Diese Rückreise nach Hause war die bisher schwierigste für Isabella und ihre Brüder. An den sonst Pferdelosen Kutschen stand Isabella wie versteinert da. "Was sind das für Tiere?", fragte sie leise. Ihre Brüder sahen sie irritiert an. "Was für Tiere?", fragte Elijah irritiert. "Die Tiere, die die Kutsche ziehen.", antwortete Isabella. "Da zieht nichts die Kutsche. Die fährt wie immer von selbst.", meinte Remus. "Nein, da sind so seltsame, schwarze Tiere. Die sehen aus wie Pferde. Allerdings wie Pferde aus der Unterwelt...", versuchte Isabella die Tiere zu beschreiben. Elijah schien zu begreifen, was Isabella sah. "Das sind Thestrale.", sagte er leise. "Thestrale?", fragte Isabella nach. Elijah nickte. "Sie können jedoch nur von Jenen gesehen werden, die den Tod gesehen haben.", erklärte er mit belegter Stimme. Isabella schwieg und senkte den Blick. "Du hast also gesehen, wie Lily...", sagte er leise und brach ab. Elijah schaffte es nicht, den Satz zu beenden. Isabella nickte leicht. Sie hatte bisher verschwiegen, dass sie Lilys Tod mit angesehen hatte. "Sie lag in meinen Armen...", fügte Isabella fast lautlos hinzu. Erschrocken sahen die beiden Jungs sie an. Isabella stieg hastig in die Kutsche und hielt ihren Blick gesenkt. Während der Fahrt zum Bahnsteig sagte Niemand ein Wort.
Im Hogwarts-Express suchten die drei sich ein freies Abteil. Elaine kam wenig später zu ihnen. Die Fahrt nach Hause war sehr ruhig. Gegen Mittag kam Draco zum Abteil. Er schob die Abteiltür auf und steckte seinen Kopf hinein. "Isabella, können wir kurz reden?", fragte der Slytherin und schaute zu seiner Freundin. Isabella schaute auf. Besonders glücklich sah sie nicht aus, doch sie stand auf und verließ das Abteil. Sie ging mit Draco ein Stück vom Abteil weg. "Was möchtest du?", fragte sie knapp. "Sehen wir uns in den Ferien?", fragte er und lächelte leicht. "Weiß nicht. Erstmal wird die Beerdigung stattfinden.", antwortete Isabella. Das Mädchen verschränkte die Arme vor der Brust. "Warum bist du in der Großen Halle nicht für Harry aufgestanden, als Dumbledore darum gebeten hat?", wollte Isabella wissen. Erneut spürte sie einen Stich im Herzen. "Weil ich ihn nicht mag. Und am Ende ist er immer Dumbledores Liebling. Er wird am Ende immer als Held gefeiert.", antwortete Draco ehrlich. Auch wenn Isabella dankbar für die Ehrlichkeit war, spürte sie einen Schmerz bei diesen Worten. "Harry ist mein Cousin! Er ist mein bester Freund! Und als mein Freund hättest du wenigstens deinen Hintern hoch bewegen können! Für Lily und Cedric bist du schließlich auch aufgestanden. Nur für Harry nicht, und das, obwohl du weißt, wie wichtig er mir ist!", warf Isabella ihm an den Kopf. Draco sah sie überrascht an. "Tut mir Leid, ich wollte dich nicht kränken.", entschuldigte er sich. "Hast du aber!", stieß Isabella aus. Dann rauschte sie an ihm vorbei, lief den Gang entlang und ging zurück in ihr Abteil. "Was wollte Malfoy?", fragte Elijah argwöhnisch, als er Isabellas verstimmte Miene bemerkte. "Sich für uns neue Schuljahr verabschieden.", Log Isabella. Damit war die Frage beendet.
Am Abend kamen sie endlich bei Gleis 9¾ an. Isabella nahm ihren Koffer und ihre Katze. Müde von den letzten Tagen und mit geröteten Augen stieg sie aus dem Hogwarts-Express aus, dicht gefolgt von ihren Brüdern und Elaine. Sie steuerten auf Elaines Vater zu, welcher am Rand wartete. Isabella sah sich suchend nach ihren Eltern um. "Wo sind Mum und Dad?", fragte Elijah, nachdem er gegrüßt hatte. "Die sind zu Hause. Eurer Mutter geht es gerade nicht so gut. Sirius wollte sie nicht alleine zu Hause lassen. Ich bringe euch nach Hause.", antwortete Coleman. Elijah nickte leicht. "Isabella, können wir kurz reden?", erklang Dracos Stimme. Missmutig drehte Isabella sich um. Sie sah, wie Draco näher kam. "Was willst du?", fragte sie knapp. "Ich möchte nicht, dass wir so nach Hause gehen. Können wir uns nicht kurz aussprechen? In Ruhe?", meinte Draco. "Wenn du meiner Schwester was zu sagen hast, dann hier!", knurrte Elijah. "Ich habe jetzt keine Zeit, Draco. Wir können schreiben.", ging Isabella dazwischen. "Du weißt, dass ich dich liebe.", sagte Draco leise. Es klang aufrichtig. "Ja, und ich muss jetzt trotzdem nach Hause. Mum geht es nicht gut.", gab Isabella zurück. Draco nickte kurz. "Wir sehen uns.", fügte Isabella hinzu, drehte sich um, hob ihren Koffer und Professor wieder hoch und steuerte aufs Tor zu. Die anderen folgten ihr, wobei Elijah böse Blicke Draco hinterherwarf. Dieser seufzte leise und ging zu seinen Eltern. Sein Vater sah ihn sehr zornig an.
Auf der anderen Seite, Gleis Neun und Zehn, trafen sie auf Harry, Hermine und die Weasleys. "Isabella.", sagte Hermine aufgeregt und kam auf sie zu. "Was ist?", fragte die Schwarzhaarige verwirrt. "Ich habe Rita gefangen.", sagte Hermine leise, nachdem sie ihre Freundin ein Stück beiseite gezogen hatte. Isabella hob eine Augenbraue hoch. "Wie du gesagt hast, sie ist tatsächlich ein nicht registrierter Animagus.", erklärte Hermine und zog ein Einmachglas aus ihrer Tasche. Mit großen Augen sah Isabella ins Einmachglas. "Sie ist ein Käfer? Ernsthaft?", fragte Isabella überrascht. Hermine nickte. "So konnte sie auch all unsere Gespräche belauschen, obwohl sie Hausverbot hat.", sagte die Brünette. Isabella nickte leicht. "Klingt einleuchtend.", meinte sie. "Und wie hast du sie gefangen?", wollte Isabella wissen. "Im Krankenflügel. Sie saß auf dem Fensterbrett.", strahlte Hermine. "Sie wird ein Jahr lang nichts schreiben, denn sonst verrate ich ihr Geheimnis.", grinste Hermine. Ein schwaches Lächeln huschte über Isabellas Gesicht. Ein Lächeln, welches seit Lilys Tod verloschen war. "Du Fuchs.", sagte sie leise. Hermine grinste schief. Gemeinsam gingen sie zurück zu den anderen. "Sehen wir uns in den Ferien?", fragte Harry vorsichtig. "Sicher. Du weißt, du kannst jederzeit zu uns kommen.", antwortete Isabella. Harry lächelte. "Du bist mein Cousin. Mein bester Freund. Und Mum und Dad haben dich gerne da.", fügte Isabella hinzu. Vernon Dursley, Harrys Onkel, sah grimmig zu ihnen. "Ich werde dir schreiben.", versprach Isabella. "Und euch auch.", sagte Isabella an Hermine und die Weasleys gewandt. Diese nickten. Ginny sah traurig zurück. Isabella trat vor die Rothaarige und zog sie in ihre Arme. "Wenn du reden möchtest oder Hilfe brauchst, dann melde dich bei mir.", sagte Isabella leise. Ginny sah sie unsicher an. "Es war Lilys letzter Wunsch, dass du dich an mich wenden kannst, wenn was ist.", sagte Isabella auf Ginnys Blick hin. Die Rothaarige nickte leicht. Isabella sah, dass Ginnys Augen feucht wurden. "Also komm ruhig zu mir, wenn was ist.", meinte Isabella.
Harry verabschiedete sich und ging mit seinem Onkel mit. Hermine ging mit ihren Eltern weg und ließ draußen Rita frei. Isabella und ihre Brüder gingen mit Elaine und ihrem Vater mit. "Wo sind die Drillinge?", wollte Remus wissen. "Bei euren Eltern.", antwortete Coleman. Der Ravenclaw nickte leicht. Gemeinsam fuhren sie zu den Potters nach Hause. Die Stimmung zu Hause war getrübt, durch die Tatsache, dass Lily von ihnen gegangen war. Die Colemans blieben vorerst als Unterstützung bei ihnen. Sirius war ihnen dafür sehr dankbar.
So, nun ist auch das vierte Schuljahr abgeschlossen. Ich hoffe, ihr hattet eure Freude, Isabella und die anderen zu Begleiten. Ich werde mich die Tage an das fünfte Jahr setzen. Habe schon einige Ideen. Auch was Umbridge betrifft, die im nächsten Schuljahr ja leider nach Hogwarts kommt. Es wird auf jeden Fall spannend 🤫
Nikky

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Isabella Mailin Potter III (Harry Potter FF)
FanficNoch vor Schulbeginn verspricht dieses Jahr sehr spannend zu werden. Bei der Quidditch-Weltmeisterschaft liegen Freude, Trauer, Wut und Angst nah beieinander. In der Liebe entfachen Feuer und in Hogwarts wartet ein Wettkampf, welcher es in sich hat...