wieder gut und ich werde mich jetzt wieder mehr aufs schreiben konzentrieren.
Nikky

Isabella Mailin Potter III (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt