Lass mich gehen, Pops

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Bereits seit Stunden schon stand Marco bei Edward Newgate im Büro und versuchte seinen Vater davon zu überzeugen, ihn gehen zu lassen, damit er Ally zur Hilfe kommen konnte. Doch was er nicht bedacht hatte, er hatte keinerlei Anhaltspunkte, wo sie sich überhaupt aufhielt.

Doch für den jungen Mann war klar, er musste was tun, sonst würde er nur verrückt werden, vom ganzen rumsitzen. Zu wissen was für Qualen Ally gerade wohl erleiden musste, war unerträglich. Das Schlimmste war allerdings der Gedanke er wäre Schuld an all dem, zumal Izo ihn noch gewarnt hatte vorsichtig zu sein und ein Auge auf sie zu haben.

Doch Marco war so in seine eigenen Gefühlswelt verstrickt, dass ihm das Wesentliche entgangen war. Wie hatte er bloß so spät erst merken können, dass Ally hinter sein Geheimnis gekommen war? Natürlich würde sie ihn nicht direkt selber darauf ansprechen. Dafür war sie vermutlich viel zu durcheinander und zu ängstlich gewesen. Und nun, hatte man sie ihm weg genommen, als Rache, weil er so unvorsichtig wurde.

„Pops, ich bitte dich. Lass mich gehen. Ich kann hier nicht einfach nur rumsitzen und nichts tun." Unruhig ging er im Raum auf und ab, während die beiden Höchsten der Whitebeard Bande allein unter sich waren.

„Marco, Kind. Du weißt, dass es riskant ist. Ich sage dir ja gar nicht, dass du deine kleine Freundin nicht retten sollst, aber ohne Anhaltspunkte bringt es nichts. Wir müssen uns einen Plan überlegen, der wohl durchdacht sein muss. Du weißt selber, wie gefährlich die Männer sind, mit denen wir handeln und uns abgeben."

Der Blondschopf wusste, dass er Recht hatte, aber es kam ihm vor wie ein Verbot, und dass machte ihn wütend. Er fühlte sich wie ein kleiner Junge, der gerade Hausarrest aufgebrummt bekam, obwohl er absolut nichts verbrochen hatte.

„Wenn du mich fragst, sollten wir zuerst einmal auf eine weitere Reaktion warten."

„Aber bis dahin, tut man ihr vielleicht noch mehr solcher schrecklichen Dinge an!"

„Was ist dein Vorschlag?"

Wie immer war Marcos Ziehvater die Ruhe in Person, für die er ihn schon sein Leben lang bewunderte. Egal wie aussichtlos oder gefährlich etwas war, in seiner Gegenwart fühlte es sich nicht so an.

„Ich werde versuchen, den Ort der Nummer zu lokalisieren, yoi. Aber dafür brauche ich die Hilfe von Haruta."

„Aber damit bringst du dich in Gefahr, das ist dir hoffentlich klar."

„Immer noch besser als hier einfach nur rumzusitzen!"

Marco war selbst kurzzeitig über seinen Wortlaut erschrocken, noch nie hatte er seinem Vater gegenüber die Stimme erhoben und diesem schien es auch nicht wirklich zu gefallen. Wortlos stand er auf, kam um den Tisch herum und baute sich vor seinem Sohn auf.

Der alte Mann überlegte angestrengt. Und wieder einmal wurde ihm bewusst, dass die beiden sich so unfassbar ähnlich waren, denn wenn Newgate an seiner Stelle gewesen wäre, dann hätte er nicht anders reagiert.

Doch für Marco war es ungewöhnlich, zumal er genau wusste in welch eine Gefahr er sich begab, aber die Liebe, die er dieser Frau anscheinend entgegenbrachte, war stärker als alles was dagegen sprach.

Das Aussehen des Jüngeren hätte ihn das eigentlich schon viel eher wissen lassen können.

Seine Haare und sein Bart waren ungepflegt und sein Teint blasser denn je. Marco war kaum noch wiederzuerkennen. Er schien sich wirklich ernsthafte Sorgen um sie zu machen.

Insgeheim schwang ein bisschen stolz in seiner Stimme mit als er tief ausatmete und schließlich antwortete: „Na gut, mein Sohn. Ich vertraue dir. Aber wir sollten uns beeilen."

Undercover (MarcoXOC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt