Wir müssen reden!

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Immer noch etwas aufgewühlt und leicht außer Atem stand Ally ein paar Stunden später bei Marco vor der Haustür. Ihr Herz schlug ihr dabei bis zum Hals, wenn sie nur daran dachte, ihn gleich wiederzusehen. Ob er zu Hause war? Sie hoffte es, denn sie musste unbedingt die Wahrheit hinter Robins Entdeckung erfahren.

Nach dem zweiten Mal klingeln, stand er auch schon in seiner Jogginghose und seinem weißen Tshirt vor ihr. Selbst in diesen schlapprigen Sachen, sah er umwerfend aus, stellte Ally nüchtern fest. Marcos Blick war ein wenig verschlafen und anders als sonst trug er keine Brille. Überrascht riss er seine Augen auf, als er die junge Frau vor sich stehen sah.

„Ally! Alles okay?"

Ohne zu antworten huschte sie an ihm vorbei ins innere der Wohnung, immerhin wusste sie inzwischen ganz gut wo sich was befand. Marco folgte ihr hastig, da er gerade dabei war sich sein Abendessen vorzubereiten.

„Wir müssen reden!"

„Okay... setz dich doch erstmal", sagte Marco irritiert und begab sich kurz zur Küchenzeile, um sein Essen im Topf umzurühren.

„Möchtest du auch etwas?"

Ally sah sich derweil etwas in seiner Wohnung um, konnte aber nichts Auffälliges entdecken. Alles sah aus wie das letzte Mal als sie hier war. Außerordentlich aufgeräumt und immer noch keine persönlichen Gegenstände, wie Bilder oder andere Andenken.

Sie wusste nicht, was sie dachte vorzufinden, aber es beruhigte sie ungemein.

„Warum eigentlich nicht... was machst du dir?"

„Nur ein paar Nudeln mit Soße. Nichts Großes, ich bin leider nicht so talentiert wie Thatch aber um zu überleben reicht es, yoi", schmunzelte er und Ally kam zu ihm, schob ihn beiseite und positionierte sich vor dem Herd, dann probierte sie sein selbstgemachtes Werk, verzog kurz ihr Gesicht und übernahm von da an die Kontrolle. Das sie eigentlich aus einem ganz anderen Grund hier war, wurde in diesem Moment vollkommen nebensächlich. Marco beobachtete sie stumm, wusste nicht, ob er beleidigt oder erleichtert sein sollte, dass sein Essen anscheinend nicht zu ihrer Zufriedenheit war, entschied sich dann aber für zweites.

„Gibt es auch etwas das du nicht kannst?", scherzte er und stellte sich ganz dicht hinter sie, um ihr über die Schulter zu schauen, während sie noch etwas Gemüse kleinschnitt. Das Ally sich einfach so selbstverständlich an seinen Sachen bediente, störte ihn nicht. Im Gegenteil es war so, als wäre sie so etwas wie seine Mitbewohnerin und er mochte den Gedanken.

„Sei nicht albern. Es gibt sehr viel das ich nicht kann." Ally schaute weiter konzentriert auf ihre Hände, ignorierte seinen Duft und seine Nähe, bevor sie ihm einen Löffel mit Soße vor die Nase hielt.

Marcos Augen fesselten ihre, als sie ihm diesen ganz langsam in dem Mund schob. Selbst so eine banale Sache wie diese, sorgte zwischen ihnen für eine gewisse Erotik. Ob nur Ally diese Spannung spürte?

„Lecker", sagte er und zog sich ein wenig zurück. „Jetzt wo ich den Unterschied schmecke, merke ich erst, wie furchtbar mein Essen war."

„Du hast einfach viel zu viel Salz ran gemacht und den Pfeffer vergessen. Außerdem sorgt das Gemüse für ein wenig Abwechslung."

„Oh man... ich dachte wirklich ich kann das", lachte er und Ally stieg mit ein.

„Also, wenn du mir jetzt schon mein Abendessen kochst, dann bin ich auch dafür, dass du mir währenddessen Gesellschaft leistest." Marco holte etwas Geschirr aus dem Schrank, bevor er es auf seinem Esstisch verteilte. „Allein essen ist nämlich ganz schön öde."

Die junge Frau wusste nicht, was sie in dem Moment erwidern sollte, also stimmte sie zu. Dennoch gab es da immer noch dieses Thema, dass sie unbedingt klären musste, aber das würde sie wohl erst im Anschluss machen.

Undercover (MarcoXOC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt