Epilog

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2 Jahre später
Es war ein warmer Sommernachmittag als Hina und Ally Hinas kleine Cousine aus dem Kindergarten abholten. Die Temperaturen waren weit über die 20 grad, aber Ally mochte dieses Wetter so gern, ganz anders als Marco der damals immer über die Hitze geschimpft hatte. Bei dem Gedanken an ihn huschte ein schüchternes Lächeln über ihr Gesicht. Was er wohl so trieb?

Die beiden hatten sich seit ihrem Abschiedsgespräch nicht mehr gesehen. Ally wusste nicht mal, ob er noch in der Stadt war oder ob er inzwischen eine neue Frau gefunden hatte, die besser zu seinem Leben passte. Einmal traf sie Ace und Izo aber nur von weitem und mehr als ein höfliches Kopfnicken ihrerseits war an dem Tag nicht drin gewesen, zumal sie mit Hina unterwegs gewesen war und jeglicher Kommunikationsversuch sowieso nur zu einer einzigen Person geführt hätte.

Manchmal in gewissen Momenten, vermisste sie ihn immer noch ein wenig, doch dann versuchte sie sich zwanghaft auf etwas anderes zu konzentrieren und meistens klappte es dann auch ganz gut.
Nun datet sie seit knapp 2 Monaten Drake, ein sympathischer, höflicher und weniger Nerven strapazierender Mann, der nur ein Jahr älter war als Ally und die beiden verstanden sich prächtig. Sie waren auf einer Wellenlänge und im Gegensatz zu manch anderen hatte er sie noch nicht ein einziges Mal belogen, schließlich betonte er immer wieder das Vertrauen die Basis für eine glückliche und gesunde Beziehung sei.

„Ally? Wo bleibst du? Toko ist schon ganz ungeduldig", sagte Hina und trat in den großen Eingangsbereich des Kindergartens.
Ally folgte ihr zwar, stoppte aber plötzlich an einer anderen Tür, die in ein kleines Zimmer führte, das so etwas wie ein Krankenzimmer zu sein schien. Etwas darin erweckte ihre Aufmerksamkeit.
„Hast du gesehen, wie stark ich bin, Marco? Ich hatte gar keine Angst!"
„Ich auch nicht!"
„Aber deshalb sollt ihr zwei euch trotzdem nicht in so gefährliche Situationen begeben, yoi."
„Aber, wir müssen doch die Menschen hier beschützen!"
„Das ist auch sehr vorbildlich von euch, aber ihr seht ja wohin es führt."
Vorsichtig wickelte der Mann die Hände und Arme der beiden Jungs in eine Mullbinde ein und kümmerte sich dann um die Kratzspuren in ihrem Gesicht.
„Wenn ihr das nächste Mal einen Waschbären seht, dann seit lieber vorsichtig."
„Okay!", riefen die kleinen Jungs vor ihm im Chor, ein strahlendes Lächeln auf ihren Gesichtern, obwohl sie verletzt waren.

Allys Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie wirklich ihn dort drinnen sitzen sah. Es war nicht irgendein Marco, nein es war genau der, den sie geliebt hatte und der anscheinend immer noch einen gewissen Einfluss auf ihr Herzrasen hatte, wie sie frustriert feststellte.

Er sah immer noch so aus wie vor 2 Jahren, immer noch genauso attraktiv und mindestens genauso intelligent.
Als die beiden Kinder schreiend und lachend den Raum verließen, drehte er sich um, um etwas in einem Buch zu notieren, während Ally hineinging. Etwas Magisches zog sie praktisch zu ihm. Kurz hatte sie überlegte einfach zu gehen, doch das brachte sie einfach nicht fertig.
„Ihr sollt vorsichtiger sein", rief er ihnen noch nach, ohne von seinen Unterlagen aufzusehen.
„Kinder...", murmelte er in Gedanken und stockte sofort, als er etwas in seinem Rücken spürte. Sein Körper war angespannt, aber er blieb ruhig.

Durch seine jahrelangen Jobs und Trainings war er geschult darin, die Anwesenheit anderer Menschen zu erahnen.
„Hallo Doktor", lächelte Ally mit leicht geröteten Wangen, während er sich so schnell zu ihr umdrehte, dass die Hälfte seiner Sachen vom Tisch fiel. Marco hatte mit jedem gerechnet, vielleicht sogar mit jemandem aus seiner kriminellen Vergangenheit, aber weiß Gott nicht mit ihr!
„Ally?!"
„Ich schätze, das ist mein Name", kicherte sie, innerlich amüsiert von seinem geschockten Gesicht.
„Aber was... was machst du hier? Es ist so schön dich zu sehen!"
Marco wollte vortreten, sie umarmen, traute sich dann doch nicht und kratzte sich nur nervös am Hinterkopf.
„Hina holt ihre Cousine ab und ich war so nett sie zu begleiten, du weißt doch, dass sie mit Kindern immer leicht überfordert ist."
„Wie geht es dir?", fragte Marco mit einem Lächeln, dass so hell war wie die Sonne.
„Kann mich nicht beklagen. Und dir? Wie ich sehe lebst du noch", neckisch streckte sie ihm die Zunge entgegen.

Undercover (MarcoXOC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt